Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Rolf Bellmann neuer Vize der Jäger
Der Harsewinkeler ist jetzt erster stellvertretender Vorsitzender der Kreisjägerschaft Gütersloh. In den Jagdrevieren entwickelt sich der Bestand einzelner Arten sehr unterschiedlich.
Harsewinkel/kreis Gütersloh. Rolf Bellmann aus Harsewinkel ist neuer erster stellvertretender Vorsitzender der Kreisjägerschaft Gütersloh (KJS). Der 53 Jahre alte langjährige Hegeringleiter tritt die Nachfolge von Ulrich Bultmann (66) aus Rheda-wiedenbrück an. Bultmann war seit 2002 in verschiedenen Funktionen im Vorstand der Kreisjägerschaft tätig. Zukünftig wird er als Kreisjagdberater arbeiten.
Ralf Reckmeyer als Kreisvorsitzender der mehr als 2.100 Mitglieder starken Jägerschaft würdigte während der Mitgliederversammlung Bultmanns stets zuverlässige Arbeit im Vorstand der Kreisjägerschaft. Als Dank und Anerkennung überreichte er ihm die Silbermedaille des Deutschen Jagdverbands (DJV).
Ulrich Bultmann war von 2002 bis 2007 als Beisitzer, von 2007 bis 2014 als zweiter stellvertretender Vorsitzender sowie von 2017 bis 2023 als erster stellvertretender Vorsitzender der KJS tätig. Zudem war er von 2005 bis 2024 Hegeringleiter Reckenberg und ist seit 2002 Kjs-obmann für Naturschutz.
Annegret Fronemann, Moritz Meyer und Niklas Wolf als Beisitzer sind neu im Vorstand. Schatzmeister Marc Wortmann sowie Christian Barkey und Frank Flottmann als Beisitzer wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Allen Grund zur Freude hatten Johannes Bröker (Hegering Schloß Holte-stukenbrock) und Markus Paschedag (Herzebrock-rheda), denen die Ljv-verdienstnadel in Bronze überreicht wurde. Frank Flottmann (Versmold), Hans Holub (Rietberg), Heinrich Piepenbrock (Verl) und Klaus Tophinke (Herzebrockrheda) wurden mit dem Djvverdienstabzeichen in Bronze ausgezeichnet.
Für seinen Einsatz bei der alljährlichen Kitzrettung wurde Moritz Meyer vom Hegering Versmold mit der Naturschutzplakette in Bronze ausgezeichnet. Für die aktive Pflege des jagdlichen Brauchtums und Jagdhornblasen wurden Hubert Benkhoff (Rietberg),
Josef Breische (Herzebrockrheda), Johannes Müller (Verl) und Hans Niemann (Rietberg) mit der Bläsernadel in Silber geehrt.
Ulrich Bultmann präsentierte die von 207 der insgesamt 240 Jagdreviere an die untere Jagdbehörde gemeldeten Streckenauswertungen aus dem Jagdjahr 2023/24. Auffällig dabei war ein nur leichtes Wachstum des Rehwildbestandes, was mit einer leicht ansteigenden Häufigkeit von Wildunfällen einherging. So sind allein 998 Tiere bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen.
Während der Bestand von Feldhasen weitgehend stabil blieb, ist 2023/24 ein deutlicher Rückgang mit 201 gegenüber fast 400 Wildkaninchen in der Jagdsaison 2020/21 zu verzeichnen. Auch bei Fasanen, Stockenten und Ringeltauben zeigten sich abnehmende Einwicklungszahlen. Der Bestand der Füchse verringert sich seit 2020 ebenfalls kontinuierlich.
Demgegenüber zeigen sich bei den Wildgänsen, Rabenkrähen, Steinmardern, Waschbären
und Nutria in den vergangenen vier Jahren gleichbleibend hohe Quoten.
Viel Freude bereitete dem Kreisvorsitzenden auch der seit 2019 kontinuierliche Anstieg der Mitgliederzahl, die sich um 49 Personen auf insgesamt 2.130 Mitglieder gesteigert hat.
Dazu beigetragen haben vor allem die jährlichen Kurse zum Erwerb des Jagdscheins. Wolfgang Settertobulte, Obmann für die Öffentlichkeit der KJS Gütersloh, betonte, dass die wachsende Begeisterung auf ein unmittelbares Tiererleben, den Artenschutz sowie die Hege und Pflege von Wildtieren und Natur basiert. Frauen geht es zudem oft um die Arbeit mit jagdlich geführten Hunden.
Die erfolgreiche Kitzrettung im vergangenen Jagdjahr mit 1.364 geretteten Kitzen sowie die sichere Aufbewahrung von Jagdwaffen waren ebenfalls Themen der Versammlung.
Gastreferent Andreas Leppmann vom Jagdwaffenhersteller Blaser beleuchtete zudem die Herausforderungen bei der Verwendung bleifreier Schrotmunition.