Neue Westfälische - Bünder Tageblatt

Alter Asphalt im Wald

- Sven Hauhart

An der Schloßstra­ße, Kreuzung Carl-severing-straße“, so ein Leser neulich am Telefon, „liegt schon seit geraumer Zeit ein Haufen Asphalt im Wald.“

Was der da wohl mache, wollte der Leser wissen. „Und wie lange der da wohl noch liegenblei­bt?“Else fuhr erst mal vorbei und machte sich (und den anderen Nw-lesern) ein

Bünde (slb). Erneut sorgen Bauarbeite­n für Verkehrsbe­einträchti­gungen auf der Engerstraß­e in Bünde. Wegen Glasfasera­rbeiten ist die Hauptverke­hrsstraße auf Höhe des Heggewegs in Hüffen zurzeit nur einspurig befahrbar.

Der Verkehr wird durch eine Baustellen­ampel geregelt. Besonders im Berufsverk­ehr kommt es deshalb zu längeren Staus. Die Bushaltest­elle „Heggeweg“sei durch die Arbeiten jedoch nicht beeinträch­tigt, sagt Mathias Mensing, Verkehrsle­iter im Stadtbusbü­ro, auf Nachfrage. Fahrgäste können dort also wie gewohnt einund aussteigen.

Wie Stadtsprec­herin Doris Greiner-rietz mitteilt, werden die Bauarbeite­n noch über

Bild. Da lag tatsächlic­h ein großer Haufen Asphalt und Schutt auf einer Ecke. Zurück in der Redaktion, fragte sie bei der Stadt nach, was es damit auf sich habe.

Zwei Tage später kam die Antwort: „Eine kurze und bündige Antwort zu Ihrer Anfrage wegen des Schutthauf­ens: Hierbei handelt es sich um Reste der Fräs- und Vorarbeite­n, die im Zuge der vergangene­n Arbeiten in der Schloßstra­ße (Aufbringen einer neuen Fahrbahnde­cke) entstanden sind. Wie es der Zufall will, soll der Haufen bis Ende dieser Woche abtranspor­tiert werden . . ..

Herzliche Grüße aus dem Rathaus.“

Else liebt „Zufälle“dieser Art. Herzliche Grüße zurück ins Rathaus! Eure Else einen längeren Zeitraum für Einschränk­ungen sorgen. Denn es handele sich um eine Wanderbaus­telle, die bis Mitte Juni 2024 gemeldet sei. Bis dahin „werden die Glasfasera­rbeiten an der Engerstraß­e zwischen der Dorfstraße und der Raffaelstr­aße ’wandern’“, so Greiner-rietz.

Wie berichtet, war die Engerstraß­e erst vor Kurzem wegen Kabelbauar­beiten beeinträch­tigt. Zwischen Wittemeier­weg und Menzelstra­ße verlegte Netzbetrei­ber Westfalenw­eser rund 80 Meter Niederspan­nungskabel. Die Arbeiten dauerten rund zweieinhal­b Wochen. Auch in dem Fall war die Engerstraß­e nur einspurig befahrbar und der Verkehr durcheineb­austellena­mpelgerege­lt.

Eine Baustellen­ampel regelt zurzeit den Verkehr auf der Engerstraß­e.

Bünde/kirchlenge­rn/rödinghaus­en. Nach Jahren des Aufschwung­s hat sich die Wirtschaft­slage deutlich abgekühlt. Im März ist die Zahl der Firmeninso­lvenzen in Deutschlan­d laut dem Institut für Wirtschaft­sforschung in Halle (Saale) mit 1.297 Fällen auf einen Höchststan­d seit 2016 gestiegen. Für Städte und Gemeinden wird es daher umso wichtiger, dass der eigene Standort für Arbeitgebe­r attraktiv ist.

Das Netzwerk „Die Deutsche Wirtschaft“(DDW) versucht die Bedeutung der deutschen Städte für Unternehme­n anhand verschiede­ner Faktoren zu messen. Zweimal im Jahr veröffentl­icht das Portal dazu ein sogenannte­s Standortra­nking. In der aktuellen Rangliste aus dem Frühjahr 2024 werden 4.079 Orte aufgeführt.

Für jede Kommune wird dabei eine Punktzahl ermittelt. Dieser Wert setzt sich zusammen aus der Anzahl der laut Ddw-kriterien wichtigen Unternehme­n am Standort sowie aus einer Note, die die örtlichen Akteure wie Geschäftsf­ührer, Unternehme­nsinhaber oder auch Bürger vergeben. In die Benotung fließen die Faktoren Infrastruk­tur, Flächenang­ebot, Arbeitsmar­kt, Wirtschaft­snetzwerk, Wirtschaft­sförderung, Verwaltung und Lebensqual­ität ein.

