Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Fahrradflunder ersetzt Autoparkplatz
Mobile Stellplätze für Fahrräder sollen testweise in der Stadt aufgebaut werden. Machen auch die Gewerbetreibenden damit gute Erfahrungen, können nach einer gewissen Zeit dort Bügel fest installiert werden.
Rheda-wiedenbrück.
Weil Fahrradfahren mit Blick auf die Mobilitätswende wichtig ist, hatte die„ Bürgerinitiative Verkehrs wende R he da-wie denbrück“im August 2022 die Installation zusätzlicher Fahrrad ab stell anlagen beantragt. eine ganz neue Form soll nun angeschafft werden.
Bereits 2023 wurden 30 neue Fahrradbügel in der Stadt platziert. Bei den Standorten wurden die Interessen des Gewerbevereins Wiedenbrück und der Initiative Rheda berücksichtigt. Aufgestellt wurden die Fahrrad ab stell anlagen so, „dass so wenig Autoparkplätze wie möglich verloren gehen“, so Marc Heidfeld, Abteilungsleiter Klima, Mobilität und Stadterneuerung.
Dieser Maxime folgt die Stadt auch in diesem Jahr. In R he da werden fahrrad bügel an der Berliner Straße überall dort zwischen der Baumreihe, „wo keine Bänke oder Pflanzkübel stehen“installiert. Einige kommen an den Großen Wall „in
Kooperation mit der Sparkasse“. Weil während der Dienstzeiten im Rathaus am Zaun des Großen Walls viele Räder angeschlossen werden, gibt es auch dort Bügel.
In Wiedenbrück sollen an der Langen Straße neben der Mitfahrbank Abstellplätze für Zweiräder geschaffen werden. Bügel kommen auch an das Museum Wiedenbrücker Schule, wo es eine E-bike-ladesäule gibt. Auf dem Parkstreifen am Mühlenwall werden vier Fahrradbügel so aufgestellt,
„dass noch genug Platz für einen Pkw bleibt“.
Normale Fahrradbügel kosten inklusive Aufbau etwa 350 Euro, informiert Heidfeld den Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität. Popup-fahrradständer kosten 500 Euro. Davon will die Stadt vier kaufen. Mit den mobilen Anlagen à vier Bügeln, könnten verschiedene Standorte erstmal getestet werden. Das gilt auch für Fahrradflundern, die mit jeweils 4.000 Euro zu Buche schlagen und von denen zwei auf der Einkaufsliste stehen. Die Fahrradflunder ist eine mobile Plattform, die den Höhenunterschied zwischen Gehweg und Straße ausgleicht und fünf Bügel bietet. Sie misst fünf mal zwei Meter und „dient explizit dazu, Pkw-stellplätze temporär in Abstellmöglichkeiten für Fahrräder umzuwandeln“. Die Stadt dokumentiert die Auslastung
Mit beiden mobilen Abstellplätzen könne die Verwaltung zum einen schauen, ob die Fahrradfahrer die Bügel annehmen oder ob es Probleme mit dem Standort gebe, so Heidfeld. Die Auslastung wird der Kommunale Ordnungsdienst dokumentieren. Nach der Testphase würden die Gewerbetreibenden nach ihren Erfahrungen befragt. Sind sie positiv gestimmt, „können an einzelnen Standorten dauerhaft feste Fahrradbügel eingerichtet werden“.
Zum anderen können Popup-fahrradständer bei großen Veranstaltungen an strategisch wichtigen Punkten aufgestellt werden – beispielsweise auf dem Markt- und Kirchplatz oder auf dem Doktorplatz. Finanziert werden sollen die neuen Radständer – vorbehaltlich der Haushaltsverabschiedung im Rat am 7. Mai – durch die Stellplatzablösesummen.
„Es ist klar, dass Stellplätze gebraucht werden, die Fahrräder stehen teils wild rum oder werden von Autos zugeparkt“, sagte Michael Pfläging, CDU. Alwin Wedler, Bündnisgrüne, sprach sich dafür aus, sie da zu platzieren, wo regelmäßig viele Menschen sind und „man teure Räder anschließen möchte“. Gut findet Günter Arlt, Freie Linke, Pop-up-ständer. Die Modelle an der Straße „In der Halle“findet er indes suboptimal. Sie würden „zwei Parkplätze mit vier Radständern zubauen“. Er erfuhr von Heidfeld, dass in Fahrtrichtung Marktplatz da „nie Parkplätze waren, die Autos stehen illegal zwischen den Bäumen“.