Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger
Mittelstädt schließt ewige Linksverteidiger-baustelle
Der Dfb-neuling wird mit Lob überschüttet
Frankfurt (sid) Maximilian Mittelstädt hatte sich in seinen riesigen schwarzen Hoodie regelrecht eingegraben. Dabei gab es für die neueste DFBEntdeckung keinerlei Anlass zum Versteckspiel. Von wegen mittelmäßiger Mitläufer – Mittelstädt wurde nach seinem erst zweiten Länderspiel mit Lob überschüttet. Ob Bundestrainer Julian Nagelsmann, Mittelstädts Mitspieler oder Chefkritiker Lothar Matthäus – alle waren sich einig: Mit Mittelstädtwurdedie „ewige“Baustelle links hinten fürs Erste geschlossen und die Em-idealbesetzung gefunden. Sein Klub VFB Stuttgart ließ den 27-Jährigen im Netz zum neuen FanHit „Major Tom“als DFB-RAkete durchs All und zur Freiheitsstatue fliegen.
Kein Wunder, dass Mittelstädt die dicke Kapuze bald hinter seinen Kopf schob und ein breites Grinsen offenbarte. „Sehr, sehr glücklich“war er nach dem 2:1 im Klassiker über die Niederlande. Dabei war alles mit einer „unglücklichen Situation“losgegangen. Sein schwacher Pass auf Jonathan Tah führte, auch wegen des katastrophalen Rasens, zum 0:1. „Klar darf das nicht passieren“, sagte er, doch Mittelstädt fing sich – und traf per Traumtor zum Ausgleich. „Den Ball mit dem ersten Kontakt so unter die Latte zu nageln – da gehört Selbstvertrauen dazu“, staunte Matthäus bei „RTL“. Nagelsmannmonierte die erste Aktion („Kein guter Ball“), lobte aber Mittelstädts Reaktion als „genau das, was ich sehen wollte“. Der Bundestrainer war richtiggehend hingerissenvomgesamtpaket Mittelstädt. „Herausragend. Das Beste ist: Er ist ein völlig normaler Typ, ein unfassbar lieber Kerl, immer sehr freundlich“, schwärmte er: „Ein sehr guter Spieler, viel Ehrgeiz und Power. Er tut uns gut.“
In den vergangenen Wochen und Monaten, sagte Mittelstädt über seinen kometenhaften Aufstieg vom HerthaReservisten zum Stuttgarter Himmelsstürmer und EMHoffnungsträger, habe er „genug Selbstvertrauen getankt“, um Fehler „abzuschütteln und einfach weiterzumachen“. Die neuenkollegen, ergänzte er beglückt, hätten esihm„leicht gemacht“.