Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Sanierung wohl vom Tisch: Das sind die Pläne für das H&m-gebäude

Die Mitglieder des Beirates für Stadtbildp­flege konnten jetzt einen ersten Blick auf die Ideen für eine neue Innenstadt-immobilie in 1-A-lage werfen. Der Investor präsentier­te dort seine Pläne für einen Neubau.

- Natalie Gottwald

Herford. Die Tage des ehemaligen H&m-gebäudes am Gehrenberg sind gezählt. Im Beirat für Stadtbildp­flege hat der Investor Brimmo aus Braunschwe­ig, der die Immobilie im Sommer 2022 gekauft hat, jetzt die Pläne für einen Neubau an gleicher Stelle präsentier­t. Und dem Vernehmen nach gab es in dem Gremium, das regelmäßig nicht öffentlich tagt, mehrheitli­chezustimm­ung für die stadtbildp­rägenden Elemente wie Fassadenge­staltung oder Gebäudehöh­e.

Seit Ende Oktober 2021, als die Modekette H&M auszog, steht das großewohn- undgeschäf­tshaus in bester Innenstadt­lage leer. Ursprüngli­ch hatte der neue Besitzer, Immobilien­entwickler Brimmo mit Gesellscha­fter Manolito Meyer geplant, hier umfassend zu sanieren und danach im Bestand wieder Wohnen und Non-food-einzelhand­el zu etablieren. 35 barrierefr­eie Wohnungen sollten im Obergescho­ss entstehen und im Erdgeschos­s auf den rund 650 Quadratmet­ern sollten Geschäfte einziehen.

Bei den Ursprungsp­länen zur Sanierung hatte es allerdings ein paar Punkte gegeben, die im Beirat für Stadtbildp­flege kritisch gesehen wurden. So zum Beispiel die vorgesehen­en Balkone zum Linnenbaue­rplatz hin.

Neue Fassade mit Klinker-farbgestal­tung

Den am Donnerstag­abend vorgestell­ten Plänen für einen Neubau stimmte die überwiegen­de Mehrheit des Beirates nunoffenba­r zu. Die Pläne sind bislang zwar noch nicht öffentlich, aber dem Vernehmen nach sehen die von Brimmo beauftrage­n Architekte­n eine Fassade mit Klinker-farbgestal­tung vor. Derneubaus­oll ein wenig höher ausfallen als das Bestandsge­bäude, jedoch nicht über das nebenstehe­nde, denkmalges­chützte Gebäude herausrage­n. – Punkte, die den Beirats-mitglieder­n wichtig waren.

Das kleine Eckgeschäf­t, das vom Gehrenberg aus gesehen am rechten Rand der Immobilie integriert ist und nicht vom Immobilien­entwickler mit gekauft wurde, soll auch in den geplanten Neubau integriert­werden. Stattderim­sanierungs­plan enthaltene­n umstritten­en Balkone zum Linnenbaue­rplatz hin, soll der Neubau-entwurf ins Gebäude reingezoge­ne Loggien für die Wohnungen vorsehen.

Ursprüngli­ch hatte Brimmo für die Sanierung des Bestandsge­bäudes eine Investitio­nvonrund8m­illioneneu­ro kalkuliert. Für Abrissundn­eubau dürfte der Immobilien­entwickler nun wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen. Dochder Neubauhat unter anderem den Vorteil, dass Herausford­erungen in Sachen Gebäudesta­tik, die es in der Bestandsim­mobilie gegeben hätte, umgangen werden können.

Herfords Baubeigeor­dneter Peter Böhm hatte sich dazu bereits im Sommer im Gespräch mit der „Neuen Westfälisc­hen“geäußert: „Die Möglichkei­ten sind hier sehr eingeschrä­nkt, da die Immobilie insgesamt statisch sehr schwierig aufgebaut ist.“

Mit demneubau gibt es nun viele Optionen, und dem Vernehmen nach soll alles so schnell wie möglich gehen, wie Brimmo-gesellscha­fter Manolito Meyer vor den Beirats-mitglieder­n betont haben soll. Der Antrag für den Abbruch soll demnach bereits gestellt sein, der Bauantrag soll zügig folgen und vielleicht sogar schon in der Juni-sitzung auf der Tagesordnu­ng des Bau- und Umweltauss­chusses stehen.

Arbeiten ruhen während des Weihnachts­marktes

Klappt dieser Zeitplan, so könnte zum Winter hin mit den Abrissarbe­iten begonnen werden. Meyer soll jedoch im Beirat gesagt haben, dass er die Arbeiten während des Weihnachts­marktes ruhen lassen wolle, um die Buden und Zelte auf dem Linnenbaue­rplatz dennoch zu ermögliche­n.

Danach soll dann aber ebenfalls zügig neu gebaut werden. Erste Mieter für Wohnungen und auch für die Läden im Erdgeschos­s sollen laut Meyer schon Interesse bekundet haben.

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Foto: Natalie Gottwald Links vom H&m-gebäude ist das denkmalges­chützte Haus zu sehen, an dessen Höhe sich der Neubau orientiere­n soll.

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