Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
300 neue Jobs in der It-branche in Sicht
Das Gütersloher Unternehmen Modus Consult wächst äußerst dynamisch. Gestern erfolgte der Spatenstich für weiteres Wachstum.
Gütersloh. Das It-unternehmen Bechtle baut für knapp 15 Millionen Euro den Standort seiner Firmentochter Modus Consult in Gütersloh aus. Spatenstich war gestern. Durch die Erweiterung werde Platz für 300 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, hieß es. Das Unternehmen wächst seit Jahren äußerst dynamisch.
Im Zuge der Erweiterung an der James-watt-straße (nahe Hülsbrockstraße und Stadtring Nordhorn) entstehen ein drittes Bürogebäude und sowie ein Verbindungs- und Aufenthaltsgebäude. Im dritten Quartal 2025 sollen sie bezugsreif sein. Ein neues Parkhaus, 300 Stellplätze, ist seit Ende Oktober bereits fertig.
Der städtische Wirtschaftsförderer Albrecht Pförtner sprach gestern von einer „guten Nachricht für Gütersloh“. Er wünsche dem Unternehmen Erfolg. Einstimmig, bei Enthaltung der Grünen, hatten die Ratsfraktionen Anfang 2023 zugestimmt, für die Erweiterung den Bebauungsplan zu ändern.
Die Bechtle-tochter aus Sennestadt verlagert nach Gütersloh
Verbunden mit dem Ausbau ist der Umzug des It-systemhauses Bielefeld, eine weitere Bechtle-tochter. Der Standort Bielefeld an der Industriestraße in Sennestadt wird aufgelöst. Die 200 Mitarbeiter verlegen nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2025 ihren Arbeitsort nach Gütersloh.
Mit der Zusammenlegung will Bechtle Synergien schaffen und Wachstum ermöglichen. Die Rede ist von einem „It-zukunfts-hub“. Auch aus Hannover, Standort der Bechtle-tochter Hansevision, sollen Mitarbeiter nach Gütersloh wechseln.
2014 hatte die Bechtle AG die erst zehn Jahre zuvor gegründete Modus Consult Gmbh übernommen. Der Konzern hat seinen Hauptsitz im baden-württembergischen Neckarsulm. Mit mehr als 100 eigenständig operierenden Itsystemhäusern und einem Jahresumsatz von zuletzt 6,4 Milliarden Euro zählt Bechtle den führenden Betrieben seiner Branche in Europa. Derzeit ist er im Begriff, regionale Ithubs zu bilden – so wie jetzt in Gütersloh.
Die Geschäftsführerin von Modus Consult, Birgit Merschmann, sprach bei der Grundsteinlegung von einem
„wirklich großen Wachstumsprojekt“. Es sei ein Statement für die Zukunft. Mit dem Umzug des Bielefelder Systemhauses nach Gütersloh würden Kompetenzen gebündelt, werde die Zusammenarbeit gestärkt. „Das wird für alle von Vorteil sein.“
Modus Consult ist laut Merschmann an sechs Standorten mit 315 Mitarbeitern vertreten, davon 240 allein am Hauptsitz Gütersloh. Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) böten enorme Chancen für weiteres Wachstum.
Modus ist zertifizierter Partner von Microsoft und passt deren Software für Firmenkunden an – Implementierung, Betreuung, Wartung. Hinzukommenanderedienstleistungen, etwa Dokumentenmanagement.
Geothermie und Photovoltaik liefern die Energieversorgung
Der Neubau und die Erweiterung schaffe eine „inspirierende Arbeitsumgebung“,
sagte Holger Meyer, Geschäftsführer der Bechtle It-systemhäuser Bielefeld und Hannover. Er kündigte ein Zusammenlegen der beiden vor allem im Bereich It-infrastruktur starken Häuser zu Beginn nächsten Jahres an. Räumlich werde die Bechtle-tochter künftig noch in Gütersloh und Hannover vertreten sein, eine Artniedersachsen-/ostwestfalen-niederlassung. Für ihn, der einst in Gütersloh bei der Firma Gebrüder Thiesbrummel Büro- und Datentechnik gearbeitet habe, sei es eine besondere
Freude, in diese Stadt zurückzukehren.
Baulich ist geplant, den beiden dreigeschossigen Bürokomplexen einen dritten mit vier Geschossen hinzuzufügen. Laut Bernd Dollmann vom Architekturbüro Kreor erweitert das die Bürofläche um 2.500 Quadratmeter. Weitere 500 Quadratmeter umfasse der zweigeschossige verbindende Zwischenbau („Atrium“), der mit Empfangsbereich und Aufenthaltsraum der Mittelpunkt des Standorts werden soll.
Die Energieversorgung der neuen Gebäude ist ökologisch ausgelegt, heißt es. Zwölf Bohrungen für Geothermie und Photovoltaik auf den Dächern produzieren Energie und Strom.
Von den 14,5 Millionen Euro Investitionskosten entfallen laut Architekt Dollmann neun auf Büro- und Verbindungsgebäude. 3,5 Millioneneurohabedasparkhausgekostet, zwei Millionen Euro seien für die Modernisierung und den Anschluss an die Bestandsgebäude vorgesehen.