Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger
Gans Gerda macht Platz für Möbel Akut an der Eimterstraße
Eine Wildgans hatte sich an der Eimterstraße 100 eingenistet. In die Gewerbeimmobilie will das Möbelhaus aus Bielefeld seinen Hauptsitz verlegen. Jetzt gibt es eine Lösung.
Herford. Eigentlich hatten sich die Mitarbeiter des Möbelhändlers „Möbel Akut“schon an Wildgans Gerda gewöhnt. Wieberichtet, plant das Bielefelder Möbelhaus eine Verlegung des Firmensitzes nach Herford an die Eimterstraße 100. Doch die Gewerbeimmobilie an der Adresse stand längere Zeit leer, und in der Zwischenzeit hatte eine offenbar flugunfähige Wildgans dort Unterschlupf gefunden.
Das Möbelhaus will zum Jahresende nach Herford umziehen. Allerdings wird es an dem Standort, an dem zu früherer Zeit das Möbelgeschäft Zumbansen ansässig war, keine Möbel zu kaufen geben. Rund 25 Mitarbeiter werden von Herford aus lediglich das Onlinegeschäft, die telefonische Beratung, Einkauf und Logistik koordinieren.
Die ersten Mitarbeiter, die denumbauder Immobilie planen, hatten sofort Bekanntschaft mit der Wildgans gemacht, dieessich ineinemkleinen Garten mit Gartenteich, der neben dem großen Parkplatz liegt, gemütlich gemacht hatte.
Es meldete sich jemand, der sich mit Wildgänsen auskennt
Doch Gans „Gerda“, wie die Mitarbeiter sie tauften, hat auch einen Nachteil: Sie ließ auf dem gesamten Areal und auch auf dem großen Parkplatz ihre Hinterlassenschaften zurück. „Zwar ist es praktisch, dass sie uns hier das Gras wegfrisst und es angenehm kurz hält, aber die Kothaufen können nicht bleiben“, hatte Geschäftsführer Michael Kappel im Gespräch mit der „Neuen Westfälischen“gesagt. Und gefragt, ob es nicht jemanden gebe, der sich mit Wildgänsen auskenne.
Kurz nach Veröffentlichungklingeltebeimöbelakut das Telefon. Marc Schürstedt interessierte sich für Gerda. Auf seinemgnadenhof in Hiddenhausen beherbergt er um die 230 Tiere. Und er wolle auch gerne Gans Gerda ein neues Zuhause bieten, sagte Schürstedt.
Gesagt, getan: Gleich am Nachmittag desselben Tages zog die Wildgans von Herford nach Hiddenhausen um. Das Einfangen des selbstbewussten Tieres gestaltete sich zwar trotz offensichtlicher Flugunfähigkeit ein wenig schwierig, aber nach ein paar Versuchen hatte der tiererfahrene Schürstedt den großen Vogel inder Transportbox, die er mitgebracht hatte.
Schon bald könnten Schafe auf der Wiese grasen
Eine angenehme Nebenerscheinunggab es beidembesuch ebenfalls: Schürstedt sucht für seine Schafe und Ziegen immer schöne Flächen, auf denen die Tiere frisches Gras finden können.
Eine solchegroße Fläche befindet sich gleichhinter dergewerbeimmobilie an der Eimterstraße in Herford. Zusätzlich gibt es frisches Gras rund um den kleinen Gartenteich, den sich Gans Gerda als Quartier ausgesucht hatte. „Im Tausch gegen die Gans könnten bald ein paar Schafe von Herrn Schürstedt aus Hiddenhausen zu uns aufs Gelände kommen“, sagt Michael Kappel, der sich freut, so auch gleich sein Problem mit dem Rasenmähen gelöst zu haben. Dank Gerda.