Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
FSV und FCG streben Fusion an
Fußball: Unterdemdachdesfcgüterslohwollensichderfsvgüterslohundderfcg zusammenschließen,sportlicheambitionenundauchtalentförderungsollenforciertwerden.
Gütersloh. 15 Jahre lang waren sie getrennt, bald werden sie wieder eine Einheit bilden: Der FSV Gütersloh und derfcgüterslohwollenkünftig gemeinsam an einem Strang ziehen. Beide Vorständehabengesprächeübereine Fusion geführt und entschieden, einen Zusammenschluss beider Vereine unter dem Dach des FCG herbeizuführen – vorbehaltlich der Zustimmung der jeweiligen Mitglieder. Bereits im Mai sollen die Versammlungen stattfinden, geplant ist der Zusammenschluss zur Saison 2025/26.
Einer der Gründe, warum der FSV Gütersloh sich dem FCG anschließt, ist, dass der Verein mehr Professionalität benötigt, um sportlich voranzukommen. Im Gespräch waren beim Frauensportverein als Partner auch Clubs wie der SC Verl und der SC Paderborn, geworden ist es der FC Gütersloh aus der eigenen Stadt. Künftig arbeiten also zwei Aushängeschilder Güterslohs zusammen. Rein räumlichbleibtersteinmalalles beim Alten: Die Frauen spielen und trainieren weiterhin in der Tönnies-arena in Rheda, die Männer im Heidewald.
Der Leistungsgedanke ist beim FSV genauso fest verankert wie die Talentförderung. „Das Ziel ist schon der Aufstieg in die Bundesliga“, sagt Michael Horstkötter, Geschäftsführer und einer der Gründer des FSV. „Wir leben aber auch von unserer Jugendarbeit, da weichen wir nicht von ab. Wir haben jetzt Stabilitätinder2.liga,malsehen,wasdiezukunftbringt.“
Ähnlich sieht man es beim FC Gütersloh. Sportlich steht die Regionalliga-mannschaft im Fokus der Öffentlichkeit, der weitere Auf- und Ausbau der Jugendabteilung ist dem FCG aber genauso wichtig. Auch Futsal soll weiter unterstützt werden. „Wir sind der Meinung, dass wir gemeinsam für den Frauenfußball unddenmännerfußballinder Region mehr erreichen könnenalsalleine“,sagtfcg-vorstandsmitglied Hans-hermann Kirschner.
Unterstützt wird das Vorhaben von den Hauptsponsoren der beiden Klubs, der Tönnies
Gruppe und der Hagedorn Unternehmensgruppe. Mit der Fusion entstünde ein Fußball-großverein mit mehr als1.000mitgliedern,derfsv hatderzeit185,derfcgknapp 870Mitglieder.
Selbstverständlich ist der neue FCG weiterhin auf die Unterstützung der Wirtschaft angewiesen und man hofft, dass sich weitere Sponsoren finden, die das Projekt unterstützen.„einsundeinssollgerne mehr als zwei ergeben“, sagt Kirschner.
Gemeinsame Geschichte begann1984
Beide Vereine haben eine gemeinsame Geschichte. Michael Horstkötter begann 1984 in der kurz zuvor gegründeten Abteilung des FCG sein Engagement für den Mädchenund Frauenfußball. Vor 15 Jahren kam die Abspaltung. Grund war die damals wirtschaftlich schwierige Situationdesgesamtvereins,die es allen Beteiligten unmöglich
machte, Perspektiven für denfrauenfußballwiefürden Männerfußball zu entwickeln.
Zu dieser Zeit gab es im Frauenfußball einen Trend zu eigenständigen Frauenfußballvereinen. Inzwischen hat sich die Situation nicht nur in Gütersloh sehr verändert. In der Frauen-bundesliga spielen heute – bis auf eine Ausnahme – ausschließlich Frauen-mannschaften etablierter Männer-profiklubs. Für „reine“Frauenvereine wird es dagegen immer schwieriger, im Konzert der Großen mitzuhalten.
„Dieluftistzweifellosdünner geworden. Auch Borussia Dortmundundschalke04haben Frauen-mannschaften gegründet, die in den nächsten Jahren oben ankommen werden. Die Anforderungen im Rahmen der zwingend notwendigen Professionalisierung des Frauen- und Mädchenfußballs werden immer höherundbringenunsalsreinen Frauenfußballverein an unsere Grenzen. Von daher ist uns klar, dass wir Güterslohalsstandortnurmiteinem starken Partner nachhaltig
und erfolgreich erhalten können“, sagt der der Vorsitzende Sebastian Kmoch die Beweggründedesfsv.„mitdem FCG verbindet uns eine gemeinsamegeschichteunddeshalb freuen wir uns, dass wir jetzt daran anknüpfen können. Ich habe keine Sorge, dass wir als Junior-partner untergehen.“
Begleitungdurch Ex-schatzmeister desdfb
Beide Vereine, die im Schiedsrichterbereich schon länger zusammenarbeiten, sindseitgutdreijahrenimgespräch und versprechen sich von dem Zusammenschluss bessere Vermarktungsmöglichkeiten und Synergieeffekteimverwaltungsbereich.
In den nächsten Monaten klären beide Vereine die Details des Zusammenschlusses. Den Prozess wird dabei der ehemalige Dfb-schatzmeister und Rechtsanwalt Stephan Osnabrügge begleiten. Die künftige Frauen-abteilung
des FCG soll eine maximale Eigenständigkeit behalten und im sportlichen Bereich selbstständig agieren können wie bisher. Für den wirtschaftlichen Bereich tragen die Frauenabteilung und der derzeitige FC Gütersloh eine gemeinsame Verantwortung. Die wirtschaftliche Situation ist auch die Grundvoraussetzung für sportliche Ziele und Möglichkeiten – bei den Frauen wie bei den Männern.
Auch in der Gütersloher Stadtverwaltungbegrüßtman die Gespräche über eine Fusion. „Mich freut dieses Vorhabensehr.nichtnurimhinblick auf die Verbindung von Talent und Leidenschaft, für die beide Vereine stehen, sondern auch das gemeinsame Ziel, den Fußballsport in Gütersloh auf ein neues Niveau zu heben“, sagt Sportdezernent Henning Matthes. „Ich bin überzeugt, dass eine Fusion uns allen zugutekommenwird,indemsiedensport in unserer Stadt stärkt, junge Talente fördert und Gütersloh als einen Mittelpunkt des erfolgreichen Fußballsports weiteretabliert.“