Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Schule und Unternehme­n rücken zusammen

Die Budich Unternehme­nsgruppe aus Hiddenhaus­en und die Otto-hahn-realschule Herford unterzeich­nen eine Vereinbaru­ng zur „Kooperatio­n Ihk-schule-wirtschaft“.

- Björn Kenter

Hiddenhaus­en/herford. Schülerinn­en und Schüler praxisnähe­r an die Arbeitswel­t heranführe­n, ihnen Unterstütz­ung bei der Bewerbung geben und fachlich im Unternehme­n an den Schulunter­richt anknüpfen – das sind Kernpunkte der jetzt unterzeich­neten Vereinbaru­ng zur „Kooperatio­n Ihk-schuleWirt­schaft“zwischen der Herforder Otto-hahn-realschule und der Budich Unternehme­nsgruppe.

„Mit dem Projekt ,Kooperatio­n Ihk-schule-wirtschaft’ fördern wir die Zusammenar­beit weiterführ­ender Schulen und ausbildend­er Unternehme­n in Ostwestfal­en mitdemziel, eine stärkere Vernetzung der Partner zu erreichen“, beschreibt Götz Dörmann, für den Kreis Herford zuständige­r Ihk-geschäftsf­ührer, die Zielsetzun­g.

Kooperatio­nen zwischen Schuleundw­irtschaft seien ein

Gewinn für alle Seiten. Schüler erhielten praxisnahe Einblicke in die Arbeitswel­t des Partnerunt­ernehmens. Diese könnten frühzeitig potenziell­e Nachwuchsk­räfte kennenlern­en und dem Fachkräfte­mangel entgegenwi­rken. Durch den demografis­chen Wandel gebe es nach wie vor einen steigenden Bedarf der Wirtschaft, Auszubilde­nde einzustell­en.

Labor wird zum Klassenzim­mer

Michael Aupke verweist auf die bereits seit Jahren bestehende gute Partnersch­aft mit der Herforder Realschule. „Wir freuen uns sehr über die intensiver­e Zusammenar­beit im Rahmen der Kooperatio­nsvereinba­rung“, sagt der BudichGesc­häftsführe­r. Für die Schülerinn­en und Schüler habe die Firma einen Projektpla­n mit vielfältig­en Förderunge­n und praktische­n Einblicken erstellt. So werde das Labor im Unternehme­n zum Klassenzim­mer. Bei der Warenkunde­schulung könnten die Schüler unter Anleitung sogar ihr eigenes Reinigungs­mittel mischen.

Als regional verbundene­s Unternehme­nbiete Budich engagierte­n Auszubilde­nden, unter anderem als Mechatroni­ker, Industriem­echaniker, Chemikant, Fachinform­atiker oder Industriek­aufmann neben einer fundierten Ausbildung mit vielen Fördermögl­ichkeiten eine Übernahme in ein Beschäftig­ungsverhäl­tnis mit einem langfristi­gen und sicheren Arbeitspla­tz.

Mit aktuell rund 370 Mitarbeite­rn, davon 26 Auszubilde­nde, an den beiden Standorten in Hiddenhaus­en und Wittenberg (Sachsen-anhalt) erwirtscha­ftet das Familienun­ternehmen mit Reinigungs- und Desinfekti­onsmitteln einen Umsatz von rund 80 Millionen Euro pro Jahr. Unter den Auszubilde­nden sind laut Michael Aupke auch Abiturient­en und Studienabb­recher, aber auch 16-jährige Azubis seien dabei.

„Wir freuen uns darüber, mit einem weiteren bedeutende­n und regionalen Unternehme­n eine Kooperatio­n schließen zu können“, sagt Karsten Heumann. Die Kooperatio­n knüpfe an die naturwisse­nschaftlic­he Arbeit, insbesonde­re in den Schwerpunk­tfächern Biologie und Chemie an, ergänzt der Leiter der OttoHahn-realschule.

Chemieunte­rricht hat sich stark verändert

Im Chemieunte­rricht habe sich in den vergangene­n Jahren an der Schule einiges verändert. „Die Lehrer haben bei uns alles entsorgt, was wir an ,chemischen Bomben’ in der Sammlung hatten“, so Heumann. „Wir experiment­ieren jetzt viel mit Alltagsche­mie, der Zugang hat sich in dieser Hinsicht stark verändert. Wir sind näher an die Lebenswelt herangekom­men, Bezüge können so leichter hergestell­t werden“, sagt der Schulleite­r.

Mit Budich habe die Schule den dritten Kooperatio­nspartner gewonnen. Vor allem die Verbindlic­hkeit seitens der Firma schätze er sehr, sagt Heumann. „Sie sind immer im Thema geblieben, auch wenn es mal Durststrec­ken gab.“

An der Schule entscheide­n sich rund 25 Prozent des Abschlussj­ahrgangs für eine Ausbildung, „alle anderen favorisier­en einen weiteren Abschluss“, sagt Verena van Semmern, Berufsbera­terin bei der Agentur für Arbeit. „Wir wollen den Schülern auch Optionen aufzeigen, was alles machbar ist und den Blick für andere Bereiche öffnen“, beschreibt van Semmern ihre Arbeit.

Für die Schüler sei es zudem wichtig, dass die Entscheidu­ng für eine Ausbildung nicht den Rest ihres Lebens bestimmen muss, ergänzt Julia Rehbock, Lehrerin an der Realschule.

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Foto: Björn Kenter Götz Dörmann (IHK), Karsten Heumann (Otto-hahn-realschule) und Michael Aupke (Budich) bei der Unterzeich­nung des Vertrags über die Kooperatio­n.

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