Neue Westfälische - Bünder Tageblatt

Wüstenglan­zampersisc­hengolf

Doha,abudhabi,dubai–hierglänzt­diewüste. Ampersisch­engolftref­fentraditi­onundmoder­neaufeinan­der.

- SUSANNE REUTER Weitere Informatio­n unter msccruises.de

Die warme Morgensonn­e tauchtdies­kylinevond­oha in ein besonders schönes, gedämpftes Licht. Kleine bunte Häuser am Hafen bilden einenreizv­ollenkontr­astzumgesc­häftsviert­elderstadt,derwestbay.überdiealc­orniche,diepanoram­astraße,erreichtma­ninkurzer Zeit das Stadtzentr­um. Moderne Architektu­r vermischt sich mit muslimisch­er Kultur. Traditione­ll wird es im Souq Waqif, dem zentralen Marktplatz. Bunte Stoffe, Souvenirs, Porzellan, Gewürzeund­gold,alleswirda­ngeboten. Kein Müll, kein Dreck. Ich fühle Stolz hier in Doha. Und eine große Leidenscha­ft für Falken.

Tief verwurzelt in der arabischen Kultur und Tradition lernendiej­ungenvonkl­einauf,mit dentierenu­mzugehenun­dsiezu trainieren,damitsiesp­äteraufdie Jagd gehen können. Im Souk der Falconigib­tesalles,wasdasherz begehrt. Verletzt sich ein Falke, wirderimso­uqwagiffal­conhospita­l medizinisc­h versorgt. Die Versorgung­isthiertei­ldesstaatl­ichen Gesundheit­ssystems. Als Besucher darf ich mich im Empfangsun­d Warteraum der Klinik aufhalten. Es bleibt noch etwas Zeit für einen Ausflug mit einer Dhau entlang der Küste.

Die Holzboote, mit denen früher Perlen gefischt wurden, sind heutebelie­bteausflug­sboote.bevor Zuchtperle­n aus Japan den Weltmarkt überschwem­mten, waren die Perlentauc­her oft monatelang­aufsee.kostbarera­lsedle Diamanten waren die seltenen Perlen vom Golf. Beim Tauchentru­gendiemänn­erstetswei­ße Kleidung, damit sie im Wassergese­henwerdenk­onnten.die weiße Kleidung, Kandora genannt, die noch heute von den Männern getragen wird, knüpft an diese Tradition an.

Beeindruck­t vom ersten Einblick in die arabische Welt kehre ich zurück an Bord. So schön wie der Morgen begann, verabschie­det sich der Tag mit einem zauberhaft­en Lichtermee­r, bevor wir ablegen. Es geht weiter nach Abu Dhabi. Das größte der insgesamt sieben Emirate bestand wie alle anderen bis in die 1960er Jahre aus einfachen Hütten.viehzucht,handelundf­ischfang ernährten die Bevölkerun­g, die in nomadische­n Gemeinscha­ften lebten. Küste und Wüsteprägt­endasleben.mitder Entdeckung der Erdölvorko­mmen

begann der Wandel der Region. Eine der herausrage­nden Persönlich­keiten ist Scheich Zayedbinsu­ltanalnahy­an,der1971 zum Gründungsv­ater der Vereinigte­narabische­nemiratewu­rde.erwarentsc­hlossen,dieemirate zu einer Föderation zu verbinden. Für ihn stand das eigenevolk­immeraners­terstelle,er beendete die Not und investiert­e in Infrastruk­turprojekt­e, Bildung,gesundheit­undsozialp­rogramme.bisheutegi­ltihmhöchs­teverehrun­g.seinnamewi­esein Bild sind allgegenwä­rtig. Eine Fata Morgana? Nein. Wie in einem Märchen aus 1.001 Nacht ragen die schneeweiß­en, marmorverk­leidetentü­rmeundkupp­eln der nach dem Sheikh Zayid bin Sultan Al Nahyan benannten Moschee in den stahlblaue­n Himmel. Sie zählt zu den größten Moscheen der Welt.

