Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Ostereierverkauf und Osterfeuer für den guten Zweck
Harsewinkel (jr). Im Werben um die Ansiedlung eines neuen Standorts des Harsewinkeler Landmaschinenherstellers Claas kommen neue Details ans Licht. Wie berichtet, laufen aktuell Gespräche zwischen dem Unternehmen und der Gemeinde Borchen sowie der Stadt Paderborn. Dabei geht es um den Verkauf einer Fläche in einem neuen interkommunalen Gewerbegebiet südlich von Alfen. Auf „Nw“anfrage verrät Unternehmenssprecher Tino Fritsch jetzt, mit welchen anderen Städten Borchen und Paderborn im Wettbewerb stehen.
In Frankreich ist es dabei ausgerechnet der Claas-standort in Le Mans, also in der Partnerstadt Paderborns. Le Mans und Paderborn pflegen die oft als älteste Städtepartnerschaft Europas beschworene Verbindung. In der nordfranzösischen Stadt betreibt Claas ein Traktorenwerk, das sich die Harsewinkeler 2003 mit der Übernahme der Traktorsparte von Renault einverleibt haben. Beim zweiten potenziellen Konkurrenten handelt es sich laut Fritsch um die ungarische Stadt Törökszentmiklós, etwa 120 Kilometer westlich von Budapest. Nach Unternehmensangaben
Marienfeld. Auch in diesem Jahr verkauft die Kolpingsfamilie Marienfeld am Ostersonntag, 31. März, nach dem Osternacht-gottesdienst (Beginn 5 Uhr) sowie am Ostermontag, 1. April, nach dem Gottesdienst (Beginn 9 Uhr) wieder gefärbte Ostereier. Beide Messen finden in der Kirche St. Marien statt. Der Erlös ist für die Kinderkrebsstation Bethel und des „Namibiafounds“
gehört das dortige Werk seit 1997 zur Claas-gruppe und habe sich zum Kompetenzzentrum für Schneidwerke und Trommelmähwerke entwickelt.
In Borchen wäre die Nähe zum Claas-werk in Paderborn gegeben. Weil dort keine Erweiterungsfläche zu haben ist und auch im Paderborner Stadtgebiet kein passendes Gewerbeareal zur Verfügung steht, wollen Borchen und Paderborn gemeinsam Claas vom Verbleib im Paderborner Land überzeugen – und bieten das noch zu entwickelnde Areal bei Alfen an. Zum Pluspunkt gegenüber dem Unternehmen könnte laut Borchens Bürgermeister Uwe Gockel (parteilos) dort die Aussicht auf nachhaltige Energieversorgung des Betriebes durch Windstrom werden.
Der Auswahlprozess für den Erweiterungsstandort läuft laut Claas noch, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Über die Frage, wie viele Mitarbeiter für das neu zu bauende Werk benötigt werden, will der Konzern „zu diesem frühen Zeitpunkt nicht spekulieren“. In Paderborn seien aktuell rund 650 Menschen beschäftigt.
(Weltladen bestimmt.
Ebenfalls am Ostersonntag wird die Kolpingsfamilie um 20 Uhr am alten Sportplatz am Ruggebusch das Osterfeuer entzünden. Die Kinder können dann an zwei kleinen Feuerschalen Stockbrot backen. Es werden Getränke und Bratwürstchen angeboten. Auch hier ist der Erlös für Bethel und Namibia vorgesehen.
Harsewinkel)
Harsewinkel. Das waren noch Zeiten: Erst im „Pröddels“und/oder im „Kickes“gemeinsam ein paar Bier trinken und über Gott und die Welt quatschen und dann deutlich nach Mitternacht die paar Meter rüber in den „Rockpalast“zum Pizzaessen – und womöglich auch Tanzen. „Man mag es kaum glauben: Es gab in Harsewinkel tatsächlich mal eine Disco“, sagt Florian Hinney.
Heute ist in den Räumen des „Pröddels“, das davor „Pupasch“hieß, direkt neben dem Rathaus das Nachhilfeinstitut Studienkreis angesiedelt und auf Höhe des „Rockpalast“steht ein großer Rossmann. Nur die Legende „Kickes“am Heimathaus – eigentlich heißt es „Kiekes Rin“– gibt es noch. Bleibt die Frage: Wie sieht es anno 2024 mit der Gastronomie in Harsewinkel aus?
War früher alles besser? War die Gastroszene in der Mähdrescherstadt vor 20 Jahren wirklich besser? Florian Hinney und Andreas Hanhart finden: Ja. Sie finden aber auch, dass heute nicht alles schlecht ist. Hinney, Spd-fraktionsvorsitzender im Rat, und Hanhart, stellvertretender Fdpfraktionschef, treffen sich – gerne auch in der Kneipe – immer mal wieder zum Austausch – und dabei ist die Gastronomie in ihrer Heimatstadt oft ein Thema. „Wer durch die Stadt läuft, sieht viele Wettbüros, Internetcafés, Dönerbuden und Eisdielen“, sagt Hinney.
