Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger
Überraschende Festnahme nachbrutaler Vergewaltigungstat
Die überfallartige Sexualstraftat in Brake blieb lange unaufgeklärt. Doch dann half internationale Zusammenarbeit. Bundespolizisten nehmen den 42-jährigen Mann schließlich fest.
Bielefeld/hamburg (jr). Die Polizei hat eine versuchte Vergewaltigung in Bielefeld-brake aufgeklärt. Wie berichtet, war eine 21-jährige Bielefelderin auf ihrem Heimweg vom Bahnhof Brake von einem Mann verfolgt und dann angegriffen und geschlagen worden. Der Täter versuchte, die Frau auf einer Wiese nahe der Braker Kirche zu vergewaltigen. Doch die Überfallene wehrte sich nach Kräften. Nun konnte der mutmaßliche Täter festgenommen werden.
Nachdemvergewaltigungsversuch veröffentlichte die Polizei am 16. Februar Fahndungsfotos des Mannes, die vorher im Zug aufgenommen wurden. Doch es kamen zunächst keinerlei brauchbare Hinweise.
Am 20. März ist dann doch noch der Durchbruch gelungen. Wie Ermittler des Kriminalkommissariates 12 mitteilten, konnten sie nach der Tat DNS sicherstellen. Diese fand sich zwar nicht in der deutschen Dns-analyse-datenbank, aber ein internationaler Abgleich führte zu einem Treffer. So sei dann die Identität des Verdächtigen doch noch bekanntgeworden und die Erkenntnis, dass sich der Mann immer wieder in Hamburg aufhalte. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld suchte seitdem nach dem namentlich bekannten Mann und informierte die Behörden in Hamburg.
Erfreulich, dass Zivilfahnderderbundespolizeiimhamburger Hauptbahnhof diesen Verdächtigen nur sechs Tage später – am Dienstag, 26. März – zufällig im Zuge einer verdeckten Fahndung gegen Taschendiebe aufspürten. Die Fahnder erkannten den Mann, der den Bundespolizisten bereits wegen Kofferdiebstählen im Hauptbahnhof Hamburg namentlichbekanntwar. Dasie den Bielefelder Haftbefehl wegen des Sexualdeliktes in Brake bereits kannten, zogen die
Observationskräfte Verstärkung heran. Zusammen nahmen sie den gesuchten Spanier (42) schließlich am Steindamm nahe dem Hauptbahnhof fest und brachten ihn gefesselt auf die Wache.
Nach Angaben der Polizei wird dem Beschuldigten nicht nur das Sexualdelikt vorgeworfen – demnach soll er gegen den Willen der Frau sexuelle Handlungen vorgenommen haben. Zudem soll er die 21Jährige auch „körperlich brutal misshandelt“haben und ihr gedroht haben, sie umzubringen, heißt es von der Polizei. Weil bei dem Mann ohne festen Wohnsitz Fluchtgefahr bestehe, kam der 42-Jährige in UHaft. Erschwerend kommen sechs weitere Fahndungen der Staatsanwaltschaften Bremen, Hamburg und Stuttgart zur Aufenthaltsermittlung wegen diverser Straftaten hinzu. ´ Hinweis: Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, können sich bei all ihren
Fragen vertraulich an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“wenden: Die Tel. 0800 0116016 ist rund um die Uhr erreichbar. Der Anruf ist kostenlos und kann auch ohne Guthaben auf dem Mobiltelefon genutzt werden.
Die interkulturellen Beraterinnen beim Hilfetelefon sind ausgebildete und erfahrene Fachkräfte und bieten Beratung in 18 Fremdsprachen an. Zwischen 12 und 20 Uhr ist auch ein Chat erreichbar.