Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Tausendebe­sucher beim Kirschblüt­enfest

Nach einem langsamen Start am Freitag kamen am Samstag und Sonntag wieder zahlreiche Besucher in die Widukindst­adt. Mit viel guter Laune feierten sie das 44. Kirschblüt­enfest.

- Jan-henrik Gerdener, Stefanie Boss

Enger. Tausende Besucher strömten am Wochenende in die Engeraner Innenstadt. Gemeinsam feierten sie die 44. Auflage des Kirschblüt­enfestes. Egal ob rockige Musik, Karussellf­ahrten in lustiger Höhe oder der traditione­lle Kinderfloh­markt – für jeden war etwas dabei.

Nach einem etwas zaghaften Start am Freitagnac­hmittag füllte sich die Innenstadt gegen Abend zunehmend. Als die Engeraner Kultband rund um Musiker Wolfgang „Percy“Oehme die Bühne betrat, war der Barmeierpl­atz bis in die letzten Ecken gefüllt. Mehrere Zuschauer fingen bei der rockigen Musik an zu schunkeln und zu tanzen.

Am Samstagmor­gen waren die ersten Besucher schon früh auf den Beinen, um auf dem Familienfl­ohmarkt in der Burg- und Steinstraß­e zu stöbern. Arjen (11) verkaufte dort an einem Stand mit seinen Eltern Jörg und Nicole seine alten Spielzeuga­utos, Spiele und Puzzles. „Ich brauche ein bisschen Geld“, sagte der Elfjährige. Mindestens 40 Euro möchte er an diesem Tag verdienen – um sich eine Playstatio­nvrBrille zu kaufen. Das Ziel hat er an diesem Tag erreicht.

„Ein schönes kleines Örtchen“

„Es läuft richtig gut“, sagte Annika. Zusammen mit ihrer Schwester Sandra und ihren – zusammen– vier Kindern wurden vor allem die alten Kindersach­en ausgemiste­t. „Wir sind zu alt dafür“, sagte Jona (10). An diesem Morgen haben sie es sogar schon geschafft, ein Bügelbrett zu verkaufen.

Daniel und Annika Grevenhors­t (beide 37) waren an diesem Tag zum dritten Mal auf dem Kirschblüt­enfest. „Der Kinderfloh­markt ist für uns der Anreiz“, sagte Annika Grevenhors­t. „Darauf freuen wir uns immer.“Dafür kommen sie auch aus Hiddenhaus­en. Durch das Kirschblüt­enfest merke man, dass Enger „ein schönes kleines Örtchen ist“, sagte Daniel Grevenhors­t.

Langsamer Start

Nadine Becker kommt jedes Jahr wieder auf das Festauch wenn sie seit 1998 nicht mehr in Enger wohnt. „Das ist mein jährliches Highlight“, sagte die Exil-engeraneri­n. Sie freute sich vor allem auf den Auftritt von Another Train, in der auch der nun pensionier­te Pfarrer Eckardt Koch spielt. „Der hat mich konfirmier­t“, sagte Becker.

Der Start am Freitag war für die Schaustell­er noch etwas langsam, berichtete­n mehre von ihnen. Doch sie setzten die Hoffnung auf das Wetter am Samstag und Sonntag, das deutlich besser wurde. „Die Stimmung war aber schon gut“, sagte Yannik Nuffer von Event-catering-nuffer, der mit drei Ständen auf dem Fest vertreten war und auch mit zum Organisati­onsteam gehört. Für viele der Schaustell­er ist das Fest auch schon eine Tradition. Sein Opa Usmar „Carlo“Carles sei schon mit seinem Stand beim ersten Kirschblüt­enfest dabei gewesen, berichtete Renaldo Lüdtke. Man habe in Enger „schon seine Stammkunds­chaft.“

Der Samstagnac­hmittag auf dem Kirschblüt­enfest stand ganz im Zeichen der Gäste aus der Partnersta­dt Lichtenste­in in Sachsen. Nach einem ge

meinsamen Kaffeetrin­ken mit den Engeraner Gastgebern im Gemeindeha­us an der Stiftskirc­he wurden sie auf der Bühne am Barmeierpl­atz auch offiziell begrüßt.

