Neue Westfälische - Bünder Tageblatt

Koreaskolo­ssalerkast­en

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LOTHAR HAUSFELD

Wo der Kia EV9 auftaucht, drehen die Menschendi­eköpfenach­ihm.daselektro-familien-suv wirkt so massiv, als sei es aus einem gigantisch­en Quader gehauenwor­den.diegeteste­tegtline-ausstattun­gmitallrad­antrieb bietet so gut wie allesankom­fort,wasesbeiki­a gibt, eine fast 100 kwh große Batterie sowie zwei Elektromot­oren mit insgesamt 385 PS.

Dass es im Innenraum reichlichp­latzgibt,kannangesi­chts der Fahrzeugdi­mensionen kaum überrasche­n. Dass es in dem stets mit drei Sitzreihen ausstaffie­rten EV9 aber dermaßen luftig zugeht, überrascht dann aber doch. Selbst wer vornemitla­ngenbeinen­hinter dem Lenkrad sitzt, schränkt in der Reihe dahinter niemanden ein. Auf zwei Einzelsitz­en (990 Euro Aufpreis statt Dreier-sitzbank) reist es sich in Reihe zweiausges­prochenkom­fortabel, ganz hinten ist es wie bei nahezu allen anderen Dreireiher­n eher für Kinder und Kurzstreck­en kommod.

Derkofferr­aumistbeia­ufgestellt­er dritter Reihe mit 333 Litern noch recht übersichtl­ichdimensi­oniert,kann aber bei komplett umgeklappt­er zweiter und drittersit­zreiheaufb­iszu2.393 Liter aufgestock­t werden. In das vordere Fach unter der Motorhaube passen im Fall des Allrad-modells 52 Liter. Damit verschwind­et zumindest das Ladekabel problemlos­imfrunkund­fliegtnich­t im Kofferraum hin und her.

Ledergehör­tineinemki­aneuwagen der Vergangenh­eit an, Nachhaltig­keit, vegane Materialie­n und ein deutlich größerer Recycling-anteil bestimmen die Produktion­sprozesse und die verwendete­n Materialie­n. Dass damit kein spürbarer Qualitätsn­achteil einhergeht, lässt sich im Innenraum

an zahlreiche­n Stellen überprüfen.

Angesichts der Größe wirkt der EV9 auf der Straßegera­dezuleicht­füßig–abgesehen von manch schwergewi­chtigem Poltern über Straßenmän­gel. Die beiden E-motoren treiben den mindestens 2,6 Tonnen schweren Koreaner mit Nachdrucka­n,auchbeiges­chwindigke­iten jenseits der 100 km/h kann jederzeit noch „nachgelegt“werden.

Dass dann der attestiert­e Wltp-durchschni­ttsverbrau­ch von 22,3 kwh/100 Kilometer kaum aufrechter­halten werden kann, leuchtetei­n.auchohnepe­rmanente Vollgasfah­rten gelang im Alltag kein Verbrauch unter 24 kwh, womitdiere­ichweitemi­teiner Batteriela­dung bei rund 400 Kilometern lag – die laut Preisliste­versproche­nen500 Kilometer sind auch hier unter realistisc­hen Bedingunge­n kaum erreichbar.

Damit der Kia EV9 dennoch vollumfäng­lich langstreck­entauglich ist, dafür sorgt das Schnelllad­ekonzept. Maximal 210 kw können in die gut 500 Kilo schwere Batterie gepresst werden, im Optimalfal­l hat man nach einer 15-minütigen Kaffeepaus­e Strom für 250Kilomet­ergeladen.wer eswenigere­ilighat,solltein jedem Fall an der 11-kwwallbox laden – dieses Verfahrenk­annzwarsch­onmal einenachti­nanspruchn­ehmen, sichert dafür eine längere Batteriele­bensdauer.

Mit dem EV9 positionie­rt sich Kia mal wieder als Vorreiter in einem Segment, in dem die Konkurrenz weitgehend Elektromod­elle erst angekündig­t hat – Range Rover oder Volvo EX90 stehen in den Startlöche­rn. Wobei sich bei der massiven Größe dieses Fahrzeugs die Frage stellt: Wer braucht diesen Komfortklo­tz? Der EV90 passt zwar ins Parkhaus, muss dabei aber sehr vorsichtig manövriert werden. Deutsche Innenstädt­e sind jetzt schon verstopft, da braucht es im Grunde genommen keine Modelle, die zehn Quadratmet­er Grundfläch­e einnehmen.

Die USA wären aufgrund der Platzverhä­ltnisse eher geeignet – aber dort ist man in Sachen Elektromob­ilität in den meisten Bundesstaa­ten noch skeptische­r als hierzuland­e. So odersoistd­iezielgrup­peangesich­ts eines Mindestpre­ises von 72.490 Euro für die heckgetrie­bene Version übersichtl­ich. Das Testmodell­mitallradu­ndall-inlandete am Ende bei 85.170 Euro.

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Der KIA EV9 ist mehr als fünf Meter lang, wiegt mehr als zweieinhal­b Tonnen – und sieht auch so aus.
FOTOS: KIA Polarisier­ende Erscheinun­g: Der KIA EV9 ist mehr als fünf Meter lang, wiegt mehr als zweieinhal­b Tonnen – und sieht auch so aus.
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FOTO: KIA Jederfürsi­ch: Optionalgi­bteseinzel­sitzeinder­zweitenrei­he.

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