Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Die Verhandlungen bei Miele stocken
Die Geschäftsleitung erwartet ein Entgegenkommen der Beschäftigten.
Gütersloh (ost). Auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen Miele und der Tarifkommission der Gewerkschaft endete ergebnislos. Gesprochen wurde vor allem über eine Standort- und Beschäftigungssicherung für alle deutschen Miele-standorte inklusive der Vertriebsgesellschaft.
Die Geschäftsleitung hatte im Januar erklärt, dass kein Standort in Frage stehe. Die IG Metall fordert nun explizit eine Sicherung aller deutschen Standorte für zehn Jahre, ferner den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für fünf Jahre. Zudem poche sie auf Zukunftspläne für die
Standorte sowie Absicherungen der Zulieferbetriebe, berichtete ihr Verhandlungsführer Patrick Loos. Miele sei darauf nur wenig eingegangen.
„Wir stehen Gesprächen zur Standort- und Beschäftigungssicherung grundsätzlich offen gegenüber, erwarten im Gegenzug aber ein Entgegenkommen“: Mit diesen Worten wird Sven Schäffer, Vice President People Management und Verhandlungsführer auf Seiten Mieles, in einer Mitteilung zitiert. Ohne substanzielle Verbesserungen zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit sei ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen nicht darstellbar, so Schäffer. Es gehe vor allem um „den notwendigen Strukturwandel in der Belegschaft sowie wettbewerbsfähige und flexible Personalkostenstrukturen“. Laut Loos sei damit etwa das Abschaffen von Prämienregelungen auf betrieblicher Ebene gemeint.
Miele teilte mit, man habe „erste Ideen für zusätzliche Kontingente und Modelle zur Altersteilzeit vorbereitet, ein bekanntermaßen besonders bewährtes Mittel zur Umsetzung eines sozialverträglichen Stellenabbaus.“Das habe die Gewerkschaft jedoch nicht aufgegriffen. Weitere Verhandlungsrunden sind terminiert.