Einladung nach Sachsen

Für Bürgermeis­ter Thomas Meyerwarde­rbesuchaus­lichtenste­in einer der Höhepunkte des Kirschblüt­enfestes. „Wir freuen uns, dass wir so eine große Runde aus der Partnersta­dt zu Gast haben“, sagte er. Seit 34 Jahren bestehe die Städtepart­nerschaft zwischen Enger und Lichtenste­in. „Wir haben sie in dieser Zeit mit Leben gefüllt und es haben sich Freundscha­ften gebildet.“

Dies betonte auch Jochen Fankhänel, Bürgermeis­ter in Lichtenste­in: „Wir können stolz darauf sein, dass auch die privaten Kontakte erhalten geblieben sind und sollten daran anknüpfen.“Für das Lichtenste­iner Rosenfest am ers

ten Juniwochen­ende sprach er allen Engeranern gleich eine Einladung aus.

„Dieses wird vor allem von Ehrenamtli­chen gestaltet und wir fühlen uns dort immer sehr wohl“, betonte Daniela Dembert, Vorsitzend­e des Kulturund Verkehrsve­rein Enger, der das Fest organisier­t. „Man merkt, dass die Städtepart­nerschaft von Zwischenme­nschlichke­it getragen wird.“

Gut besucht

Auch die amtierende Rosenprinz­essin Alexandria Rast und ihre Hofdame Laila Schwan gehörten natürlich zu der Abordnung aus Lichtenste­in. „Ich freue mich, als Rosenprinz­essin Enger besuchen zu dürfen“, sagte Alexandria und schenkte Kirschblüt­enfee Laura Rogoschins­ki ihre Rosenkrone.

Für die Engeraner Vertreter aus Politik, Kaufmannsc­haft sowie Kultur- und Ver

kehrsverei­n hatten die Gäste Geschenkea­us der Brauerei nahe Lichtenste­in mitgebrach­t. Anschließe­nd überbracht­e Jolina, Rosenprinz­essin aus dem Jahr 2019, musikalisc­he Grüße, bejubelt von den Festbesuch­ern vor der Bühne.

Auch am Abend war der Platz vor der Bühne am Barmeierpl­atz sowie die ganze Innenstadt sehr gut besucht. Zur Prime Time präsentier­te die Band Black Jack aus Jever Rockklassi­ker, gemischt mit einigen modernen Stücken und brachte diemengevo­rderbühne zum Toben.

„Black Jack sind versierte Musiker mit mehreren Leadsänger­n, sodass sie die Songs verschiede­ner Bands authentisc­h covern und zum Beispiel auch die Stimme eines Freddy Mercury würdig nachmachen können“, sagte Daniela Dembert. „Zuletzt waren sie 2016 auf dem Kirschblüt­enfest und wir dachten: Das ist ja eigentlich schon viel zu lange her.“

Vergleiche­n mit dem Freitagabe­nd sei der Samstag sehr voll gewesen. „Damit konnten wir an die Samstage der vergangene­n zwei Jahre anknüpfen und sind dankbar, dass das Fest so gut angenommen wird“, so die Kuv-vorsitzend­e.

Am Sonntagvor­mittag fand dann wie in jedem Jahr aufdem Barmeierpl­atz der Maibockans­tich an. Bürgermeis­ter Thomas Meyer stach das Fass an und bediente den Zapfhahn. Unterstütz­t von Kirschblüt­enfee Laura Rogoschins­ki, Rosenprinz­essin Alexandria Rast und deren Hofdame Laila Schwan wurde dann das Maibock-bier unters Volk gebracht.

Ende am Sonntagabe­nd

Das Kirschblüt­enfest endete schließlic­h am Sonntagabe­nd mit der großen Endziehung der Verlosung der Kaufmannsc­haft.

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Foto: Stefanie Boss Am Samstagabe­nd war der Barmeierpl­atz bis in die letzten Ecken gefüllt.
 ?? Foto: Stefanie Boss ?? Die Band Black Jack begeistert­e am Samstagabe­nd mit Rockklassi­kern die Menge auf dem Barmeierpl­atz.
Foto: Stefanie Boss Die Band Black Jack begeistert­e am Samstagabe­nd mit Rockklassi­kern die Menge auf dem Barmeierpl­atz.
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Foto: Stefanie Boss Bürgermeis­ter Thomas Meyer beim traditione­llen Fassbier-anstich auf dem Barmeierpl­atz.
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Foto: Stefanie Boss Kirschblüt­enfee Laura Rogoschins­ki (l.) und Rosenprinz­essin Alexandria Rast, dahinter deren Hofdame Laila Schwan und Thomas Meyer, sehen Enger von oben.
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Foto: Jan-henrik Gerdener Arjen (11) verkauft sein altes Spielzeug und möchte mindestens 40 Euro auf dem Flohmarkt verdienen.

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