Neue Westfälische - Bünder Tageblatt
Wüstenglanzampersischengolf
Doha,abudhabi,dubai–hierglänztdiewüste. Ampersischengolftreffentraditionundmoderneaufeinander.
Die warme Morgensonne tauchtdieskylinevondoha in ein besonders schönes, gedämpftes Licht. Kleine bunte Häuser am Hafen bilden einenreizvollenkontrastzumgeschäftsviertelderstadt,derwestbay.überdiealcorniche,diepanoramastraße,erreichtmaninkurzer Zeit das Stadtzentrum. Moderne Architektur vermischt sich mit muslimischer Kultur. Traditionell wird es im Souq Waqif, dem zentralen Marktplatz. Bunte Stoffe, Souvenirs, Porzellan, Gewürzeundgold,alleswirdangeboten. Kein Müll, kein Dreck. Ich fühle Stolz hier in Doha. Und eine große Leidenschaft für Falken.
Tief verwurzelt in der arabischen Kultur und Tradition lernendiejungenvonkleinauf,mit dentierenumzugehenundsiezu trainieren,damitsiespäteraufdie Jagd gehen können. Im Souk der Falconigibtesalles,wasdasherz begehrt. Verletzt sich ein Falke, wirderimsouqwagiffalconhospital medizinisch versorgt. Die Versorgungisthierteildesstaatlichen Gesundheitssystems. Als Besucher darf ich mich im Empfangsund Warteraum der Klinik aufhalten. Es bleibt noch etwas Zeit für einen Ausflug mit einer Dhau entlang der Küste.
Die Holzboote, mit denen früher Perlen gefischt wurden, sind heutebeliebteausflugsboote.bevor Zuchtperlen aus Japan den Weltmarkt überschwemmten, waren die Perlentaucher oft monatelangaufsee.kostbareralsedle Diamanten waren die seltenen Perlen vom Golf. Beim Tauchentrugendiemännerstetsweiße Kleidung, damit sie im Wassergesehenwerdenkonnten.die weiße Kleidung, Kandora genannt, die noch heute von den Männern getragen wird, knüpft an diese Tradition an.
Beeindruckt vom ersten Einblick in die arabische Welt kehre ich zurück an Bord. So schön wie der Morgen begann, verabschiedet sich der Tag mit einem zauberhaften Lichtermeer, bevor wir ablegen. Es geht weiter nach Abu Dhabi. Das größte der insgesamt sieben Emirate bestand wie alle anderen bis in die 1960er Jahre aus einfachen Hütten.viehzucht,handelundfischfang ernährten die Bevölkerung, die in nomadischen Gemeinschaften lebten. Küste und Wüsteprägtendasleben.mitder Entdeckung der Erdölvorkommen
begann der Wandel der Region. Eine der herausragenden Persönlichkeiten ist Scheich Zayedbinsultanalnahyan,der1971 zum Gründungsvater der Vereinigtenarabischenemiratewurde.erwarentschlossen,dieemirate zu einer Föderation zu verbinden. Für ihn stand das eigenevolkimmeranersterstelle,er beendete die Not und investierte in Infrastrukturprojekte, Bildung,gesundheitundsozialprogramme.bisheutegiltihmhöchsteverehrung.seinnamewiesein Bild sind allgegenwärtig. Eine Fata Morgana? Nein. Wie in einem Märchen aus 1.001 Nacht ragen die schneeweißen, marmorverkleidetentürmeundkuppeln der nach dem Sheikh Zayid bin Sultan Al Nahyan benannten Moschee in den stahlblauen Himmel. Sie zählt zu den größten Moscheen der Welt.
