Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Alemannia Aachen zurück im Profifußball
Aachen. Als der Aufstieg endlich perfekt war, brachen bei Alemannia Aachen alle Dämme. Vor einer Leinwand im Tivoli hatte die Mannschaft am Freitagabend die Partie des Konkurrentenwuppertalersv verfolgt, in der Stadionkneipe „Klömpchensklub“zitterten die Fans mit. Als die 1:2-Niederlage des WSV bei Fortuna Köln besiegelt war, tanzten Spieler und Anhänger Ringelpiez – mit einer Plastik-meisterschale in der Hand.
Elf Jahre hatte der Traditionsverein und ehemalige Europapokalteilnehmer darauf gewartet, die trostlose Regionalliga nach oben zu verlassen. Am Freitag war es endlich so weit, und zu den ersten Gratulanten gehörte Exspieler Erik Meijer. „Aufstieg, endlich, nach all den Jahren. Ich bin sowas von froh, dass ihr es geschafft habt“, sagte Meijer in einer Video-botschaft. Auch in der Stadt feierten Tausende Fans.
Der ehemalige Bundesligist hatte in der Saison 2004/05 als Pokalfinalist noch am UEFAPOKAL teilgenommen. Danach folgte der freie Fall, seit 2013 spielte die Alemannia nur noch in der vierten Liga. Zeitweise kamen nur noch 4.000 Fans an den neuen Tivoli, der sich als Millionengrab des Klubs erwies. Doch das Stadion ist längst wieder voll, bei der großen Aufstiegsparty im Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt am Samstag (1:2) sorgten 31.034 Fans für einen Zuschauerrekord in der Regionalliga.
„Dieser Aufstieg ist unglaublich wichtig für den Verein und die ganze Stadt. Von so einer Fan-base kann manch höherklassiger Klub einfach nur träumen“, sagte der ehemalige Aachener Torsten Frings bei Sport1. Grüße kamen auch aus Heidenheim von Fch-trainer Frank Schmidt, der von 1998 bis 2003 für die „Kartoffelkäfer“gespielt hatte. „Herzlichen Glückwunsch Alemannia. Ich wünsche euch für die 3. Liga viel Erfolg – auch für die Aufgaben, die sich neu stellen werden“, sagte Schmidt.