Neue Westfälische - Bünder Tageblatt
Das gelbe Flugzeug am blauen Frühlingshimmel
Leser wundern sich über einen Flieger, der stundenlang über der Stadt kreist – die NW beginnt mit der Recherche.
Bünde. Ein zweimotoriges gelbes Flugzeug, das vom frühen Morgen bis weit hinein in den Nachmittag in geringer Höhe in Ost-west-richtung über Bünde hin- und herflog, sorgte am Dienstag für Verwunderung bei zahlreichen Lesern. „Dieser Flugverkehr heute – total nervig“, lautete einer von vielen Kommentaren, die über E-mail und Telefon in der Redaktion eingingen.
Die NW fragte zunächst den Bünder Piloten und Fluglehrer Dieter Obrock nach seiner Einschätzung. „Da das Flugzeug immer geradlinig hinund herfliegt, könnte es sein, dass die VORS im Auftrag der Deutschen Flugsicherung (DFS) neu justiert werden“, so seine erste Vermutung. „VORS sind Drehfunkfeuer im Ukwbereich. Sie dienen der Allgemeinen Luftfahrt als Hilfsmittel zur Eigenpeilung. Das von hier nächste ist das VOR-OSN, es steht westlich von Melle an der A 30“, so seine schriftliche Antwort.
Kurze Zeit später ruderte er wieder zurück, weil er herausgefunden hatte, dass es ganz offensichtlich die Firma „Hansa Luftbild“war, die hinter dem gelbenfliegersteckte.„diemachen offenbar irgendwelche Luftaufnahmen“, so Dieter
Obrock. Ein kurzer Anruf bei der Firma in Greven am Flughafen Münster/osnabrück bestätigte diese Vermutung zunächst: „Ja, das kann schon sein, dass wir das sind“, so ein Mitarbeiter gegenüber der NW. Was der Auftrag sei, könne er in diesem Fall allerdings nicht genau sagen.
Kurze Zeit später eine erneute Kehrtwende: „Das sind doch nicht wir!“, so der Mitarbeiter. „Es ist die Firma AVT – gewissermaßen unsere Konkurrenz. Die haben vor einiger Zeit unsere Maschine gekauft und sie noch nicht umlackiert. Vielleicht rufen Sie dort noch mal an.“
Und tatsächlich: „Ja, das ist unser Flugzeug“, sagt Olaf
Möller von der Firma AVT Airborne Sensing, ebenfalls mit Sitz am Flughafen Münster/osnabrück. „Wir machen Luftaufnahmen für Straßennrw. Es geht um die A30. Ganz normale Vermessungen. Drohnen dürfen dafür nicht genutzt werden – also machen wir das mit dem Flugzeug.“Ende gut, alles gut.