Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

So wachsen Raps, Gerste, Weizen& Co. auch bei miesem Regenwette­r optimal

Beim Feldbegang klagten die Mitglieder des landwirtsc­haftliche Ortsverban­des Enger/spenge über viel zu viel Regen. Sie erfuhren, wie sie mit Nährstoffe­n, Mineralien und Pflanzensc­hutz die Erträge sichern können.

- Andreas Sundermeie­r

Enger/spenge. Es war und ist einfach zu nass. Die regnerisch­e Witterung der vergangene­n Monate hat nicht nur die Laune der Menschen in Enger und Spenge vermiest, auch die Landwirte sind mit der großen Menge an Niederschl­ägen gar nicht zufrieden. Umdie Erträge dennoch auf einem ordentlich­en Niveau zu halten, müssen die Landwirte wissen, welche Nährstoffe die Pflanzen jetzt benötigen und welche Pflanzensc­hutzmittel sinnvoll einzusetze­n sind. Beim Feldbegang der Mitglieder im landwirtsc­haftlichen Ortsverein Enger/spenge sprachen Pflanzenba­u- und Pflanzensc­hutzberate­r Dirk Höke von der Landwirtsc­haftskamme­r NRW, Kreisstell­e Herford, und sein Kollege Fabian Kiera über die Möglichkei­ten, den Ernteertra­g zu optimieren.

„Gerste, Winterweiz­en und Raps stehen gut“, sagt Jochen Höner, Vorsitzend­er der heimischen Landwirte. „Auf einer Skala von 1 bis 10 vielleicht bei 8 bis 9. „Nur der Weizen hat ab und an noch Potenzial.“Das habe mit dem Termin der Aussaat zu tun. Kam der Winterweiz­en im Oktober aufs Feld, stehe er jetzt gut. „Ich selbst konnte wegen der speziellen Fruchtfolg­e erst im Dezember, kurz nach dem ersten Frost, säen.“Damit hat er den optimalen Termin verpasst. „Denn jetzt liegt mein Weizen nur bei 3 bis 4 in der Wertung.“Aber er habe noch Potenzial. „Maximal bis 8; vielleicht bei 7 bis 7,5.“Aber nur, wenn es möglichst schnell warm werde und trocken bleibe. Höner:„ambesten seit gestern.“Denn dann könnte der Boden bei höheren Temperatur­en „aufbrechen“, Sauerstoff an die Pflanze lassen und das Wachstum verbessern.

Auf Sonne und Wärme hoffen alle Landwirte beim Feldbegang. Sie hatten sich auf dem Hof von Julius Install in Besenkamp getroffen. Der präsentier­te seinen Kollegen ein wunderschö­n gelbes Rapsfeld. Viermal seit der Saat im ver

Der Winterweiz­en auf dem Feld von Andreas Schröder in Besenkamp gedeiht gut. Der Landwirt hat ihn im Oktober gesät; früh genug also, um allzu große Schäden durch den Dauerregen der folgenden Wochen zu vermeiden. gangenen Jahr hatte er sich mit Nährstoffe­n und speziellen Mitteln intensiv um die Pflanzen gekümmert und ihnen durchs Spritzen den Schutz beschert, den sie benötigen. Der Nebenerwer­bslandwirt hatte erstmals Raps gesät. Under war zufrieden.

Mit Nährstoffe­n und Mineralien die Gesundheit der Pflanzen fördern

Die beiden Pflanzenex­perten der Landwirtsc­haftskamme­r erläuterte­n am Feld die zahlreiche­n Möglichkei­ten, die Gesundheit der Pflanzen mit Nährstoffe­nundminera­lien zu fördern. Ganz deutlich wurde dabei, dass die theoretisc­hen Ansätze der Agrar-wissenscha­ft im Tagewerk des Landwirtes an Bedeutung zunehmen. Gern nahmen die heimischen Feldbegehe­r daher die Ansätze und Tipps der Fachleute an. Und dabei ging es dann auch um neue Gesetze und Höchstwert­e; um neue Ansätze und Unterschie­de in der EU.

Dennoch fließen auch heute noch eine Menge Arbeit und Erfahrung indenacker­bauein. Und eben die Eigenarten des Wetters. „Das Wintergetr­eide“, sagt Landwirt Höner, „beschert uns immer noch den Haupt-ertrag. Wenn es hier umdie zehn Tonnen pro Hektar sind, dann beträgt der Anteil beim Sommergetr­eide vielleicht sechs oder sieben Tonnen.“Kein Wunder also, dass zu viel Regen – oder in manchen Jahren auch eine zu große Trockenhei­t – im Herbst und Winter die Erträge des Feldes und damit auch die Erlöse des Betriebes schmälern. Und das mögen die Landwirte nicht so gern. Doch hoffen sie, mit guten Erträgen der SommerGetr­eide die Jahres-bilanz wieder ein wenig freundlich­er zu gestalten.

Aktuell scheint das zu gelingen. Mit dem optimalen Pflanzensc­hutz, der perfekten Düngung – und mit reichlich Sonne. Die ersten beiden Faktoren können die Agrar-experten selbst beeinfluss­en. Das Wetter eher nicht. Hier gilt – trotz Klimawande­ls – weiter das Prinzip Hoffnung.

 ?? Fotos: Andreas Sundermeie­r ?? Auf dem wunderschö­n gelb schimmernd­en Rapsfeld von Julius Install (vorn l.) erklärte Pflanzenba­u-fachmann Dirk Höke (neben ihm) den Mitglieder­n der landwirtsc­haftlichen Vereinigun­g Enger/spenge, wie sie den Ertrag der Feldpflanz­en sicher können.
Fotos: Andreas Sundermeie­r Auf dem wunderschö­n gelb schimmernd­en Rapsfeld von Julius Install (vorn l.) erklärte Pflanzenba­u-fachmann Dirk Höke (neben ihm) den Mitglieder­n der landwirtsc­haftlichen Vereinigun­g Enger/spenge, wie sie den Ertrag der Feldpflanz­en sicher können.
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