Neue Westfälische - Gütersloher Zeitung
Endometriose-patientin dreht Film über ihre Krankheit
Mit einer Hormontherapie hat die Regisseurin Marisa Landwehr ihre Erkrankung unter Kontrolle bekommen und keine Angst mehr vor extremen Schmerzen. Sie will aufklären und anderen Frauen den Weg zur Diagnose erleichtern.
Gütersloh. Bis vor einigen Jahren war Endometriose eine kaum ernst genommene Erkrankung. Es dauerte oft Jahre, bis betroffene Frauen die richtige Diagnose bekamen. Inzwischen hat der Bund rund fünf Millionen Euro für die Grundlagenforschung bereitgestellt.
Marisa Landwehr ging es wie vielen Frauen. Jahrelang litt sie unter Regelschmerzen die so stark waren, dass sie sich erbrechen musste. „Ich war bei verschiedenen Ärzten, aber es hat lange gedauert, bis ich die richtige Diagnose bekommen habe. Schule, Klassenarbeiten, Treffen mit Freunden, ich habe irgendwann richtige Ängste entwickelt, dass ich mein Leben mit diesen Schmerzen nicht mehr bewältigen kann.“Heute fühlt sie sich wieder wohl in ihrem Körper. Dank einer Hormontherapie hat sie die Endometriose unter Kontrolle
und keine Angst mehr vor extremen Schmerzen. Um anderen Frauen die oft jahrelange Ungewissheit und Suche nach der richtigen Diagnose zu ersparen, hat sie einen Film über Endometriose gedreht. Der Film wurde in dieser Woche zum ersten Mal im
Rahmen eines Themenabends im Klinikum Gütersloh gezeigt. Die Regisseurin und Kamerafrau aus Halle hat im Anschluss an die Premiere mit Interessierten und Betroffenen darüber gesprochen, wie sie mit der Diagnose Endometriose lebt und was ihre Motivation
Wollen Frauen helfen: Oberärztin Nurgül Akyol (v. l.), Kamerafrau und Regisseurin Marisa Landwehr und Jenny von Borstel von der BIGS.
inzwischen häufiger diagnostiziert. Laut Zahlen des Zentralinstitutes für die kassenärztliche Versorgung stellen Ärztinnen und Ärzte Endometriose inzwischen bei knapp zehn von 1.000 Frauen fest. Nach Ansicht der Wissenschaftler liegt das an einem verstärkten Bewusstsein für die Krankheit bei Patientinnen sowie Ärztinnen und Ärzten.
Die Bürgerinformation Gesundheit und Selbsthilfekontaktstelle des Kreises Gütersloh (BIGS) hat eine Selbsthilfegruppe zum Thema Endometriose ins Leben gerufen. „Wir wollen für das Thema sensibilisieren und betroffenen Frauen helfen, schneller Hilfe und eine gute Behandlung zu finden“, erklärt Jenny von Borstel von der BIGS. Die Selbsthilfegruppe trifft sich zum ersten Mal am Dienstag, 21. Mai, um 19 Uhr im Klinikum, Reckenberger Straße 19.