Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger
Curzweyl sogut besucht wie nie
Zum letzten Mal stellt Regine Krull den Jahresbericht des Widukind-museums vor. Die Besucherzahlen befinden sich immer noch nicht auf Vor-corona-niveau.
Gerhard Knemeyer (v. l.), Stefan Richters, Renate Föste, Jan Gödecker, Schützenkaiser Ulrich Meier und Hartmut Klostermann waren beim Osterschießen erfolgreich.
Enger. 2.448 Besucher fanden 2023 ihren Weg ins Widukind-museum. Leider immer noch nicht so viele, wie vor der Corona-zeit, sagt Regine Krull im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing in Enger. Zum letzten Mal stellt Krull den Jahresbericht des Museums im Ausschuss vor, bevor sie im Mai in den Ruhestand geht. Dann übernimmt Geschichtswissenschaftler Olav Heinemann die Leitung des Widukind-museums.
830 Einzelpersonen besuchten im vergangenen Jahr die Ausstellung im Museum. „Die Einzelbesucher kamen in erster Linie von außerhalb“, sagt Regine Krull. Die Engeraner seien vorwiegend zu den Veranstaltungs- und Vortragsprogrammen erschienen. Diese seien sehr erfolgreich gewesen. So seien die sechs Curzweyl-veranstaltungen, eine Kulturreihe des WidukindMuseums, mit insgesamt 362 Menschen besser besucht worden als je zuvor. „Jede Veranstaltung war nahezu ausverkauft“, sagt Krull.
Auch für dieses Jahr sind wieder sechs Curzweyl-veranstaltungen geplant, die ebenfalls bereits sehr gut gebucht seien. „Die Reihe hat sich gut etabliert“, sagt Krull. Außerdem könnte im nächsten Jahr ein weiterer Vortrag der Archäologin Vera Brieske folgen, die bereits im vergangenen Jahr 60 Besucher ins Museum gezogen hat.
Auch viele Kinder besuchten 2023 das Widukind-museum: 33 Kindergeburtstage wurden dort gefeiert, mit insgesamt 283 Kindern und 70 Erwachsenen, und neun Schulklassen sowie Gruppen mit Schulbetreuung (227 Kinder und 26 Erwachsene) besichtigten die Ausstellung. 368 Besucher nahmen an den insgesamt 21 Gruppenführungen teil.
Der Landschaftsverband Westfalen-lippe (LWL) habe das Museum im vergangenen Jahr außerdem aufgefordert, sich wieder mit der Widukind-oper zu bewerben. Das beantragte Geld wurde daraufhin bewilligt. „Wir bemühenunsweiterhin, Spielorte für die Aufführung der Oper zu finden. Der angedachte Zeitraum für die Aufführung wird August/september im nächsten Jahr sein“, sagt Krull.
Im Widukind-kolloquium habe sich außerdem die einmalige Gelegenheit ergeben, die Ergebnisse der interdisziplinären Forschungen zu dem frühen Mittelalter begleiten zu lassen. Vertreter von Anthropologie, Physik, Archäologie, Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaften waren vertreten und haben anderthalb Tage über die Ergebnisse undihreeinordnungindenaktuellen Forschungsstand debattiert, sagt Regine Krull.
Daraus sei eine Veröffentlichung erarbeitet worden, die in einem neuen stadtgeschichtlichen Beitrag erscheinen sollen. „Übrigens zusammen mit den Forschungen von Gerd Althoff, der Widukind als Mönch auf der Reichenau verortet“, sagt Krull. „Es ist unserer Meinung nach wichtig, diese beiden Forschungsergebnisse gemeinsam darzustellen, um zuzeigen, dassforschungplausibel und wahrscheinlich sein und trotzdem zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen kann.“Das Museum wolle weg von „Widukind liegt hier“zu „hier findet Widukind-forschung statt“.
Auch in diesem Jahr ist neben den Curzweyl-veranstaltungen einiges geplant. „Im September dieses Jahres startet die Ausstellung ’Corveyund das Erbe der Antike’ im Diöszesanmuseum Paderborn, mit Beteiligung von Engeraner Exponaten“, sagt Krull. Olav Heinemann habe bereits die Katalogtexte verfasst. „Ansonsten bieten wir in diesem Jahr unsere beliebten öffentlichen Führungen durch die Stadt, durch das Museum, durch die Kirche und den jüdischen Friedhof an.“
Am 25. Mai findet außerdem eine Exkursion zum Kloster Wienhausen statt.