Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger
Tausendebesucher beim Kirschblütenfest
Nach einem langsamen Start am Freitag kamen am Samstag und Sonntag wieder zahlreiche Besucher in die Widukindstadt. Mit viel guter Laune feierten sie das 44. Kirschblütenfest.
Enger. Tausende Besucher strömten am Wochenende in die Engeraner Innenstadt. Gemeinsam feierten sie die 44. Auflage des Kirschblütenfestes. Egal ob rockige Musik, Karussellfahrten in lustiger Höhe oder der traditionelle Kinderflohmarkt – für jeden war etwas dabei.
Nach einem etwas zaghaften Start am Freitagnachmittag füllte sich die Innenstadt gegen Abend zunehmend. Als die Engeraner Kultband rund um Musiker Wolfgang „Percy“Oehme die Bühne betrat, war der Barmeierplatz bis in die letzten Ecken gefüllt. Mehrere Zuschauer fingen bei der rockigen Musik an zu schunkeln und zu tanzen.
Am Samstagmorgen waren die ersten Besucher schon früh auf den Beinen, um auf dem Familienflohmarkt in der Burg- und Steinstraße zu stöbern. Arjen (11) verkaufte dort an einem Stand mit seinen Eltern Jörg und Nicole seine alten Spielzeugautos, Spiele und Puzzles. „Ich brauche ein bisschen Geld“, sagte der Elfjährige. Mindestens 40 Euro möchte er an diesem Tag verdienen – um sich eine PlaystationvrBrille zu kaufen. Das Ziel hat er an diesem Tag erreicht.
„Ein schönes kleines Örtchen“
„Es läuft richtig gut“, sagte Annika. Zusammen mit ihrer Schwester Sandra und ihren – zusammen– vier Kindern wurden vor allem die alten Kindersachen ausgemistet. „Wir sind zu alt dafür“, sagte Jona (10). An diesem Morgen haben sie es sogar schon geschafft, ein Bügelbrett zu verkaufen.
Daniel und Annika Grevenhorst (beide 37) waren an diesem Tag zum dritten Mal auf dem Kirschblütenfest. „Der Kinderflohmarkt ist für uns der Anreiz“, sagte Annika Grevenhorst. „Darauf freuen wir uns immer.“Dafür kommen sie auch aus Hiddenhausen. Durch das Kirschblütenfest merke man, dass Enger „ein schönes kleines Örtchen ist“, sagte Daniel Grevenhorst.
Langsamer Start
Nadine Becker kommt jedes Jahr wieder auf das Festauch wenn sie seit 1998 nicht mehr in Enger wohnt. „Das ist mein jährliches Highlight“, sagte die Exil-engeranerin. Sie freute sich vor allem auf den Auftritt von Another Train, in der auch der nun pensionierte Pfarrer Eckardt Koch spielt. „Der hat mich konfirmiert“, sagte Becker.
Der Start am Freitag war für die Schausteller noch etwas langsam, berichteten mehre von ihnen. Doch sie setzten die Hoffnung auf das Wetter am Samstag und Sonntag, das deutlich besser wurde. „Die Stimmung war aber schon gut“, sagte Yannik Nuffer von Event-catering-nuffer, der mit drei Ständen auf dem Fest vertreten war und auch mit zum Organisationsteam gehört. Für viele der Schausteller ist das Fest auch schon eine Tradition. Sein Opa Usmar „Carlo“Carles sei schon mit seinem Stand beim ersten Kirschblütenfest dabei gewesen, berichtete Renaldo Lüdtke. Man habe in Enger „schon seine Stammkundschaft.“
Der Samstagnachmittag auf dem Kirschblütenfest stand ganz im Zeichen der Gäste aus der Partnerstadt Lichtenstein in Sachsen. Nach einem ge
meinsamen Kaffeetrinken mit den Engeraner Gastgebern im Gemeindehaus an der Stiftskirche wurden sie auf der Bühne am Barmeierplatz auch offiziell begrüßt.
Einladung nach Sachsen
Für Bürgermeister Thomas Meyerwarderbesuchauslichtenstein einer der Höhepunkte des Kirschblütenfestes. „Wir freuen uns, dass wir so eine große Runde aus der Partnerstadt zu Gast haben“, sagte er. Seit 34 Jahren bestehe die Städtepartnerschaft zwischen Enger und Lichtenstein. „Wir haben sie in dieser Zeit mit Leben gefüllt und es haben sich Freundschaften gebildet.“
Dies betonte auch Jochen Fankhänel, Bürgermeister in Lichtenstein: „Wir können stolz darauf sein, dass auch die privaten Kontakte erhalten geblieben sind und sollten daran anknüpfen.“Für das Lichtensteiner Rosenfest am ers
ten Juniwochenende sprach er allen Engeranern gleich eine Einladung aus.
„Dieses wird vor allem von Ehrenamtlichen gestaltet und wir fühlen uns dort immer sehr wohl“, betonte Daniela Dembert, Vorsitzende des Kulturund Verkehrsverein Enger, der das Fest organisiert. „Man merkt, dass die Städtepartnerschaft von Zwischenmenschlichkeit getragen wird.“
Gut besucht
Auch die amtierende Rosenprinzessin Alexandria Rast und ihre Hofdame Laila Schwan gehörten natürlich zu der Abordnung aus Lichtenstein. „Ich freue mich, als Rosenprinzessin Enger besuchen zu dürfen“, sagte Alexandria und schenkte Kirschblütenfee Laura Rogoschinski ihre Rosenkrone.
Für die Engeraner Vertreter aus Politik, Kaufmannschaft sowie Kultur- und Ver
kehrsverein hatten die Gäste Geschenkeaus der Brauerei nahe Lichtenstein mitgebracht. Anschließend überbrachte Jolina, Rosenprinzessin aus dem Jahr 2019, musikalische Grüße, bejubelt von den Festbesuchern vor der Bühne.
Auch am Abend war der Platz vor der Bühne am Barmeierplatz sowie die ganze Innenstadt sehr gut besucht. Zur Prime Time präsentierte die Band Black Jack aus Jever Rockklassiker, gemischt mit einigen modernen Stücken und brachte diemengevorderbühne zum Toben.
„Black Jack sind versierte Musiker mit mehreren Leadsängern, sodass sie die Songs verschiedener Bands authentisch covern und zum Beispiel auch die Stimme eines Freddy Mercury würdig nachmachen können“, sagte Daniela Dembert. „Zuletzt waren sie 2016 auf dem Kirschblütenfest und wir dachten: Das ist ja eigentlich schon viel zu lange her.“
Vergleichen mit dem Freitagabend sei der Samstag sehr voll gewesen. „Damit konnten wir an die Samstage der vergangenen zwei Jahre anknüpfen und sind dankbar, dass das Fest so gut angenommen wird“, so die Kuv-vorsitzende.
Am Sonntagvormittag fand dann wie in jedem Jahr aufdem Barmeierplatz der Maibockanstich an. Bürgermeister Thomas Meyer stach das Fass an und bediente den Zapfhahn. Unterstützt von Kirschblütenfee Laura Rogoschinski, Rosenprinzessin Alexandria Rast und deren Hofdame Laila Schwan wurde dann das Maibock-bier unters Volk gebracht.
Ende am Sonntagabend
Das Kirschblütenfest endete schließlich am Sonntagabend mit der großen Endziehung der Verlosung der Kaufmannschaft.