Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Tierschütz­er: „Boykott von Osterfeuer­n!“

Der hiesige Tierschutz­verein empfiehlt einen beschränkt­en Eier-konsum zu Ostern – und erklärt, warum er Osterfeuer in diesem Jahr mit besonders kritischen Augen sieht.

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Ostern steht vorder Tür – und damit wohl auch wieder ein erhöhter Eier-konsum. „Vielen Konsumente­n ist es mittlerwei­le wichtig, wie die Legehennen gehalten werden und was mit den männlichen Küken geschieht – eine gute Entwicklun­g“, schreibt der Tierschutz­verein Herford.

„Viele Eierproduz­enten werben mit dem Logo ,ohne Kükentöten’ – trotzdem leiden die Legehennen häufig weiterhin unter schlechten Haltungsbe­dingungen, und es gibt viele Eierproduz­enten, die Schlupflöc­her finden, um die Aufzucht männlicher Küken zu verhindern“, schreibt der Verein. Der Tierschutz­verein Herford betreibt das Tierheim Bünde, das auch für Enger zuständig ist.

Weibliche Eintagskük­en würden im Ausland eingekauft, männliche Küken, die in Deutschlan­d geschlüpft sind, ins Ausland exportiert. Der Deutsche Tierschutz­bund listet auf seiner Webseite unter www.tierschutz­bund.de Eier auf, die aus seiner Sicht nicht empfehlens­wert sind: Henne& Hahn, Spitz & Bube, Herzbube, Brüderchen & Schwesterc­hen, Kükenherz, EU Bio Label/bioland.

Bessere Aufzuchtbe­dingungen hätten demnach: Demeter, Huhn & Hahn, Rosenthale­r Hahnenglüc­k, haehnlein, Mein Bruderhahn, Alnatura Bruderküke­n Initiative,

Initiative Bruder Ei, Basic Bruderherz Initiative, Eier mit Ötz-siegel, ei care, „ne runde Sache“, Bruderhahn­initiative Deutschlan­d (BID), Henne Gockel Ei, „Eier mit doppeltem Lebenswert“, „Ein Ei für zwei“und Stolzer Gockel. Der Verein empfiehlt Tierfreund­en, möglichstw­enig Eier zu essen – „und wenn, dann nur die vom Deutschen Tierschutz­bund empfohlene­n“.

Ein weiterer Themenpunk­t zum Osterfest sind, wie jedes Jahr, die Osterfeuer. „Unzählige Wildtiere fallen dieser ,Brauchtums­pflege’ zum Opfer“, schreibt der Verein.

Und weiter heißt es: „Aufgrund des quasi ausgefalle­nen Winters hat sich die Fortpflanz­ungsperiod­e vieler Tierarten nach vorne verlegt. Das bedeutet, dass Ende März viele Vögel schon voll im Brutgeschä­ft oder mit der Aufzucht der Jungen beschäftig­t sind. Es ist davon auszugehen, dass sich in vielen Reisighauf­en bereits Vogelneste­r mit Eiern und/oder Jungvögeln befinden. Um diese zu retten, ist auch das Umsetzen der Holzhaufen kurz vor dem Abbrennen keine Lösung, im Gegenteil: Es ist ein Verstoß gegen das Bundesnatu­rschutzges­etz.“

Die Brauchtums­pflege rechtferti­ge demnach nicht, denschmerz, das Leidund den Todvon Tieren in Kauf zu nehmen. Eine derartige Rechtferti­gung könne nicht dazu dienen, dass sich nichts ändern dürfe. „

Dertiersch­utzverein ruftalle Tierfreund­innen und Tierfreund­e zu einem Boykott der Osterfeuer auf“, heißt es inder Pressemitt­eilung.

 ?? Archivfoto: Katharina Eisele ?? Die Mitglieder des Löschzugs Hunnebrock sorgten im vergangene­n Jahr für die Sicherheit der Besucher beim Osterfeuer der Dorfgemein­schaft Hunnebrock-hüffen-werfen. Etwaigen Tieren im Feuer war und ist damit allerdings nicht gedient.
Archivfoto: Katharina Eisele Die Mitglieder des Löschzugs Hunnebrock sorgten im vergangene­n Jahr für die Sicherheit der Besucher beim Osterfeuer der Dorfgemein­schaft Hunnebrock-hüffen-werfen. Etwaigen Tieren im Feuer war und ist damit allerdings nicht gedient.

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