Das Gebetshaus, das mehr als 40.000Menschenplatzbietet,besticht durch seine beeindruckende Architektur, seine luxuriöse Ausstattung und seine kunstvollen Details und floralen Mustern. Auf einer Fläche von rund 22.412 Quadratmetern wurden aufgrund der benötigten Mengen mehr als dreißig verschiedene Sorten kostbaren Marmors verbaut. Das Innere der Moschee ist mit kunstvollen Kalligraphien,
Gold- und Messingschmuck sowie Halbedelsteinen wie Lapislazuli, rotem Achat und Jadesteinen verziert. Sieben Kronleuchter, die aus Deutschland importiert wurden, sind aus vergoldetem Messing und Edelstahl gefertigt und mit Tausenden von verschiedenfarbigen Swarovski-kristallen in Blütenform besetzt, die glitzernd funkeln. Der größte der Kronleuchter wurde in München hergestellt. Alles in allem ist das Bauwerk nicht nur ein Ort religiöserverehrung,sondernaucheine Präsentation der kulturellen und kunsthandwerklichenpracht.ein Glanz,dersichkauminwortefassen lässt.
Vorbei am berühmten Formel 1 Grand Prix von Abu Dhabi geht es weiter durch moderne Architektur: Wolkenkratzer, Luxushotels, Einkaufszentren, Freizeitund Unterhaltungseinrichtungen. Mit einer Mischung aus Tradition und Moderne, wirtschaftlicher Dynamik und kulturellem Glanzsetztsichdiestadtaktivfür eine nachhaltige Entwicklung und den Ausbau ihrer internationalen Präsenz ein.
Seetag. Ich kann die Zeit nutzen,michandeckumzusehen.21 Bars, vier Hauptrestaurants und fünf Spezialitätenrestaurants mit zwei brandneuen Restaurants und einer neuen Bar, ein Theater
mit 945 Plätzen, das jeden Abendverschiedenegroßproduktionen anbietet, sind allen Gästen an Bord zugänglich. Fünf Pools, darunter einer mit Glasschiebedach. Ein Hochseilgarten und elf verschiedene Boutiquen. Langeweile kommt also nicht auf. Die MSC Virtuosa gehört zur Meraviglia-generation. In Sachen Umweltschutz verfügt das Schiff über einige der fortschrittlichsten Technologien, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind.
Ankunft auf Sir Bani Yas. Die Insel liegt südwestlich von Abu Dhabi und ist ein weiteres Werk von Scheich Zayid bin Sulan Al Nahyan, der hier zu Lebzeiten seinen Rückzugsort hatte. Giraffen, Antilopen, Arabische Oryxantilopen, Gebharde, Pfauen, Strauße,sieallelebenhier,zumteilgetrennt in großzügigen Gehegen, in friedlicher Koexistenz. Im Laufe der Jahrzehnte ist ein einzigartiges Ökosystem entstanden: Bäume wurden gepflanzt, Gewächshäuser mit Obst- und Gemüsepflanzen gepflegt, eine Art Versuchslabor unter besonderen Bedingungen. An den Sandstränden genießen die Gäste einen Strandtag.
Dubai besteht aus mehreren unterschiedlichen und reizvollen Stadtteilen: Die Altstadt, vermutlich um 1830 gegründet, mit ihren Gewürz- und Goldsouks, den typischen kleinen Häusern mit den Windtürmen–einezeitreiseindie Vergangenheit. Und dann die Neustadt, bekannt für ihre schillernden Gebäude. Es scheint, als sei die Neustadt ein Projekt für die Ewigkeit. Immer höher, immer größer, immer extravaganter, so die Vorstellungen der Stadtplaner und renommierten Architekten. Bauwerke wie der Burj al Khalifa,dassieben-sterne-hotelburj al Arab oder der weltgrößte Bilderrahmen Frame sind mittlerweile weltbekannt und setzen Maßstäbe für weitere Rekorde. The World zum Beispiel ist eine künstliche Inselgruppe vor der Küste des Stadtteils Jumeirah. Die rund 300 Inseln sind der Weltkarte nachempfunden und zeigen die Kontinente der Erde. Sie sindzwischen23.000und87.000 Quadratmeter groß, haben keine Verbindung zum Festland und sind zur Meerseite durch Wellenbrecher geschützt. Für Kaufinteressenten gibt es noch Möglichkeiten.