Neue Westfälische - Bünder Tageblatt
Baustellenfest am Archäologischen Fenster
Der Verein für Herforder Geschichte lädt Bürgerinnen und Bürger dazu ein.
Herford.
Zu einem Baustellenfest lädt der Verein für Herforder Geschichte Mitglieder, Sponsoren und interessierte Öffentlichkeit am Samstag, 4. Mai, von 10 bis 16 Uhr ans künftige Archäologische Fenster zwischen dem Herforder Rathaus und Münsterkirche ein. „Wir wollen neugierig machen, aktuelle Planungsideen präsentieren und mit Interessierten ins Gespräch kommen“, schreibt der Vorsitzende Lars Oliver Gehring in der Einladung.
Baubeginn war im Sommer 2023 mit umfangreichen archäologischen Voruntersuchungen. Die Bauarbeiten schreiten zügig voran, sie liegen im Zeitplan. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2025 vorgesehen. Inzwischen sind die Fundamente für den ersten Gebäudeteil neben der Waltger-kapelle gelegt. Mit dem zweiten Gebäude beginnt das Herforder Unternehmen AKD-BAU Anfang Mai.
Die Gebäude dienen dem Schutz der freigelegten archäologischen Funde. Sie bieten zudem die Möglichkeit, Einzelfunde zu zeigen und an Medienstationen die Anfänge der Herforder Geschichte als Stadt der starken Frauen in Erinnerung zu rufen. Das zum Reichsstift erhobene Frauenkloster Herford war die erste geistliche Stiftung im späteren Sachsen.
Geplant sind beim Fest laut Ankündigung mehrere Führungen über die Baustelle, in die Stifterkapelle und zu den verborgenen Schätzen der Münsterkirche. Das städtische Museum bietet Einblicke in den stiftsgeschichtlichen Fundus des Museumsdepots. Infostände,
ein Büchertisch und eine Medienstation runden das Angebot ab. Für Kinder gibt es Mitmach-aktionen. Essen und Getränke gibt es ebenfalls. Für musikalische Anregungen haben die Veranstalter den Detmolder Musiker Daniel Wahren gewonnen.
„Wir wollen informieren und Vorfreude auf ein schon heute bundesweit beachtetes Projekt wecken“, so Gehring. „Und wir freuen uns auf viele Anregungen der Besuchenden für das Archäologische Fenster und unsere Arbeit.“
Das Archäologische Fenster am Münster ist eine bürgerschaftliche Initiative, angestoßen vom Herforder Unternehmer und Mäzen Dieter Ernstmeier mit dem Verein für Herforder Geschichte. Mit ihm wird das Bodendenkmal Reichsstift Herford in Form einer gestalteten archäologischen Stätte nach Plänen von Matthias Wemhoff wieder sicht- und erlebbar gemacht.
Es zeigt, wie es vor mehr als 1.200 Jahren mit Herford angefangen hat. Dabei bietet es neue Einblicke in das Wirken von Frauen im europäischen Mittelalter. Zudem verdeutlicht es, wie in Herford deutsche und europäische Geschichte geschrieben wurde.
Das Gemeinschaftsprojekt kann nur dank zahlreicher Sponsoren, Fördermitteln von Bund und Land sowie finanzielle Unterstützung durch die Evangelische Kirche, die das Grundstück zur Verfügung gestellt hat, der Sparkasse und der Stadt Herford realisiert werden. Für die Gebäude hat das Architekturbüros Pfeifer, Ellermann, Preckel die Pläne geliefert.