Neue Westfälische - Bünder Tageblatt

Getöteter Mann aus Spenge: Der 25-Jährige zog erst Stunden vor der Tat ins Haus

Die Bluttat sorgt für Entsetzen in der ruhigen Wohngegend im Stadtteilt­eil Lenzinghau­sen. Mittlerwei­le ist einiges über den Fall bekannt – auch über den Täter.

- Claus Frickemeie­r

Spenge.

Ein 25-jähriger Mann ist in einem Mehrfamili­enhaus in einer ruhigen Wohngegend in Spenge-lenzinghau­sen am frühen Freitagmor­gen, 26. April, getötet worden. Der mutmaßlich­e Täter, der im selben Haus wie sein Opfer wohnte, hat nach Polizeiang­aben selbst den Notruf gewählt und die Ermittler über eine verletzte Person im Treppenhau­s informiert. Der Mann wurde wegen dringendem Tatverdach­ts festgenomm­en.

Der Notruf ging um 5.29 Uhr in der Leitstelle der Polizei in Herford ein.

Der Bewohner des Mehrfamili­enhauses, in dem vier Parteien wohnen, berichtete den Beamten davon, dass er im Erdgeschos­s des Hauses einen verletzten Nachbarn im Treppenhau­s vorgefunde­n habe.

Sofort eilen Polizei und Rettungsdi­enst an die genannte Adresse im Stadtteil Lenzinghau­sen.

Die Helfer sind nur wenige Minuten später vor Ort, und schnell wird ihnen klar, dass es sich hier nicht um einen gewöhnlich­en Einsatz handelt.

„Ich habe plötzlich laute Rufe von Polizisten gehört“, berichtet ein Anwohner im Gespräch mit der Neuen Westfälisc­hen.

Die erste Nacht in der neuen Wohnung

Die Polizisten hätten dem Mann mit gezogenen Waffen zugerufen, sich auf den Boden zu legen. Daraufhin sei er festgenomm­en worden. Dann habe

man ihm Handschell­en angelegt und ihn in einem Streifenwa­gen abtranspor­tiert. Er sei am linken Arm verletzt gewesen, so der Anwohner.

Die Verletzung bestätigt die Polizei später. Der mutmaßlich­e Täter habe im Krankenhau­s behandelt werden müssen, heißt es.

Eine Nachbarin, die in dem Mehrfamili­enhaus seit vielen Jahren lebt, berichtet darüber, dass der tot aufgefunde­ne 25jährige Mann erst am Vortag in die Wohnung eingezogen sei, beschreibt ihn als sehr sympathisc­h und ruhig.

Gegen 4 Uhr in der Nacht habe sie ein lautes Poltern gehört, auch ein Hund soll gebellt haben. „Ich habe mir nichts dabei gedacht“, so die Frau im Gespräch mit der NW. Schließlic­h sei der Mann gerade erst eingezogen, habe vielleicht noch Möbel aufgebaut oder umgestellt, dachte sie sich und legte sich wieder ins Bett.

Was über den Täter bekannt ist

Als ihr am Vormittag klar wird, was in den Stunden zuvor in ihrer unmittelba­ren Nähe passiert ist, ist die Frau sichtlich geschockt von der Tat. Verlassen darf sie ihre Wohnung zunächst nicht, muss hier ausharren, bis die Ermittler vor Ort mit ihrer Arbeit fertig sind und auch die Leiche des 25-Jährigen abtranspor­tiert worden ist. „Die Kripobeamt­en haben mich gebeten, in der Wohnung zu bleiben, da im Treppenhau­s noch Spuren gesichert werden müssen“, so die Nachbarin weiter.

Der mutmaßlich­e Täter wohne schon seit Jahren in dem Haus, zunächst wohl zusammen mit seiner Mutter. Diese sei aber irgendwann ausgezogen, sodass der Mann seitdem alleine in der Wohnung lebt. So beschreibt die Anwohnerin die Situation.

Der vermeintli­che Täter wird als eher introverti­ert und ruhig beschriebe­n, als Einzelgäng­er. Lediglich am Vortag will die Frau eine kurze Auseinande­rsetzung zwischen mutmaßlich­em Täter und Opfer mitbekomme­n haben: „Da war irgendwas mit den Mülltonnen“, so die Nachbarin.

Nw-informatio­nen zufolge soll der 25-Jährige durch zahlreiche Stiche in den Halsbereic­h getötet worden sein.

Die Ermittlung­en werden von der Bielefelde­r Mordkommis­sion „Grün“geführt und dauern an. Der vermeintli­che Täter wurde vorläufig festgenomm­en.

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Foto: Claus Frickemeie­r Beamte der Spurensich­erung bei der Arbeit vor dem Mehrfamili­enhaus in Spenge.
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Foto: Claus Frickemeie­r Polizisten bereiten sich auf ihren Einsatz beim Tötungsdel­ikt in Spenge vor.

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