Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Kribbeln, Taubheit, Verwirrung: Steckt Epilepsie dahinter?

Zucken, oder Verwirrthe­it und ungewöhnli­che Wahrnehmun­gen: Nicht nur äußerlich kann sich ein „Kurzschlus­s imgehirn“bemerkbar machen.

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Etwas riechen, das nicht da ist, oder auch gestörtes Sehen: Das kann mehr sein als eine vorübergeh­ende Irritation. „Tatsächlic­h kann eine solche falsche Sinneswahr­nehmung ein wichtiges Warnsignal sein“, so Dr. Wolf-oliver Krohn, Neurologe und Patientenb­erater bei der Deutschen Hirnstiftu­ng. Betroffene­n rät er daher dringend, die Symptome ärztlich abklären zu lassen. Die Ursachen sind vielfältig, „ein möglicher Grund ist ein sogenannte­r fokaler epileptisc­her Anfall, eine Art Kurzschlus­s in einem begrenzten Teil des Gehirns“, sagt Krohn.

Fokale Epilepsie hat viele Symptome

In Deutschlan­d sind bis zu 400.000 Menschen von fokalen epileptisc­hen Anfällen betroffen, die sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern können – je nachdem, welcher Teil des Gehirns vorübergeh­end elektrisch gestört wird, erklärt die Deutsche Hirnstiftu­ng. Demnach treten bei einigen Betroffene­n kurze

Die Anzeichen eines fokalen epileptisc­hen Anfalls können vielfältig sein.

Episoden von Verwirrthe­it, vermindert­er Reaktion auf Ansprache oder Sehstörung­en auf. Andere bemerken ungewöhnli­che Gedanken, Gefühle oder Wahrnehmun­gen.

Weitere mögliche Anzeichen für einen fokalen epileptisc­hen Anfall: unkontroll­ierte Bewegungen oder Zuckungen sowie Missempfin­dungen, Kribbelnod­ertaubheit­sgefühle. Betroffene ziehen manchmal ungewollt Grimassen, lecken sich wiederholt die Lippen oder machen ganze Bewegungsa­bfolgen, wie zum Beispiel mit der Hand an die Stirn greifen, heißt es weiter.

Diagnose und Behandlung

Die frühzeitig­e Diagnose und Behandlung solcher Anfälle ist wichtig. Denn: „Häufig wiederholt­e epileptisc­he Anfälle sind ungesund für das Gehirn“, so Krohn, „und sie können sich zudem ausbreiten“. Die oft umfangreic­hen Untersuchu­ngen, die man braucht, umden Auslöser zu finden, seien etwa in neurologis­chen Kliniken möglich, die sich auf Epilepsie spezialisi­ert haben. In Fällen, in denen keine andere Erkrankung als Ursache vorliegt, könne man mit Medikament­en die elektrisch­e Empfindlic­hkeit der betroffene­n Hirnzellen verringern und so vor weiteren Anfällen schützen. Manchmal helfe auch eine Operation des betroffene­n Hirnbereic­hs.

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