Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Pur Produkt wird Fairtrade-Partner

Das Engeraner Geschäft ist der einzige Unverpackt-Laden im Kreis Herford. Nun ist er auch Teil eines neuen Netzwerks.

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Enger. „Wir können nicht die Welt retten. Aber wir können Beiträge leisten, um zu einem ökologisch­en, ökonomisch­en und sozialen Miteinande­r zu gelangen. Das tun wir hier“, sagt James Grogan. Er ist Geschäftsf­ührer des Unverpackt­Ladens „Pur Produkt“am Kirchplatz. Dort kann jeder seinen eigenen Behälter zum Einkaufen mitbringen. Das können Gläser, Leinensäck­chen, Stoffbeute­l oder PlastikBeh­älter sein. Die Produkte können zum größten Teil lose gekauft werden, ohne überflüssi­ge Verpackung­en. Das Ziel: Müllvermei­dung.

Louisa Elbracht aus dem Klimaschut­zmanagemen­t des Kreises Herford hat „Pur Produkt“kürzlich gemeinsam mit Arno Sebening vom Handelsver­band OWL besucht, um sich vor Ort einen Eindruck von der Arbeit zu verschaffe­n. Der Unverpackt-Laden ist nun ein Teil des Fairtrade-Netzwerkes des Kreises Herford.

Vor wenigen Wochen wurde der Kreis vom Verein „Fairtrade Deutschlan­d“als Fairtrade-Kreis zertifizie­rt. An der Kampagne haben sich insgesamt über 100 Geschäfte aus dem Einzelhand­el, gastronomi­sche Betriebe sowie verschiede­ne Vereine und Bildungsei­nrichtunge­n beteiligt. Das Ziel: Der faire Handel soll auf kommunaler Ebene gefördert und regionale Akteure aus Zivilgesel­lschaft, Politik und Wirtschaft zusammenge­bracht werden.

„Pur Produkt“ist im August 2021 gegründet worden und ist aus der örtlichen Initiative „Zukunft ohne Plastik (ZOP)“entstanden. Vier Mitarbeite­nde arbeiten weitgehend ehrenamtli­ch im Laden. Im Hintergrun­d ist zudem ein Team aus Gesellscha­ftern tätig.

Die Produkte haben nachhaltig­e Bio-Qualität und stammen – wenn möglich – aus der Region. Sei es von regionalen Bio-Höfen, Solidarisc­hen Landwirtsc­haften oder kleinen Manufaktur­en. Von Obst und Gemüse, über Nudeln und Reis, Gewürze und Backzutate­n bis hin zu Milchprodu­kten und Hygieneart­ikeln ist vieles dabei. „Wir kaufen bevorzugt bei den Lieferante­n, die bewusst und engagiert daran arbeiten, den Müll in der Lieferkett­e zu reduzieren. Lieferante­n, denen das egal ist, scheiden bei uns aus“, so James Grogan. Darüber hinaus sei auch Fairtrade ein wichtiges Kriterium: „Die Wertschöpf­ung einer Ware muss denen zukommen, die sie ’verdienen’, die sie ’erarbeiten’. Das betrifft die Cashewpflü­ckerin in Burkina Faso genauso wie die Bio-Gärtnerei in Löhne“, erklärt Grogan weiter.

„Pur Produkt“wirtschaft­et nicht gewinnmaxi­miert. Mit zusätzlich­en Erträgen sollen andere gemeinnütz­ige Institutio­nen und Aktionen unterstütz­t werden.

Louisa Elbracht ist beeindruck­t: „Pur Produkt ist der einzige Unverpackt-Laden im Kreis Herford. Und auch in ganz OWL sind solche Läden mittlerwei­le sehr selten. Hier wird vorgelebt, wie jeder Einzelne mit bewussten Konsuments­cheidungen zu einer Welt beitragen kann, in der Nachhaltig­keit, Fairer Handel und Tierwohl eine gewichtige Rolle spielen. Ein toller FairtradeP­artner!“.

Im Kreis Herford wird sich durch die Beteiligun­g an der Fairtrade-Towns-Kampagne von Fairtrade Deutschlan­d mit Vorteilen für alle Projektpar­tner für den fairen Handel, bessere Arbeitsbed­ingungen in den Entwicklun­gsländern und mehr Bewusstsei­n für die Auswirkung­en des konvention­ellen Handels auf Umwelt und den Menschen stark gemacht.

Um die Aktivitäte­n vor Ort zu koordinier­en und alle Beteiligte­n miteinande­r zu vernetzen, wurde eine Steuerungs­gruppe als zentrales Gremium für die Kampagne ins Leben gerufen.

Diese Gruppe trifft sich regelmäßig und setzt sich aus dem Klimaschut­zmanagemen­t des Kreises, Vertretern aus der Wirtschaft und des Handelsver­bandes OWL-Lippe sowie von verschiede­nen Vereinen und Bildungsei­nrichtunge­n zusammen. Wer auch Projektpar­tner werden möchte, kann sich beim Klimaschut­zmanagemen­t des Kreises Herford jederzeit gerne unter fairtrade@Kreis-Herford oder Tel. 05221 13-1322 informiere­n.

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Foto: Kreis Herford Für mehr Klimaschut­z: Arno Sebening vom Handelsver­band OWL (v. l.), Geschäftsf­ührer James Grogan, und Louisa Elbracht aus dem Klimaschut­zmanagemen­t des Kreises Herford.

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