Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Benteler vermeldet stabilen Umsatz
Paderborn/salzburg (mak). Die Benteler-gruppe zieht für das Geschäftsjahr 2023 eine positive Bilanz. In einem „herausfordernden Marktumfeld“habe das Paderborner Unternehmen einen „nahezu stabilen“Umsatz von 8,8 Milliarden Euro erzielt (Vorjahr: 9,0 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis stieg damit auf 782 Millionen Euro (Vorjahr: 703 Millionen Euro). Die Nettofinanzschulden konnten im Jahresverlaufumrund250millionen Euro gesenkt werden. „Die Transformation der Benteler-gruppe zahlt sich weiterhin aus“, sagt Benteler-geschäftsführer Ralf Göttel. „Wir haben frühzeitig unsere Refinanzierung gesichert und somit die Restrukturierung des Konzerns erfolgreich beendet. Ein Auftragseingang von mehr als 11 Milliarden Euro in unserem Automotive-geschäft belegt das Vertrauen etablierter und neuer Fahrzeughersteller in unsere Produkte.“
Bielefeld. Vom Schlosser aus Bielefeld zum Großunternehmer – das ist die Geschichte von Ortwin Goldbeck. Am Montag, 1. April, wird der Bielefelder, der aus einer kleinen Schlosserei, die sich zunächst zu einem Stahlbauunternehmen entwickelte, das größte Bauunternehmen in deutscher Hand gemacht hat, 85 Jahre alt.
Die Erfolgsgeschichte Goldbeck hat ihren Anfang im September 1969, als der gelernte Schlossermeister mit einem kombinierten Stahlbau- und Maschinenbaustudium im Familienbetrieb keine Zukunft für sich sieht und sich mit 30 Jahren dazu entschließt, sich selbstständig zu machen. Das junge Unternehmen wächst kontinuierlich und mit gefragten Innovationen und neuen Geschäftsmodellen gelingt es Goldbeck, sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiterzuentwickeln.
Im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte das Bauunternehmen, inzwischen geführt von zwei seiner drei Söhne, einen Gesamtumsatz in Höhe von 6,7 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten ist auf weltweit über 10.000 Menschen gestiegen.
Für seine Leistungen ist Goldbeck in der Vergangenheit schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Die Rudolf-diesel-medaille, der älteste Innovationspreis Europas, erhielt der Unternehmer 2021 für seine Idee des seriellen Bauens von Produktionshallen, Parkhäusern, Bürogebäuden und Schulen. Das Konzept: Statt Gewerbebauten immer wieder
Der Bielefelder Ortwin Goldbeck.
neu zu konstruieren, werden sie schneller und materialsparender gebaut, wenn sie aus einem System von industriell vorgefertigten Teilen bestehen.
„Zu Beginn der 1980er Jahre war klar: Wir müssen mehr bieten als Stahlkonstruktionen.esmussumkomplettegebäude als Produkt aus einer Hand gehen.“Die unterschiedlichsten Bauten entstehen dabei aus dem gleichen System. „Wir haben die Legosteine des Gewerbebaus entwickelt“, sagt Goldbeck. Eine Strategie, die in den 1990er Jahren zur Internationalisierung führte.
In seiner Heimatstadt
Bielefeld
machte sich Goldbeck auch einen Namen als Kunstmäzen. Im Jahr 2015 kaufte er diealtehandwerkskammeram Eingang zur Bielefelder Altstadt für mehr als drei Millionen Euro, ließ das Goldbeckforum anbauen und die ehemalige Villa Weber für zwölf Millionen Euro großzügig zum Kunstforum umbauen. Benannt wurde sie nach dem Bielefelder Expressionisten Hermann Stenner (1891-1914). Über sein Motiv, sich dermaßen in seiner Heimatstadt auch für die Kunst zu engagieren, sagte er einst: „Weil sie meine Heimat ist, mit der ich mich mit ganzem Herzen verbunden fühle.
Stadt.“
Leider kam es im Kunstforum in den Folgejahren zum Bruch mit dem Bielefelder Kunstsammler Hermann-josef Bunte, der aus Verärgerung über die künftige Ausrichtung des Hauses seinen Leihvertrag kündigte. 2023 gab Goldbeck bekannt, dass das Kunstforum der Kunsthalle für deren Umbauzeit ab 2025 als Ausweichquartier zur Verfügung stehen wird – mietfrei. Das Kunstforum ist in seiner bisherigen Form dann Geschichte, aber Ortwin Goldbeck engagiert sich so weiter für die Kunst in Bielefeld.
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