Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger
Von April-scherzen und vom Oster-lachen
Eines vorweg: Wir sind nicht nur zum Spaß hier! Und manches ist ja auch nicht lustig. Und: Eine Kolumne ist eine ernste Angelegenheit. Oder kann es jedenfalls sein. Aber Ostern und der 1. April fallen nun einmal an diesem Wochenende zusammen. Kein Scherz! Zwei alte Bräuche treffen aufeinander: Der AprilScherz und das Oster-lachen.
„Lachen ist die beste Medizin“– indieserredensartsteckt wohl ein wahrer Kern. Und es ist eine Medizin, die überhaupt nicht bitter schmeckt. Wissenschaftler konnten in den letzten Jahren jedenfalls zeigen: Lachen hat eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf Körper und Seele. Wir ahnten es doch längst: Lachen aus vollem Herzen wirkt sich auf Körper und Seele aus. Ausdauerndes Lachen soll sogar zu einem Muskelkater führen können. Wir werden für einige Zeit vom Stress einer Tätigkeit frei. Durch starkes Lachen werden die Luftwege befreit. Die Atmung intensiviert sich.
Mit dem Lachen erhöht sich die Anzahl und die Aktivität einiger Immunzellen. Und beim Lachen wurde ein Sinken der Stresshormone Adrenalin und Kortison beobachtet. Eine britische Studie der Oxford University bestätigt, dass durch regelmäßiges 15-minütiges Lachen Endorphine freigesetzt werden und die Schmerzempfindlichkeit abnimmt.
Lachen ist gesund. Und ansteckend. Es macht nicht nur die Lachenden glücklich, sondern auch ihre Mitmenschen. Die Lachquote Erwachsener ist jedoch steigerungsfähig. Während Kinder täglich 200- bis 400-mal ausgiebig lachen, kommen Erwachsene durchschnittlich auf magere 15 Lacher.
Apropos Lachen – Kennen Sie den? Der Pfarrer beginnt den Gottesdienst, klopft ans Mikrofon und sagt: „Da stimmt etwas nicht.“Darauf die Gläubigen: „und mit deinem Geiste.“
Und nun also an einemwochenende: Ostern und der 1.
April. April-scherz und Oster-lachen. Beim April-scherz versuchen wir unseren Mitmenschen durch erfundene oder verfälschte, oft fantastische Erzählungen und Geschichten einen „Bären aufzubinden“, sie zum Narren zu halten, hereinzulegen, „in den April zu schicken“. Bevor wir den ganzen Schwindel lachend durch unseren Ruf „April! April!“auffliegen lassen.
Die Tradition des Oster-lachens will im Gottesdienst der Osterfreude über die Auferstehung Jesu Raum geben. „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“fragt der Apostel Paulus (1. Korinther-brief 15,55). Der Tod ist verschlungen vom Sieg Jesu. Der Tod hat sich gleichsam an Christus verschluckt. Martin Luther dichtete in einem Lied dazu: „Ein Spott aus dem Tod ist worden.“Wann, wennnicht zu Ostern, sollten Christen also etwas zu lachen haben? Wann, wenn nicht zu Ostern, wenn Christen feiern, dass Gott seinen Sohn aus dem Grab erweckt, den Tod endgültig besiegt und auch uns ewiges Leben verheißen hat. Wann, wenn nicht zu Ostern, gibt es für Christen Grund zur Freude und zum Lachen?
Apropos Lachen – Kennen Sie den? Josef von Arimathäa kommt nach Hauseund beichtet seiner Frau: Schatz, da war ein Mann, der wurde gekreuzigt. Und weil er mir so leidtat, habe ich ihm unsere Grabkammer überlassen. Darauf seine Frau: Wie bitte, unser neues Familiengrab? Bist du verrückt geworden? Darauf Josef: Schatz, beruhigedich doch. Es ist doch nur übers Wochenende!
Frohe Ostertage! Fröhliches Lachen!