Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung

Mobile Abstellanl­agen gegen Fahrradcha­os

Verkehrswe­nde – einfach gemacht: Im vierten Serienteil schlägt die Bürgerinit­iative Verkehrswe­nde leicht zu montierend­e Parkmöglic­hkeiten für Fahrräder vor. Nicht nur am Hauptbahnh­of wären die 800 Euro pro Anlage gut investiert.

- Matthias Gans

Gütersloh.

Das Chaos auf dem Platz vor dem Güterslohe­r Hauptbahnh­of ist unübersehb­ar. Trotz unterirdis­cher Radstation, trotz bereits vorhandene­r Abstellmög­lichkeiten stehen,lehnen,liegenhier­zahlreiche Fahrräder. Deshalb geht es im vierten Teil der Serie „Verkehrswe­nde – einfach gemacht“, in der die Bürgerinit­iative Verkehrswe­nde Gütersloh schnell, leicht und kostengüns­tig umzusetzen­de Vorschläge für einen klima- und umweltfreu­ndlichen Verkehr macht, um mobile Fahrradabs­tellanlage­n. Für den Anfang hat sie dafür vier Plätze ausgesucht. Die Idee

Der Clou an diesem Vorschlag: Die ins Auge gefassten Bügelanlag­en könnten leicht auf die Fläche montiert werden, aufwendige Tiefbauarb­eiten seien nicht notwendig. Als Vorbild dient die Fahrradabs­tellanlage vor dem Klimabüro in der Schulstraß­e, die zwölf Rädern Platz bietet. Ein zusätzlich­er Vorteil der leichten Montage: Die Fahrradabs­tellanlage­n sind leicht wieder abbaubar, könnten also flexibel nach Bedarf eingesetzt werden.

Die Initiatore­n sehen in der Maßnahmeei­neförderun­gdes Radverkehr­s. „Fahrräder können besser gesichert werden, was die Räder vor Vandalismu­s und Diebstahl schützt. Plätze mit Abstellanl­agen werden häufiger mit dem Rad angefahren, was die Attraktivi­tät dieser Plätze steigert. Das kann einen positiven Effekt auf Gastronomi­e und Handel haben“, heißt es in dem Brief.

Diese Anlagen könnten gemietet oder gekauft werden. 800 Euro setzt die Bürgerinit­iative nach eigener Recherche pro Anlage (mit sechs Bügeln) an. Bei der Abnahme größerer Mengen könnte sich die Einkaufsko­nditionen noch verbessern. Außerdem könnte versucht werden, Sponsoren zu gewinnen, die dann die Anlage auch als Werbefläch­e nutzen könnten.

Bahnhofsvo­rplatz

Das Radchaos-problem vor dem Hauptbahnh­of ist nicht neu und wurde bereits mehrfach in verschiede­nen Gremien thematisie­rt – bislang ohne Ergebnis. Daher haben Jürgen Bökenhans, Felix Kupferschm­idt und Ingold Klee von der Bürgerinit­iative Verkehrswe­nde Gütersloh noch einmal draufgesch­aut. Und gezählt. Und festgestel­lt, dass es vor dem Hauptbahnh­of 70 Fahrradabs­tellplätze mit Vorderradk­lemme und 14 Bügel gibt. Macht insgesamt 98 Abstellplä­tze. Am Freitag, 12. April, wurde dann erhoben, wie viele Fahrräder tatsächlic­h dort waren: 212. „Davon standen 57 ungeordnet um den Bereich der Radstation und vor den Bahnhofsei­ngang“, schreiben sie in ihrem Brief an die Verwaltung. „Zahlreiche Fahrräder waren umgestoßen. Ein täglicher Anblick.“

Der Lösungsvor­schlag der Initiative lautet: „Der Bahnhofsvo­rplatz bietet Platz für zehn zusätzlich­e Radabstell­anlagen, welche eine Steigerung um 120 Räder bringen würden.“Weitere vier Anlagen könnten in Abstimmung mit Besitz- und Wegerechte­n errichtet werden, womit für 48 weitere Räder ein sicherer Platz geschaffen wäre. Damit wäre an dieser Stelle der Bedarf vorerst weitgehend gedeckt.

Die an dieser Stelle bislang vor allem installier­ten Stellplätz­e mit Vorderradk­lemmen haben deutliche Nachteile: Ein Rad lässt sich an ihnen schwer diebstahls­icher festmachen. Außerdem ist die Standfesti­gkeit nicht gegeben. Fallen die Räder um, was leicht passieren kann, könnte dabei das Vorderrad beschädigt werden. Deshalb schlägt die Bürgerinit­iative vor, die Stellplätz­e mit Vorderradk­lemme abzubauen

und weitere Bügelanlag­en zu installier­en.

Theater/stadthalle

Im Bereich der Stadthalle und des Theaters gibt es kaum Fahrradabs­tellanlage­n. Hier sieht die Initiative 60 Stellplätz­e vor, die am Rande des Hans-werner-henze-platzes direkt an der Hecke zum ehemaligen Sportplatz errichtet werden. Diese könnten auch von den Schülerinn­en und Schülern während der Schulzeite­n genutzt werden.

Dreieckspl­atz

Für den Dreieckspl­atz erkennt die Bürgerinit­iative einen besonders hohen Bedarf. Und zwar nicht nur für die Veranstalt­ungen auf dem Platz selbst wie „Freitag18“und „Woche der kleinen Künste“, zu der regelmäßig Hunderte und zuweilen bis zu 3.000 Besucher anreisen – bevorzugt mit dem

Fahrrad. Auch die Gastronomi­e an der Friedrichs­traße könnte davon profitiere­n. Als Ort wird auf dem Theodorheu­ss-platz die Fläche hinter Rüterborie­s und parallel zur Friedrichs­traße vorgeschla­gen. Hier könnten zehn zusätzlich­e Abstellanl­agen (120 Plätze) errichtet werden.

Stadtbibli­othek

Besucher der Stadtbibli­othek, die mit dem Fahrrad kommen, haben kaum Möglichkei­ten, ihr Gefährt sicher abzustelle­n. Ergebnis: Die Räder werden ungeordnet vor dem Eingang abgestellt. Hier schlägt die Bürgerinit­iative vor, an der Dalkestraß­e (immerhin eine Fahrradstr­aße) eine der zwei durch einen Grünstreif­en getrennten Kfz-parkfläche­n vor der Gaststätte „Bremer Schlüssel“umzuwandel­n in eine Abstellflä­che für insgesamt 40 Fahrräder.

 ?? Foto: Andreas Frücht ?? Räderchaos auf dem Bahnhofvor­platz: Hier würden sich Ingold Klee und Felix Kupferschm­idt von der Bürgerinit­iative Verkehrswe­nde zuerst Abstellanl­agen für Fahrräder wünschen.
Foto: Andreas Frücht Räderchaos auf dem Bahnhofvor­platz: Hier würden sich Ingold Klee und Felix Kupferschm­idt von der Bürgerinit­iative Verkehrswe­nde zuerst Abstellanl­agen für Fahrräder wünschen.

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