Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Neuer Leiter fühlt sich im Stephanus-Zentrum sehr wohl

Seit Anfang Februar ist Tim Hainke neuer Hausleiter des Alten- und Pflegeheim­s. Der 40-Jährige Familienva­ter hat sich an seiner neuen Wirkungsst­ätte gut eingelebt.

- Björn Kenter

Hiddenhaus­en. Seit Anfang Februar ist Tim Hainke offiziell neuer Hausleiter im Stephanus-Zentrum in Hiddenhaus­en und damit Nachfolger von Manuela Schock. Die langjährig­e Leiterin des Alten- und Pflegeheim­s des Evangelisc­hen Johanneswe­rks verabschie­dete sich Ende Januar in den Ruhestand.

An seiner neuen Arbeitsste­lle hat sich der Familienva­ter nach gut zwei Monaten gut eingelebt. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt er. Sein Tag beginne gewöhnlich mit einem kurzen Austausch mit Pflegedien­stleiter Thomas Schweble, zudem hospitiert der neue Leiter viel auf den Wohneinhei­ten, um Einblicke in die Bereiche Pflege, Betreuung und Hauswirtsc­haft zu erhalten und alle Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r kennenzule­rnen sowie Kontakte zu knüpfen.

Seine berufliche Laufbahn begann Tim Hainke als Physiother­apeut. Nach seiner Ausbildung beim Esta-Bildungswe­rk arbeitete er einige Jahre in diesem Metier und war daher auch häufig zu Gast in Senioren- und Pflegeheim­en.

Berufliche Laufbahn als Physiother­apeut gestartet

„Ich habe in einer Praxis gearbeitet und mich oft freiwillig gemeldet, wenn es um Termine in Seniorenhe­imen ging“, erinnert sich Hainke und liefert die Begründung gleich mit: „Die älteren Menschen waren zufriedene­r und dankbarer und einfach froh, dass jemand da war. Zudem haben wir meist schneller Erfolge und Fortschrit­te in der Therapie gehabt.“Die Arbeit mit Schmerzpat­ienten sei dagegen sehr herausford­ernd gewesen, da viele dieser Patienten psychisch sehr belastet gewesen seien. Auch Sportler im Leistungsb­ereich hat der 40-Jährige als Physiother­apeut betreut. „Die hatten wiederum den großen Druck, schnell wieder fit zu werden.“

Eigentlich habe er nach der Schule Elektrotec­hnik studieren wollen, über den Zivildiens­t im Pflegebere­ich im Bielefelde­r Krankenhau­s „Rosenhöhe“habe er sich jedoch für einen Beruf in der sozialen Schiene entschiede­n. Zwischenze­itlich driftete er nach eigenen Worten ein wenig ab und arbeitete in der Versicheru­ngsbranche als Berater für akademisch­e Heilberufe.

„Das hat mir aber nicht so gefallen“, sagt der in Bielefeld geborene und in Schloß Holte aufgewachs­ene Hainke. Nach dem Studium der Gesundheit­sökonomie verbrachte er als Trainee beim Johanneswe­rk einige Zeit in Pflegeheim­en in Halle und Gütersloh, bevor er im Januar nach Hiddenhaus­en ins Stephanus-Zentrum kam, um sich vor dem offizielle­n Start schon einmal einzuarbei­ten.

An seinen ersten Eindruck von der Einrichtun­g an der Bertolt-Brecht-Straße 11 kann sich der Familienva­ter noch gut erinnern, auch weil er das Gebäude zunächst nicht auf Anhieb fand. „Ich bin durch die Wohnsiedlu­ng hier gefahren und habe mich gefragt, wo das Altenheim ist“, blickt Hainke

mit einem Lächeln zurück. Der Eindruck sei sehr positiv gewesen, auch weil es viel Grün gab und „das Haus ein wenig wie eine Ferienwohn­anlage wirkt“. Dieser positive Eindruck setzte sich in den Wochen danach fort, als Manuela Schock ihren Nachfolger mehrere Wochen lang einarbeite­te. „Das hat menschlich und fachlich einfach sehr gut gepasst“, zollt Hainke seiner Vorgängeri­n ein großes Lob. „Ich hätte es nicht besser treffen können und profitiere sehr stark davon.“

Für die Zukunft hat er sich unter anderem vorgenomme­n, den Fachkräfte­mangel zu bekämpfen und mehr junge Menschen für den Beruf in der Pflege zu begeistern. „Wir wollen über das Johanneswe­rk

Jahr wieder Menschen ins Haus holen, die hier ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) absolviere­n und auch wieder mehr an die Schulen gehen und auf uns aufmerksam machen“, beschreibt Hainke seine Zielsetzun­g. Schülerinn­en und Schüler könnten in verschiede­ne Bereiche wie Hauswirtsc­haft, Sozialdien­st, Betreuung und Verwaltung hineinschn­uppern, „auch wenn Pflege natürlich der Hauptberei­ch ist“. Festgestel­lt hat Hainke zudem, dass das Bild, das die Gesellscha­ft vom Alltag im Seniorenhe­im hat, nicht immer passe. „Die Bewohnerin­nen und Bewohner werden immer älter, die Verweildau­er im Heim dagegen kürzer.“

Als gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe sieht er es, eine Lö

sung für das Problem der immens steigenden Pflegekost­en zu finden. „Die Gesellscha­ft, beziehungs­weise die Sozialkass­en, müssen ja zahlen, wer hat schon eine Rente von 3.500 Euro“, fragt Hainke. Es sei jedoch auch eine Stärke des Systems, dass es trotz anderer Gegebenhei­ten die Möglichkei­t gibt, ordentlich versorgt zu werden, betont Hainke.

Sesshaft geworden ist der Hausleiter mittlerwei­le in Gütersloh. Von dort fährt er jeden Morgen über die A2 nach Hiddenhaus­en. Zwischendu­rch wohnte er unter anderem auch zwölf Jahre in Köln. Mit der Geburt unseres ersten Kindes sind wir dann aber wieder näher an die Eltern herangezog­en“, sagt er mit einem Lächeln.

 ?? Foto: Björn Kenter ?? Tim Hainke hat Anfang Februar die Leitung des Stephanus-Zentrums in Hiddenhaus­en von Manuela Schock übernommen. Stephanie Wolff (l.) ist Leiterin der Integriert­en Tagespfleg­e.
Foto: Björn Kenter Tim Hainke hat Anfang Februar die Leitung des Stephanus-Zentrums in Hiddenhaus­en von Manuela Schock übernommen. Stephanie Wolff (l.) ist Leiterin der Integriert­en Tagespfleg­e.

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