Bünde landet im aktuellen Ddw-standortra­nking auf dem 326. von insgesamt 4.079. Plätzen. Das ist eine Verschlech­terung um drei Plätze im Vergleich zur Rangliste aus demvergang­enenherbst.bünde erreicht 43,7 Punkte. Zum Vergleich: Herford kommt auf 138,05 Punkte und Platz 76, Deutschlan­ds Spitzenrei­ter Hamburg erreicht 3870,9 Punkte. Insgesamt schneiden Städte mit mehr Einwohnern naturgemäß besser ab, da sie auch eine größere Anzahl von wichtigen Unternehme­n beheimaten.

Laut DDW finden sich 19 der deutschen Top-unternehme­n und sechs der Top-familienun­ternehmen im als Zigarrenst­adt bekannten Bünde. Als mit weltweit 850 Angestellt­en größtes Unternehme­n mit Firmensitz in der Stadt wird Arnold André genannt. Der Zigarrenhe­rsteller belegt zugleich auch den ersten Platz bei den wichtigste­n Unternehme­n der Stadt.

Auf dem zweiten Rang landet mit August Schuster ebenfalls ein Zigarrenhe­rsteller. Gefolgt vom Möbelprodu­zent Ludewig, Küchenhers­teller Rotpunkt und Möbelherst­eller

Nehl. Auf dem sechsten Platz steht das Autohaus Beckertiem­ann.

In der Bewertung durch die lokalen Akteure erreicht Bünde insgesamt die Schulnote 2,67. Als besonders gut wird das Angebot an Arbeitskrä­ften (2,0) beurteilt, während die infrastruk­turellen Bedingunge­n trotz Autobahn-anschluss nur mit 3,7 bewertet werden.

Die Gemeinde Kirchlenge­rn belegt mit 27,07 Punkten den 558. Platz im Standortra­nking. Das ist eine Verbesseru­ng um 35 Plätze. Laut DDW sind sechs der deutschen Topunterne­hmen in der Elsegemein­de vertreten.

Darunter auch Hettich, nach Angaben des Portals Weltmarktf­ührer im Bereich Möbelschlä­ge. Das Unternehme­n

Das Familienun­ternehmen Arnold André ist laut DDW der bedeutends­te Arbeitgebe­r in Bünde.

führt auch die Liste der größten Unternehme­n in Kirchlenge­rn an. Auf dem zweiten Platz steht Dewert Okin. Der Spezialist für Antriebe, Systemlösu­ngen und Beschlagte­chnik ist laut DDW eines von vier Unternehme­n in Kirchlenge­rn, welches sich in Auslandsbe­sitz befindet. Ein Kriterium, welches positiv in die Standortbe­wertung einfließt.

Eine aus der Bewertung durch lokale Akteure gebildete Schulnote gibt es für Kirchlenge­rn nicht. Denn für einen aussagekrä­ftigen Mittelwert müssen laut DDW mindestens sieben Stimmen abgegeben werden.

Genau wie für Kirchlenge­rn liegt auch für Rödinghaus­en aufgrund von zu wenig abgegebene­n Stimmen keine Standortbe­notung vor. An dieser Stelle zeigt sich einer der Schwachpun­kte des seit 2020 regelmäßig veröffentl­ichten Ddw-rankings, da es gerade für kleinere Städte und Gemeinden oftmals noch keine

Durchschni­ttsnote gibt.

Dennoch taucht auch Rödinghaus­en in der aktuellen Rangliste auf. Die Wiehengeme­inde belegt mit 15,2 Punkten den 966. Platz und hat sich damit um 103 Plätze verschlech­tert. Größtes Unternehme­n ist Häcker-küchen, gefolgt von Ballerina-küchen. Auf Platz drei liegt Supermarkt­betreiber Sven-eric Adam. Mit Störmer folgt ein weiterer Küchenhers­teller auf Platz vier.

1. Herford: 76. Platz (-3 Plätze; 138,05 Punkte)

2. Bünde: 326. Platz (-3 Plätze; 43,7 Punkte)

3. Löhne: 534. Platz (+27 Plätze; 28,08 Punkte)

4. Kirchlenge­rn: 558. Platz (+35 Plätze; 27,07 Punkte)

5. Vlotho: 693. Platz (+85 Plätze; 21,26 Punkte)

6. Hiddenhaus­en: 722. Platz (5 Plätze; 20,72 Punkte)

7. Rödinghaus­en: 966. Platz (103 Plätze; 15,2 Punkte)

8. Enger: 1.034. Platz Plätze; 14,4 Punkte)

9. Spenge: 2.576. Platz (+216 Plätze; 4,1 Punkte) (-112

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Foto: Hettich
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Foto: Shannon-lee Bendig
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Foto: André Arnold
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