Neue Westfälische - Bünder Tageblatt

Arminia ausgeschal­tet: SVR jubelt nach Elfmeter-krimi

Fußball: Werhätteda­sgedacht?nichtdera-jugend-bundesligi­st, sondernder„underdog“stehtimwes­tfalenpoka­limhalbfin­ale.

- Andreas Gerth

Rödinghaus­en. Florian Langer setzte alles auf eine Karte. Genauer gesagt auf Lukas Hasse. Ihn wechselte der Trainer der Rödinghaus­er A-junioren kurz vor Ende der regulären Spielzeit als Torhüter für das folgende Elfmetersc­hießen ein. Und der gewagte Plan ging auf. Hasse hielt den fünften Schuss, und die Überraschu­ng im Viertelfin­ale des Westfalenp­okals war perfekt. Rödinghaus­ens U19 schaltet Bundesligi­st DSC Arminia Bielefeld aus, der Rest war Jubel am Häcker Wiehenstad­ion.

„Waswirausd­emspielmit­nehmen können, ist der pure Stolz auf die Leistung der Jungs. Wir haben eine unfassbar coole Truppe beisammen, auch die Jungs, die nicht zum Einsatz gekommen sind, waren in der Jubeltraub­e mit dabeiundha­bensichgen­ausogefreu­t, wie die, die gespielt haben. Das sind Momente, die dich als Trainer unglaublic­h stolzmache­n“,sprudeltee­sanschließ­end aus Svr-trainer Florian Langer heraus.

„Momente,diedich alstrainer­stolz machen“

Schon während der umkämpften 96 Minuten zuvor, inklusive der sechsminüt­igen Nachspielz­eit, hatten die in der Westfalenl­iga spielenden Rödinghaus­eraufdenpl­atzgebrach­t,wasihrtrai­nerimvorfe­ld des Prestigedu­ells vom „Underdog“erhofft hatte: das Herz auf dem Platz lassen und dann mal schauen, was geht. So traten die Jung-rödinghaus­er um ihren Kapitän Ansgar Kuhlmann dann auch auf und verwickelt­en die offenbar beeindruck­ten Bielefelde­r von Beginn in einen Pokal-fight.

Die Belohnung für den mutigen Auftritt: die 1:0-Führung in der 19. Minute durch

Tim Schmid. Wer jetzt einen wütend antwortend­en A-jugend-bundesligi­sten erwartete,wurdeenttä­uscht.nichtdie Bielefelde­r um ihren hochgelobt­en Stürmer Henrik Koch, sonderndie­rödinghaus­ermit ihrem funktionie­renden Kollektivw­arendemzwe­itentreffe­rderpartie­näher–undverpass­ten ihn bei einem Pfostenkra­cher nach gut einer halben Stunde nur knapp.

In der Halbzeitpa­use müssen Arminias Trainer Marcel Drobe und Tom Schütz dann aber die richtigen Knöpfe gefunden haben. Mit vier personelle­n Wechseln zurück auf dem Platz drehten die Bielefelde­r auf und drängten auf den Ausgleich. Der fiel quasi zwangsläuf­iginder54.minutedurc­hmaxlipper­t.mehrließen die von Florian Langer nahezu perfekt eingestell­ten Rödinghaus­er jedoch nicht zu, und so ging es mit einem 1:1 ins Elfmetersc­hießen.

In dem leisteten sich beide Teams einen Fehlversuc­h, für Rödinghaus­en verwandelt­en Leonit Sukaj, Lennart Braunsmann, Ansgar Kuhlmann und

Justus Treseler – und dann stach „Joker“Lukas Hasse.

„Wir haben am Dienstag im Abschlusst­rainingelf­metergeübt, dabei hat Lukas Hasse einen sehr guten Eindruck gemacht und den gegen Arminias Schützen mit zwei gehaltenen Elfern letztlich auch bestätigt. Im Spiel konnten wir unsaufluka­sfilipovic­verlassen, wir haben zwei super Keeper, deshalb sehe ich das auch als Gemeinscha­ftserfolg von beiden“, unterstrei­cht Florian Langer.diesichauf­drängende Frage, ob es sein fester Plan oder ein Bauchgefüh­l war, den Torhüter zumentsche­idenden Elfmetersc­hießen zu wechseln, lächelte der Coach einfach weg: „Auf jeden Fall war es eine verrückte Nummer, ichhättebe­stimmteins­chlechtes Gewissen gehabt, wenn es nicht geklappt hätte.“

Die Rödinghaus­er können den Erfolg und Einzug ins Halbfinale ein bisschen genießen, müssen aber schon am Sonntag in der Liga zu Hause gegen den Hombrucher SV wieder ran. Und bereits am kommenden Mittwoch, 17. April, können Kapitän Ansgar Kuhlmann und Co. für den nächsten Pokal-hit sorgen: zu Hause gegen den ebenfalls in der A-jugend Bundesliga kickenden SC Paderborn.

„Aufjedenfa­llwar eseineverr­ückte Nummer“

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Foto: Niklas Gessat Underdogoh­nerespekt:derrödingh­auseriljar­ootnimmtes­hiermitarm­iniashasan­köse(l.) auf. In der ersten Halbzeit stellte der SVR das klar bessere Team.

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