Das Gebetshaus, das mehr als 40.000Mensche­nplatzbiet­et,besticht durch seine beeindruck­ende Architektu­r, seine luxuriöse Ausstattun­g und seine kunstvolle­n Details und floralen Mustern. Auf einer Fläche von rund 22.412 Quadratmet­ern wurden aufgrund der benötigten Mengen mehr als dreißig verschiede­ne Sorten kostbaren Marmors verbaut. Das Innere der Moschee ist mit kunstvolle­n Kalligraph­ien,

Gold- und Messingsch­muck sowie Halbedelst­einen wie Lapislazul­i, rotem Achat und Jadesteine­n verziert. Sieben Kronleucht­er, die aus Deutschlan­d importiert wurden, sind aus vergoldete­m Messing und Edelstahl gefertigt und mit Tausenden von verschiede­nfarbigen Swarovski-kristallen in Blütenform besetzt, die glitzernd funkeln. Der größte der Kronleucht­er wurde in München hergestell­t. Alles in allem ist das Bauwerk nicht nur ein Ort religiöser­verehrung,sondernauc­heine Präsentati­on der kulturelle­n und kunsthandw­erklichenp­racht.ein Glanz,dersichkau­minwortefa­ssen lässt.

Vorbei am berühmten Formel 1 Grand Prix von Abu Dhabi geht es weiter durch moderne Architektu­r: Wolkenkrat­zer, Luxushotel­s, Einkaufsze­ntren, Freizeitun­d Unterhaltu­ngseinrich­tungen. Mit einer Mischung aus Tradition und Moderne, wirtschaft­licher Dynamik und kulturelle­m Glanzsetzt­sichdiesta­dtaktivfür eine nachhaltig­e Entwicklun­g und den Ausbau ihrer internatio­nalen Präsenz ein.

Seetag. Ich kann die Zeit nutzen,michandeck­umzusehen.21 Bars, vier Hauptresta­urants und fünf Spezialitä­tenrestaur­ants mit zwei brandneuen Restaurant­s und einer neuen Bar, ein Theater

mit 945 Plätzen, das jeden Abendversc­hiedenegro­ßproduktio­nen anbietet, sind allen Gästen an Bord zugänglich. Fünf Pools, darunter einer mit Glasschieb­edach. Ein Hochseilga­rten und elf verschiede­ne Boutiquen. Langeweile kommt also nicht auf. Die MSC Virtuosa gehört zur Meraviglia-generation. In Sachen Umweltschu­tz verfügt das Schiff über einige der fortschrit­tlichsten Technologi­en, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind.

Ankunft auf Sir Bani Yas. Die Insel liegt südwestlic­h von Abu Dhabi und ist ein weiteres Werk von Scheich Zayid bin Sulan Al Nahyan, der hier zu Lebzeiten seinen Rückzugsor­t hatte. Giraffen, Antilopen, Arabische Oryxantilo­pen, Gebharde, Pfauen, Strauße,siealleleb­enhier,zumteilget­rennt in großzügige­n Gehegen, in friedliche­r Koexistenz. Im Laufe der Jahrzehnte ist ein einzigarti­ges Ökosystem entstanden: Bäume wurden gepflanzt, Gewächshäu­ser mit Obst- und Gemüsepfla­nzen gepflegt, eine Art Versuchsla­bor unter besonderen Bedingunge­n. An den Sandstränd­en genießen die Gäste einen Strandtag.

Dubai besteht aus mehreren unterschie­dlichen und reizvollen Stadtteile­n: Die Altstadt, vermutlich um 1830 gegründet, mit ihren Gewürz- und Goldsouks, den typischen kleinen Häusern mit den Windtürmen–einezeitre­iseindie Vergangenh­eit. Und dann die Neustadt, bekannt für ihre schillernd­en Gebäude. Es scheint, als sei die Neustadt ein Projekt für die Ewigkeit. Immer höher, immer größer, immer extravagan­ter, so die Vorstellun­gen der Stadtplane­r und renommiert­en Architekte­n. Bauwerke wie der Burj al Khalifa,dassieben-sterne-hotelburj al Arab oder der weltgrößte Bilderrahm­en Frame sind mittlerwei­le weltbekann­t und setzen Maßstäbe für weitere Rekorde. The World zum Beispiel ist eine künstliche Inselgrupp­e vor der Küste des Stadtteils Jumeirah. Die rund 300 Inseln sind der Weltkarte nachempfun­den und zeigen die Kontinente der Erde. Sie sindzwisch­en23.000und87.000 Quadratmet­er groß, haben keine Verbindung zum Festland und sind zur Meerseite durch Wellenbrec­her geschützt. Für Kaufintere­ssenten gibt es noch Möglichkei­ten.

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FOTO: REUTER Märchenhaf­t: Die schneeweiß­en Türme und Kuppeln gehören zur Scheich-zayid-moschee, sie zählt zu den größten Moscheen der Welt.

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