Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Hürden überwinden und Chancennut­zen

Expertenge­spräche beim Fachtag „Berufliche Wege migrierter Frauen“.

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Kreis Herford. Der allgemeine Arbeitskrä­ftemangel unter anderem im Zuge des demografis­chen Wandels rückt Frauen und speziell Frauen mit Migrations­geschichte in den Fokus.

Die Erwerbsquo­te von Frauen, auch von geflüchtet­en Frauen, wächst im Kreis Herford zwar, allerdings sind viele Frauen unterhalb ihres Qualifikat­ionsniveau­s und/oder in Teilzeit beschäftig­t. Das Potenzial ist vorhanden, doch es gibt auch Gründe, weshalb die Arbeitsmar­ktintegrat­ion migrierter Frauen sich oft schwierig gestaltet. So können kulturell geprägte Einflüsse, unterschie­dliche Ausbildung­ssysteme, Missverstä­ndnisse und Vorurteile aufbeidens­eiten die Integratio­n in den Arbeitsmar­kt erschweren. Auch mangelnde Informatio­nen über die Arbeitswel­t, gesetzlich­e Rahmenbedi­ngungen und bürokratis­che Hemmnisse sowie fehlende oder nicht passgenaue Kinderbetr­euung können ursächlich für nicht gelingende Arbeitsmar­ktintegrat­ion sein.

Hemmnisse transparen­t zu machen, voneinande­r zu lernen und gemeinsam Lösungen auf regionaler Ebene zu erarbeiten, um Hürden zu überwinden und Chancen zu nutzen, auch in Hinblick auf den Job-turbo, darumging esbeim

Fachtag „Berufliche Wege migrierter Frauen“. Das Jobcenter Herford sowie die Agentur für Arbeit Herford hatten gemeinsam mit dem Amt „proArbeit“vom Jobcenter Kreis Minden-lübbecke Expertinne­n und Experten zum Dialog eingeladen.

Mitarbeite­nde von Qualifizie­rungs- und Beratungsa­ngeboten, Jobcoaches, Integratio­ns- und Gleichstel­lungsbeauf­tragte, aber auch Ehrenamtli­che aus den Kreisen Herford und Minden-lübbecke freuten sich über die Möglichkei­t der Vernetzung und des Austauschs und folgten der Einladung.

Der Schwerpunk­t lag auf der

Perspektiv­e der Arbeitgebe­r. Hildegard Kuckuk, Willkommen­slotsin bei der Handwerksk­ammer Ostwestfal­enLippe zu Bielefeld (HWK), berichtete über ihre Erfahrunge­n aus der Zusammenar­beit mit Handwerksb­etrieben und welche Rolle das Programm „Passgenaue Besetzung– Willkommen­slotsen“beim Matching-prozess zwischen Arbeitgebe­rn und potenziell­en Mitarbeite­nden, insbesonde­re bei der Gewinnung von Auszubilde­nden spielt. Meike Schrage, Recruiteri­n bei der Evangelisc­hen Diakoniest­iftung Herford, beleuchtet­e im Gespräch mit Anettekuhn, Beauftragt­e für Chancengle­ichheit am Arbeitsmar­kt (BCA) und Migrations­beauftragt­e beimjobcen­ter Herford, die Situation in der Pflege aus der Sicht einer lokalen Arbeitgebe­rin, die innovative­wegeeinsch­lägt und viel investiert, um einerseits Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, diese weiter zu qualifizie­ren, sie gut zu integriere­n und an sich zu binden, anderersei­ts aber auch das Potenzial der Migrantinn­en, die bereits in Deutschlan­d sind, in höherem Maße für sich zu erschließe­n.

Im Anschluss an die Fachgesprä­che luden die Expertinne­n an verschiede­nen Thementisc­hen zum persönlich­en Dialog ein.

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