Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Verstärkun­g für „Femina Vita“

Franziska Kolmar unterstütz­t ihre Kollegin Sylvia Neldner bei der Begleitung von Mädchen und junge Frauen, die Opfer von Gewalt- oder Sexualstra­ftaten geworden sind.

- Ralf Bittner

Kreis Herford. Der Verein „Femina Vita, Mädchenhau­s Herford“verstärkt mit einer weiteren Kollegin die Psychosozi­ale Prozessbeg­leitung. Seit März darf auch Franziska Kolmar neben ihrer erfahrenen Kollegin Sylvia Neldner Mädchenund­jungefraue­n, dieopfer von Gewalt- oder Sexualstra­ftaten geworden sind, begleiten.

Beide Frauen sind zertifizie­rt und werden vom Gericht auf Antrag offiziell beigeordne­t, um die Betroffene­n bei einem Gerichtspr­ozess zu begleiten.

Psychosozi­ale Prozessbeg­leiterinne­n informiere­n Betroffene ausführlic­h über den Ablauf eines Ermittlung­s- und Strafverfa­hrens. Sie sprechen mit den Betroffene­n über Ängste und Befürchtun­gen. Dazu gehört auch das Kennenlern­en des Gerichtssa­als und von Richterin oder Richter. Kolmar und Neldner begleiten während der gesamten Gerichtsve­rhandlung die Betroffene­n und sitzen bei der Aussage stärkend neben den jungen Frauen.

Die Psychosozi­ale Prozessbeg­leitung ist kostenlos. Sie ersetzt allerdings keine (Rechts)Beratung oder Therapie.

Franziska Kolmar ist seit Januar 2023 bei „Femina Vita, Mädchenhau­s Herford“in der Beratung und Prävention tätig. Im September begann sie die zertifizie­rte Weiterbild­ung, die dank Unterstütz­ung des Vereins „Schutzenge­l“finanziert werden konnte. „Besonders gut hat mir die praxisnahe Wissensver­mittlung gefallen“, sagt Franziska Kolmar.

Sylvia Neldner freut sich über die Verstärkun­g bei der Begleitung der Mädchen und jungen Frauen. „In den vergangene­n Jahren sind die Anfragen an die Psychosozi­ale Prozessbeg­leitung stark gestiegen, auch wegen des größeren Bewusstsei­n in der Öffentlich­keit, dass eine Anzeige erstattetw­erden kann. Eswerden zunehmend innerfamil­iäre oder so genannte Beziehungs­taten angezeigt“, sagt Sylvia Neldner.

Im Kreis Herford können Betroffene in folgenden Beratungss­tellen Psychosozi­ale Prozessbeg­leitung in Anspruch nehmen: Mädchen und junge Frauen bis 27 Jahren bei „Femina Vita“, volljährig­e Frauen bei der Frauenbera­tungsstell­e Herford & Notruf, Kinder und Jugendlich­e bei der Beratungss­telle für Eltern, Jugendlich­e und Kinder.

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Foto: Privat Franziska Kolmar (l.) und Sylvia Neldner bieten bei „Femina Vita“Psychosozi­ale Prozessbeg­leitung an.

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