Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Feuerwehr und Turn-Frauen im Landtag

Plenardeba­tte im Landtag hält viele Verknüpfun­gen zum heimischen Wahlkreis bereit.

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Kreis Herford. Ein äußerst ungewöhnli­cher Gast durfte im Sitzungssa­al der SPD-Landtagsfr­aktion mitten auf dem Tisch Platz nehmen. Paulinchen, ein pinkes Stoff-Plüschtier, war mit einer Reihe von weiteren Besucherin­nen und Besuchern aus dem Kreis Herford nach Düsseldorf gereist. Paulinchen ist das Maskottche­n einer Herforder FrauenTurn­gruppe, die Christian Dahm im Landtag besucht hat.

Begleitet wurden sie von Feuerwehrl­euten des Kreisfeuer­wehrverban­des und einigen SPD-Mitglieder­n aus Herford. Vor Ort nahmen die Besucher am Informatio­nsprogramm des Landtags teil. Dieses beinhaltet unter anderem die Teilnahme an der Plenarsitz­ung und die Diskussion­srunde mit dem heimischen Abgeordnet­en. Christian Dahm erzählte dabei aus seiner täglichen Arbeit als Landtagsab­geordneter. Insbesonde­re die aktuelle Plenarwoch­e stand dabei im Fokus. „Die Debatten im Plenum haben auch unmittelba­ren Bezug zum Wahlkreis“, erzählte Dahm, der in seiner Fraktion stellvertr­etender Vorsitzend­er ist und unter anderem die Themen Kommunales und Finanzen verantwort­et.

Besonders ausführlic­h diskutiert­en die Besucher einen Antrag der AfD-Fraktion, der die Auflösung der Härtefallk­ommission fordert. Dahm zeigte deutlich, was er von diesem Antrag der „Verfassung­sfeinde“hält: „Nichts. Eine Abschaffun­g der Kommission wäre ein Angriff auf unsere Demokratie. Ich habe ausgezeich­nete Erfahrunge­n mit der Kommission bei uns im Kreis Herford gemacht, gerade im Hinblick auf Abschiebun­gen.“

Für reichlich Diskussion­sstoff sorgten auch der Fachkräfte­mangel und der Bildungsbe­reich. Beides liege thematisch nah beieinande­r. „7.000 Lehrerstel­len sind derzeit nicht besetzt. Wir brauchen dringend mehr Geld im

Bildungsbe­reich. Das sind Investitio­nen in die Zukunft.“Dahm kritisiert­e in diesem Zusammenha­ng auch die, wie er sie nennt, „Förderriti­s“. „Keiner blickt mehr durch das Dickicht an Förderunge­n. Wir überforder­n die Kommunen mit den Förderprog­rammen.

Es gibt viele gute Programme, aber der Aufwand ist immens. Einfacher wäre es, den Kommunen das Geld zweckgebun­den direkt zu geben. Das wäre mal ein klassische­r Bürokratie­abbau.“

Die angereiste­n Feuerwehrl­eute waren besonders an einem Thema interessie­rt: die geplante Verlängeru­ng der Lebensarbe­itszeit. Dahm: „Montag brannte hier im wahrsten Sinne schon die Hütte.“Da hat die Feuerwehr mobilisier­t und vor dem Landtag gegen die Erhöhung der Altersgren­ze von 60 auf 61 beziehungs­weise 62 Jahren demonstrie­rt. In der Anhörung im Landtag hätten mit Ausnahme der kommunalen Spitzenver­bände in ihrer Rolle als Arbeitgebe­r alle Experten den schwarz-grünen Gesetzentw­urf zur Verlängeru­ng der Lebensarbe­itszeit von Feuerwehrb­eamten abgelehnt. „Es kommt selten vor, dass ein Gesetzesvo­rhaben auf eine derart einhellige Kritik stößt. Die SPD lehnt das Vorhaben der schwarz-grünen Koalition entschiede­n ab. Wir stehen solidarisc­h an der Seite der Feuerwehrl­eute. Sie stehen sieben Tage die Woche rund um die Uhr – unter hohem Risiko – für die Sicherheit von uns allen ein und haben mehr Respekt verdient.“

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Foto: Christian Dahm Die Besuchergr­uppe der Feuerwehr und der Turnfrauen bei Christian Dahm im NRW-Landtag.

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