Neue Westfälische - Bünder Tageblatt
Arminia ausgeschaltet: SVR jubelt nach Elfmeter-krimi
Fußball: Werhättedasgedacht?nichtdera-jugend-bundesligist, sondernder„underdog“stehtimwestfalenpokalimhalbfinale.
Rödinghausen. Florian Langer setzte alles auf eine Karte. Genauer gesagt auf Lukas Hasse. Ihn wechselte der Trainer der Rödinghauser A-junioren kurz vor Ende der regulären Spielzeit als Torhüter für das folgende Elfmeterschießen ein. Und der gewagte Plan ging auf. Hasse hielt den fünften Schuss, und die Überraschung im Viertelfinale des Westfalenpokals war perfekt. Rödinghausens U19 schaltet Bundesligist DSC Arminia Bielefeld aus, der Rest war Jubel am Häcker Wiehenstadion.
„Waswirausdemspielmitnehmen können, ist der pure Stolz auf die Leistung der Jungs. Wir haben eine unfassbar coole Truppe beisammen, auch die Jungs, die nicht zum Einsatz gekommen sind, waren in der Jubeltraube mit dabeiundhabensichgenausogefreut, wie die, die gespielt haben. Das sind Momente, die dich als Trainer unglaublich stolzmachen“,sprudelteesanschließend aus Svr-trainer Florian Langer heraus.
„Momente,diedich alstrainerstolz machen“
Schon während der umkämpften 96 Minuten zuvor, inklusive der sechsminütigen Nachspielzeit, hatten die in der Westfalenliga spielenden Rödinghauseraufdenplatzgebracht,wasihrtrainerimvorfeld des Prestigeduells vom „Underdog“erhofft hatte: das Herz auf dem Platz lassen und dann mal schauen, was geht. So traten die Jung-rödinghauser um ihren Kapitän Ansgar Kuhlmann dann auch auf und verwickelten die offenbar beeindruckten Bielefelder von Beginn in einen Pokal-fight.
Die Belohnung für den mutigen Auftritt: die 1:0-Führung in der 19. Minute durch
Tim Schmid. Wer jetzt einen wütend antwortenden A-jugend-bundesligisten erwartete,wurdeenttäuscht.nichtdie Bielefelder um ihren hochgelobten Stürmer Henrik Koch, sonderndierödinghausermit ihrem funktionierenden Kollektivwarendemzweitentrefferderpartienäher–undverpassten ihn bei einem Pfostenkracher nach gut einer halben Stunde nur knapp.
In der Halbzeitpause müssen Arminias Trainer Marcel Drobe und Tom Schütz dann aber die richtigen Knöpfe gefunden haben. Mit vier personellen Wechseln zurück auf dem Platz drehten die Bielefelder auf und drängten auf den Ausgleich. Der fiel quasi zwangsläufiginder54.minutedurchmaxlippert.mehrließen die von Florian Langer nahezu perfekt eingestellten Rödinghauser jedoch nicht zu, und so ging es mit einem 1:1 ins Elfmeterschießen.
In dem leisteten sich beide Teams einen Fehlversuch, für Rödinghausen verwandelten Leonit Sukaj, Lennart Braunsmann, Ansgar Kuhlmann und
Justus Treseler – und dann stach „Joker“Lukas Hasse.
„Wir haben am Dienstag im Abschlusstrainingelfmetergeübt, dabei hat Lukas Hasse einen sehr guten Eindruck gemacht und den gegen Arminias Schützen mit zwei gehaltenen Elfern letztlich auch bestätigt. Im Spiel konnten wir unsauflukasfilipovicverlassen, wir haben zwei super Keeper, deshalb sehe ich das auch als Gemeinschaftserfolg von beiden“, unterstreicht Florian Langer.diesichaufdrängende Frage, ob es sein fester Plan oder ein Bauchgefühl war, den Torhüter zumentscheidenden Elfmeterschießen zu wechseln, lächelte der Coach einfach weg: „Auf jeden Fall war es eine verrückte Nummer, ichhättebestimmteinschlechtes Gewissen gehabt, wenn es nicht geklappt hätte.“
Die Rödinghauser können den Erfolg und Einzug ins Halbfinale ein bisschen genießen, müssen aber schon am Sonntag in der Liga zu Hause gegen den Hombrucher SV wieder ran. Und bereits am kommenden Mittwoch, 17. April, können Kapitän Ansgar Kuhlmann und Co. für den nächsten Pokal-hit sorgen: zu Hause gegen den ebenfalls in der A-jugend Bundesliga kickenden SC Paderborn.
„Aufjedenfallwar eseineverrückte Nummer“