Ihmfehlevorallemeinschönes Lokal im Bereich Alter Markt und Kirchplatz. „Dort im Sommer draußen sitzen, seine Zeit verbringen und etwas Essen – das ist ein kleiner Traum von mir“, sagt der 43Jährige. Dass in der ehemaligen „Dom-gaststätte“im Schatten des Kirchturms – die Alteingesessenen kennen das Gasthaus noch unter dem Namen Niedeck oder Gesellenund Kolpinghaus – nach dem Umbau zum Hotel-restaurant „Amadis-bella“an der Ecke eine Eisdiele eingezogen ist, bedauert Hinney. „Ich habe wirklich nichts gegen Eisdielen, aber am besten Standort der Stadt sollte es eine bis spät in den Abend geöffnete Gastronomie mit Essen und Trinken geben“, sagt er. Apropos Alter Markt: „Wusstest Du, dass im heutigen Bettenhaus
Andreas Hanhart (l.) und Florian Hinney stoßen im „Zum Schwatten 2.0“mit einem Alster an. Der Fdp-politiker und sein Kollege von der SPD machen sich viele Gedanken um die Gastronomieszene in Harsewinkel.
Indenräumender„vielfalt“hatimfebruar„zumschwatten2.0“eröffnet. „Ein positives Beispiel“, sagen die beiden Politiker. Im rechten Teil ist eine Sportsbar für jungen Leute untergebracht.
Brentrup früher eine Kneipe war?“, fragt Andreas Hanhart. Bekannt war sie unter dem Namen „Westfälischer Hof“. Erst kürzlich war Hanhart hieraus ein alter Kneipentisch „mit den typischen Noppen am Fuß“untergekommen.
Dass die Stadt durchaus noch mit gutbürgerlichen Gasthäusern wie Falke, Bergmann, Poppenborg oder „Jägerhof“und „Zum Emstal bei Edge“aufwarten kann, wissen die beiden Politiker zu schätzen. Dennoch: Ihnen fehlt es gerade in der Innenstadt an Vielfalt und Alternativen. „Früher konnte man sich treiben lassen, weil es genug Lokale
gab“, sagt Hanhart. Der 50-Jährige erinnert sich: „Die Kneipen und auch der ’Rockpalast’warenimmervoll.“dass der Bedarf da ist, sehe man am „Kiekes Rin“. Hinney: „Da brauchst du ohne Reservierung gar nicht erst hinzugehen. Auch der Biergarten ist im Sommer immer voll belegt.“Umso mehr haben sich die beiden gefreut, dass es nach dem Aus der „Vielfalt“Anfang Februar am gleichen Standort mit dem Nachfolger „Zum Schwatten 2.0“weitergegangen ist. „Mir gefällt das neue Konzept gut. Gerade die integrierte Sportsbar spricht die Jüngeren an“, sagt Hinney.
Dort, wo am Kirchplatz eine Eisdiele steht, ist für Florian Hinney der beste Platz für ein Gasthaus in der Stadt (l.). Im Bettenhaus Brentrup am Alten Markt war früher der „Westfälische Hof“(r.).
Aber was kann die Politik tun, um die Gastroszene in Harsewinkel zu unterstützen und anzukurbeln? Ordnungspolitische Förderungen oder Eingriffe lehnen die beiden Politiker ab. „Das würde zu weit führen. Die Immobilienbesitzer müssen schon selbst entscheiden, an wen sie vermieten“, sagt der Liberale Hanhart, der mit seiner Veranstaltungsagentur Ems-event auch beruflich viel mit Gastgewerbe zu tun hat. Beide sind sich einig: Die Entscheider sind gefordert, eine attraktive Innenstadt mit viel Aufenthaltsqualität zu schaffen. „Alles weitere ergibt sich dann“, sagt Hinney.
„Der einjährige Verkehrsversuch, der im Mai beginnt und bei dem die City zu einer großen Fahrradzone wird, ist ein Schritt in diese Richtung.“Der Vorteil: Eine schönere Innenstadt hätten sich überparteilich alle Fraktionen auf die Fahne geschrieben. „Und dazu gehört eben auch die Gastronomie als Lebenskultur für eine Stadt“, sagt Hinney.
Und wer weiß, vielleicht gilt irgendwann wieder der (abgewandelte) Leitspruch des „Pupasch“: „Runter vom Sofa, rein in die Kneipe.“„Wahnsinn“, sagt Hinney, „im ’Pupasch’ hing früher wirklich ein Sofa an der Wand.“Erinnerungen.