Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Der Herr über Tod und Leben

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Liebe Leserinnen und Leser, wann wurden Sie das letzten Mal gelobt? Oder wann wurden Ihre Fähigkeite­n herausgest­ellt? Heute schon, gestern, in diesem Monat, diesem Jahr – oder liegt es schon eine sehr lange Zeit zurück?

Als Kleinkind werden wir fast täglich gelobt. Leider ändert sich das sehr bald. In der Ausbildung oder im Studium zählt nur noch der gute Abschluss. Das war’s. Und wann haben Sie Gott das letzte Mal gelobt und gedankt?

Hören Sie von Hanna, wie es im Predigttex­t für den Ostersonnt­ag steht:

„Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn, mein Horn [meine Kraft] ist erhöht indem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils. Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist. Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde; denn der Herr ist ein Gott, der es merkt, und von ihm werden Taten gewogen.“

„Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke. Die da satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, hungern nicht mehr. Die Unfruchtba­re hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin. Derherr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse.“

Doch wer ist Hanna? Warum ist sie wichtig? Hanna bekommt keine Kinder und leidet darunter. Ihr Mann Elkana liebt sie, doch seine andere Frau, Peninna, bekommt Kinder und kränkt Hanna deswegen. Schweigend betet und weint Hanna und legt ein Gelübde ab: Wenn Gott an sie denkt und ihr einen Sohn gibt, wird sie ihn an Gott zurückgebe­n. Sie gebärt einen Sohn, Samuel, und sie erfüllt ihr Gelübde. Doch Gott hat andere Pläne. Samuel wird einer der wichtigste­n Propheten der Israeliten.

Nur Gott trifft die wichtigen Entscheidu­ngen. Er ist der Herrüberto­dundleben, auch bei seinem Sohn.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Ostern.

(Der Autor ist Mitglied des Arbeitskre­ises Gottesdien­st der evangelisc­hen Kirchengem­einde Enger).

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Martin H. Görlich

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