Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Stalag-lösung ist greifbar nah
Die Fraktionen tragen den Kompromiss des Landtagspräsidenten André Kuper mit.
Die Kreistagsfraktionen haben den Stalag-kompromiss geprüft und für gut befunden: CDU, Grüne, SPD, FWG/UWG und FDP gehen nun mit einem gemeinsamen Antrag für Ausbau und Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag in Schloß Holte-stukenbrock in die Kreisausschuss-sitzung am kommenden Montag, 18. März. Ende September vergangenenjahresdrohtedasgesamtprojektamvetoderkreiscdu zu scheitern, die die Ausbau-pläne als überdimensioniert ansah. Der Streit entzündete sich vor allem an den geplanten Betriebskosten, die ursprünglich 5,6 Millionen Euro jährlich betragen sollten. Landtagspräsident André Kuper (CDU), für den die Gedenkstätte eine Herzensangelegenheit ist, erreichte nun mit einem Abspecken der Pläne eine Senkung der Betriebskostenauf4,2millioneneurojährlich.
Landrat soll Interessen des Kreises einbringen
Der gemeinsame Antrag der fünf Fraktionen definiert nun eine Obergrenze – der Kreis Gütersloh soll sich jährlich mit bis zu fünf Prozent an den Betriebskosten beteiligen. Die Kostenbeteiligung werde auf 210.000 Euro zuzüglich eines Inflationsausgleiches begrenzt. Dies stehe unter dem Vorbehalt, dass die Gesamtfinanzierung (Investitions- und
Betriebskosten) sichergestellt sei.
Der Antrag sieht vor, dass der Kreistag (der am Montag gleich nach dem Kreisausschuss tagt) Landrat Svengeorg Adenauer beauftragt, eine entsprechende Absichtserklärungmitdenweiterenkooperationspartnern zu unterzeichnen. Adenauer soll an der Ausgestaltung der Gedenkstätten-stiftung mitwirken und dort die Interessen des Kreises Gütersloh einbringen. Unter anderem soll der Kreis im Stiftungsrat ein Stimmrecht bekommen.
Des Weiteren wird in dem von den Fraktionsvorsitzenden – Birgit Ernst, Birgit Niemann-hollatz, Marion Weike, Dirk Holtkamp und Thorsten Baumgart – unterzeichneten Antrag gefordert, dass die Interessen des Fördervereins der Gedenkstätte in allen Planungen und Verhandlungen angemessen zu berücksichtigen sind. Auch der Kreis und die Stadt Schloß Holte-stukenbrock sollen in den weiteren Prozess eingebunden werden. „Der Ausbau der Gedenkstätte Stalag zu einem Ort von nationaler Bedeutung ist eine historische Chance für unsere Region und ein wertvoller Beitragnichtnurdererinnerungskultur, sondern auch für die Demokratiebildung und -stärkung“, sagte Thorsten Baumgart (FDP) in seiner Rede zur Haushaltsverabschiedung im Kreistag.erhoffe,dassdienoch folgenden Gespräche auf Bundesund Landesebene erfolgreich sein werden.