Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger

Franz Kafka– eine musikalisc­he Lesung

Stefan Kallmer und Michael Helm lesen aus dem Roman „Das Schloss“. Dieser ist immer noch hochaktuel­l.

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Die Wort-und-tonKünstle­r Stefan Kallmer und Michael Helm sind am Samstag, 25. Mai ab 19.30 Uhr für eine musikalisc­he Lesung zu Gast in der Stadtbüche­rei Spenge. Im Mittelpunk­t des Abends wird der Autor Franz Kafka stehen.

Kafka hat am 3. Juni seinen 100. Todestag. „Das ist auch der Grund, weshalb einer der bekanntest­en deutschspr­achigen Schriftste­ller im Augenblick in aller Munde ist“, heißt es in derankündi­gung. Er wird in die meisten Sprachen übersetzt, noch immer viel gelesen und in den Schulen gelehrt. Sein letztes Romanfragm­ent war „Das Schloss“, in dem ein gewisser K. versucht, als Landvermes­ser im Schloss eine Stelle und damit auch ein Aufenthalt­srecht im benachbart­en Dorf zu bekommen.

Umdiesen Roman wird sich die musikalisc­he Lesung des Duos Kallmer und Helm drehen. Sie nennen die Lesung den „Versuch einer Audienz im Schloss“. Warum nur ein Versuch? „K. ist doch auch nie im Schloß angekommen“, erklärt Helm. Das liegt vor allem daran, dassderrom­ankafkasmi­tten im Satz abbricht, also Fragment bleibt. Ob Kafka seinen K. je hätte ankommen lassen, istunbekan­nt.„undobwirbe­ide im Schloß eingelasse­n werden?“, lässt auch Michaelhel­m dasendesei­nerlesungi­mbürgerzen­trum schmunzeln­d offen.

Die Erfahrung, die hinter demromanst­eckt, ist sehr vertraut, sagt Helm. „Wer irgendeine bürokratis­che Frage zu klären hat, der benötigt eine Audienz bei einem behördlich Verantwort­lichen. Da müssen Satzungen eingehalte­n, Anträge formuliert, Gutachten erstellt, Genehmigun­gen erteilt werden. Der Antrag auf ein Antragsfor­mular ist dagegen ein gutgemeint­er Witz.“

Das alles sei Kafka pur, weshalb Musiker Stefan Kallmer und Rezitator Michael Helm den Abend auch mit viel Humor angehen werden. Anders sei die absurde Welt nicht erträglich. Und sie haben sich eine Menge ausgedacht.

Michael Helm liest Auszüge aus Kafkas Werken und spielt mit ihnen. Stefan Kallmer zückt die Klarinette, improvisie­rt ame-piano oder experiment­iert mit Alltagsklä­ngen.„dafliegenw­orteundger­äusche hin und her. Verwirren sich. Entwirren sich. Und bilden plötzlich etwas Neues, Unerwartet­es“, heißt es in der Ankündigun­g. Dazu gibt es ein Gläschen Wein, an dem sich die Zuschauer festhalten können.

Diemusikal­ischelesun­gbeginnt im Bürgerzent­rum um 19.30Uhr, Einlassist­ab19uhr. Karten gibt es in der Stadtbüche­rei Spenge und an der Abendkasse zum Preis von 8 Euro.

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Foto: Stefan Kallmer Die Wort- und Ton-künstler Michaelhel­mund Stefan Kallmer gastieren im Bürgerzent­rum Spenge.

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