Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Wie viel Kultur passt auf das Areal des Sparkassen-gebäudes?

Ein Architektu­rbüro soll Vorschläge dazu erarbeiten, ob ein Kulturzent­rum auf die Fläche der früheren Hauptstell­e der Sparkasse Herford an der Ecke Abteistraß­e/auf der Freiheit passen könnte.

- Natalie Gottwald

Herford. Gibt es eine neue Chance für ein Owl-forum in Herford? Zumindest wird jetzt eine neue Option geprüft. Wie Herfords Bürgermeis­ter Tim Kähler mitteilte, hat er den Chef der Kultur Herford ggmbh Christian Kötter Lixfeld gebeten, einen Auftrag an die Planer von „Böll Architekte­n“aus Essen zu vergeben. „Sie sollen prüfen, was auf dem Areal des früheren Sparkassen-gebäudes für die Kultur umsetzbar wäre“, so Tim Kähler.

Nachdemaus für einowlForu­m am Alten Güterbahnh­of könnte die Umsetzung eines Kulturzent­rums an der Ecke Abteistraß­e/auf der Freiheit eine neue Option sein – und das mitten in der Innenstadt. Die Randlage war schließlic­h für den Standort Güterbahnh­of von vielen Seiten kritisiert worden.

Erst vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass der Kreis Herford den größten Teil des Gebäudes der früheren Hauptstell­e der Sparkasse Herford von dem kommunalen Geldinstit­ut mieten und dort die Büroräume nutzen wird. Die Sparkasse Herford verlegt dagegen 2025 ihre Innenstadt­filiale in Herford vom derzeitige­n Standort Auf der Freiheit 20 an den zentral gelegenen Augustiner­platz.

Ausbrandsc­hutzgründe­nist das Mietverhäl­tnis mit dem Kreis dem Vernehmen nach jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum– die Rede ist von weniger als fünf Jahren– möglich. Für den Kreis sei das Mietverhäl­tnis in dem Gebäude aus den späten 1970er Jahren eine Übergangsl­ösung für einige Jahre, hatte Landrat Jürgen Müller bereits im April gesagt.

Und dann? „Dann könnte abgerissen und neu gebaut werden“, sagt Bürgermeis­ter Timkähler. Die Tiefgarage, die sich bereits unter dem Gebäude befindet und laut Herfords Baubeigeor­dnetem Peter Böhm 92 Stellplätz­e bietet, könne natürlich bleiben und sei für ein Kulturzent­rum von großem Nutzen.

Natürlich käme, wenn die Planer aus Essen gute Lösungen präsentier­en, auch wieder die Stadtherfo­rd als Käufer des Sparkassen-areals in Betracht. Als die Sparkasse die Aufgabe der einstigen Hauptstell­e bekannt gab, war die Stadt Herford schon einmal im Gespräch gewesen. „Der aufgerufen­e Preis war aber für uns nicht nachvollzi­ehbar und unterschie­d sich stark vom Gebäudegut­achten, das uns vorlag“, so Kähler.

Nun sei erst einmal zu erörtern, ob eine Lösung für die Herforder Kultur an diesen Standort passe oder nicht. Und wenn ja, was genau dorthin passen könnte. „Es ist ja auch denkbar, zum Beispiel Verwaltung­sräume für Nordwestde­utsche Philharmon­ie oder Stadttheat­er an einen anderen Ort zu verlegen“, so der Bürgermeis­ter. Er sei auch schon mit Stefan Schwartze (MDB) undchristi­andahm(mdl) im

Gespräch, ob die eigentlich für das Owl-forum am Güterbahnh­of zugesagten Fördermitt­el von Land und Bund verlängert werden könnten.

Für den neuen Standort spreche, dass mit Markthalle und Innenstadt zum Beispiel bestehende Gastronomi­e gestärkt werden könne. Die Planer von Böll Architekte­n waren esimübrige­n auch, die den Markthalle­n-umbau entworfen und geplant hatten. Zusätzlich sei eineeinbin­dungdes Projektes „Herford ans Wasser“in den Neubau eines Kulturzent­rums denkbar, so Kähler. „Die Freitreppe­n zur Aa runter, die dort schon einmal angedacht waren, würden sicher gut zu den Ideen für ein Kulturzent­rum mit Aufenthalt­squalität passen.“

Ob die Realisieru­ng eines Kulturzent­rums an diesem Ort nun ein Jahr früher oder später komme, darauf käme es nicht an, so Kähler. Auch die Frage, wie viel Kultur an dieser Stelle zu realisiere­n sei, müsse zunächst beantworte­t werden. „Wichtig ist, dass wir endlich wieder an einer konkreten Lösung für die Herforder Kultur und an einer Perspektiv­e für die Kulturscha­ffenden arbeiten.“

 ?? Foto: Björn Kenter ?? Könnte hier mittelfris­tig eine Lösung für die Herforder Kultur entstehen? – Zunächst wird der Kreis Herford Mieter im ehemaligen Sparkassen-hauptgebäu­de. Was nach der Mietzeit, die wohl keine fünf Jahre dauern wird, und einem Abriss des Gebäudes auf diesem Areal möglich wäre, soll jetzt geprüft werden.
Foto: Björn Kenter Könnte hier mittelfris­tig eine Lösung für die Herforder Kultur entstehen? – Zunächst wird der Kreis Herford Mieter im ehemaligen Sparkassen-hauptgebäu­de. Was nach der Mietzeit, die wohl keine fünf Jahre dauern wird, und einem Abriss des Gebäudes auf diesem Areal möglich wäre, soll jetzt geprüft werden.

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