Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung

Hoffnung auf zweiten Nationalpa­rk

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Düsseldorf (lnw). Bei der Standortsu­che für einen zweiten Nationalpa­rk in Nordrhein-westfalen hat das Land aus allen geeigneten Regionen erst einmal Absagen bekommen – allerdings könnten Bürgerents­cheide die Situation noch einmal kippen.

Die schwarz-grüne Landesregi­erung hatte im vergangene­n Jahr sechs Regionen benannt, die geeignet für einen Nationalpa­rk sein könnten. Doch in allen Regionen lehnten politische Gremien diese Idee erst einmal ab, wie eine Abfrage ergab.

Vor allem CDU und FDP stellten sich in den Kreistagen gegen einen Nationalpa­rk, während Grüne und SPD meist dafür waren. Nun könnten allerdings Bürgerents­cheide noch einmal Bewegung in die Standortsu­che bringen.

In Ostwestfal­en-lippe wird es zwei Bürgerents­cheide zu einem möglichen Nationalpa­rk Eggegebirg­e geben. In den Kreisen Höxter und Paderborn waren Bürgerbege­hren gegen die Ablehnung durch die Kreistage erfolgreic­h, nun stimmen die Menschen in Bürgerents­cheiden als nächstes per Briefwahl ab. Mitte Juni soll ein Ergebnis feststehen.

Auch beim Reichswald in Kleve am Niederrhei­n will eine Initiative die Ablehnung durch den Kreistag noch kippen. Bis Ende Juli müssen die Initiatore­n rund 10.600 Unterschri­ften zusammen bekommen, damit ein Bürgerbege­hren erfolgreic­h wäre. Dann müsste sich der Kreistag noch einmal mit der Nationalpa­rk-bewerbung beschäftig­en. Sollte das Kommunalpa­rlament noch einmal gegen eine Bewerbung stimmen, hätten auch die Wählerinne­n und Wähler im Kreis Kleve bei einem Bürgerents­cheid das letzte Wort.

Aus den übrigen vier Regionen ist keine Nationalpa­rk-bewerbung zu erwarten.

Vor allem Umweltmini­ster Oliver Krischer (Grüne) wirbt seit Monaten vehement für einen zweiten Nationalpa­rk im Land. In einem solchen Gebiet genießt die Natur größtmögli­chen Schutz. Kritiker hingegen fürchten durch einen Nationalpa­rk Einschränk­ungen für die örtliche Wirtschaft.

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