Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Polizei simuliert Verschwinden von Zweijährigem
Schillig. Kurz vor den Osterfeiertagen haben die ersten Dauercamper an der niedersächsischen Nordseeküste ihre Zelte aufgeschlagen und ihre Wohnwagen auf Stellplätzen in Position gebracht. Bei Dauerregen und sieben Grad warteten die ersten rund 120 Camper am frühen Donnerstagmorgen an der Schranke des Campingplatzes im friesischen Schillig auf den Start der Campingsaison.
„Jeder möchte der Erste sein“, sagte Platzwart Ingo Kruse. Pünktlich um 7 Uhr öffnete er die Schranke und ließ die ersten Wohnwagen und Anhänger auf den Platz direkt am Unesco-weltnaturerbe Wattenmeer. Zwar hätten alle Dauercamper ihre festen Stellplätze. Das Schlangestehen zum Saisonstart sei für die Camper dennoch Kult.
Le Vernet (dpa). Mehr als acht Monate nach dem spurlosen Verschwinden eines zweijährigen Jungen in einem südfranzösischen Bergdorf erhofft sich die Polizei mit einer ungewöhnlichen Aktion neue Erkenntnisse. Die letzten Momente, in denen der kleine Èmile gesehen wurde, sollen am Donnerstag in Le Vernet nachgespielt werden. Das abgelegene Dorf mit nur 125 Einwohnern ist für diesen Zeitraum abgeriegelt. Wer die Blockade ignoriert oder mit einer Drohne filmt, riskiert eine Geldstrafe. Nur die Familie und ausgewählte Anwohner sollen bei der Rekonstruktion mitmachen und den Tag chronologisch nachstellen.
Das Interesse in Frankreich an dem Fall ist weiterhin groß. Der Junge war bei seinen Großeltern im Ort im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Das letzte Lebenszeichen ist, dass zwei Zeugen das Kind zu besagtem Zeitpunkt eine Straße entlanglaufen sahen.