Neue Westfälische - Bünder Tageblatt
Und plötzlich ist der Bahnübergang gesperrt
Warum die Öffentlichkeit im Vorfeld nicht informiert wurde.
Kirchlengern. Vor einigen Tagen herrschte Rätselraten bei so manchem Verkehrsteilnehmer, der in Kirchlengern den Bahnübergang der Lübbecker Straße passieren wollte. Rotweiße Absperrbaken blockierten die Fahrbahn, ohne dass dies zuvor angekündigt worden war.
Insgeheim war bei so manchem Anrufer und E-mail-absender mit Nachrichten an die Nw-lokalredaktion die Freude schon groß, dass womöglich schon mit den Arbeiten für eine Unterführung in Kirchlengerns Ortszentrum begonnen wird. Doch weit gefehlt. Auch der NW lagen bis jetzt keine Informationen darüber vor.
Auf eine Nachfrage bei der Deutschen Bahn antwortete nun eine Unternehmenssprecherin:„diedeutschebahnhat von Sonntag, 21. April, bis Montag, 22. April, Instandhaltungsarbeiten an dem Bahnübergang Lübbecker Straße in Kirchlengern durchgeführt. Die Fachexperten haben Schienen im Bereich des Bahnübergangs ausgewechselt. Hierfür mussten sie während der Arbeiten auch den
Fahrbahnbelag im Bereich der Übergangs herausnehmen. Deswegen war der Bahnübergang in dieser Zeit nicht für den Straßenverkehr passierbar. Die für die Arbeiten notwendige Straßensperrung hat die Deutsche Bahn im Vorfeld beim Straßenbaulastträger beantragt und abgestimmt.“
Straßenbaulastträger für die L546 (Lübbecker Straße) ist Straßen NRW. Dort sieht man die Zuständigkeit für die Öffentlichkeitsarbeit bei Bauvorhaben und damit verbundenen Sperrungen allerdings woanders. „Da eine Straße in der Baulast von Straßen.nrw betroffen war, wurden wir im Vorfeld der Maßnahme auch mit angehört. Vorhabensträger der Maßnahme war in diesem Falle die Deutsche Bahn“, sagtflorianwild,sprechervon Straßennrw.undweiter:„da es sich um keine Maßnahme von Straßen.nrw handelte, ist von dieser Seite auch keine Presseinfo erfolgt. Dies hat den Hintergrund, dass üblicherweise der Vorhabensträger die Presse darüber in Kenntnis setzt, welche Maßnahmen erfolgen, da von dieser Seite auch die Hintergründe erläutert werden können.“
Auf Nachfrage von Florian Wild bei der Bahn erklärte man ihm, dass bei „kleineren Maßnahmen der DB mit kurzzeitigen Sperrungen nicht immer eine Pressemitteilung erfolgt“. Offenbar auch dann nicht, wenn ein Bahnübergang gesperrt wird, der täglich von mehreren Tausend Verkehrsteilnehmern passiert wird.
Für weitere „kleinere Maßnahmen“haben sich Bahn und Straßen NRW nun abgestimmt, dass die Bahn die Pressestelle des Straßenbaulastträgers informiert, der die Information an die Öffentlichkeit weiterleitet.