Neue Westfälische - Herforder Kreisanzeiger
Eine ganz besondere Adoption
wissen Sie, geneigte Leserinnen und Leser, was eine Adoption ist. Trotzdem möchte ich es einmal in Ihr Gedächtnis rufen:
„Adoption (lateinisch adoptio) oder Annahme an Kindes statt oder Annahme als Kind bezeichnet die rechtliche Begründung eines Eltern-KindVerhältnisses zwischen dem Annehmenden und dem Kind ohne Rücksicht auf die biologische Abstammung.“(Wikipedia).
Es ist ein rechtlicher Akt, an den in Deutschland und vielen anderen Ländern ganz bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Besonders in Deutschland ist dies sehr eng gefasst und lässt kaum Ausnahmen zu.
Adoptierende müssen mindestens 25 Jahre alt sein. Sie müssen in ihrer Persönlichkeit gefestigt sein und gute Charaktereigenschaften besitzen. Sie müssen körperlich und geistig gesund sein und in einer stabilen Partnerschaft leben.
Ein positiver Umgang mit Konflikten und auch die Bereitschaft zum offenen Umgang mit der Adoption wird vorausgesetzt. Selbst wenn die Adoptionspaare noch keine leiblichen Kinder haben, müssen sie eine gute Vorstellung von Erziehung besitzen und ihre eigene Erziehung reflektiert haben. Bei vielen Jugendämtern spielen Rollenklischees eine große Rolle.
Um eine Adoption ganz anderer Art geht es im Predigttext dieses Sonntags:
„Gelobt (sei) Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat in allem geistlichen Segen in den höchsten Himmeln in Christus, (der) uns vorherbestimmt hat zur Kindschaft (Sohnschaft) durch Jesus Christus auf ihn hin, (der) uns hat wissen lassen das Geheimnis seines Willens gemäß seinem Wohlgefallen, das er vorab festgelegt hat in ihm.“(Epheser 1,3+5+9)
Paulus lobt Gott in höchstem Maße und macht der Gemeinde in Ephesus klar: Nicht ihr habt Gott zu eurem Vater auserkoren. Er tat es durch Jesus Christus. Es war sein zuvor festgelegter Wille. Er hat uns durch den Heiligen Geist am Geheimnis dieses Willens teilhaben lassen.
Mehr noch sichert er uns Menschen zu: „wie er uns erwählt hat in ihm vor Gründung der Welt, damit wir heilig und fehlerlos seien vor ihm in Liebe.“(Epheser 1,4)
Gott hat alles getan, damit wir in Liebe zu ihm und in gegenseitiger Liebe leben können. Er sucht unsere Gesellschaft. Gerade im Heute müssen wir dieses Angebot nur noch annehmen.