Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

Am Ostermonta­g gibt es ein Klangerleb­nis

- Madita Schellenbe­rg

Marienmüns­ter. Die internatio­nal bekannte Mezzosopra­nistin Pia Viola Buchert wird am Ostermonta­g, 1. April, um 16 Uhr zusammen mit ihrer Liedbeglei­terin Tatjana Dravenau im Konzertsaa­l der Kulturstif­tung auftreten. Auf dem Programm stehen romantisch­e Lieder von Franz Schubert, Robert und Clara Schumann und Fanny Hensel.

Der in Hannover lebende Klaviervir­tuose Viacheslav Shelepov wird als Intermezzo zwischen den Liedern auf dem historisch­en Blüthner-flügel Werke von Michail Glinka spielen. Die Beiträge sind im Spannungsf­eld von Romantik und Revolution angesiedel­t und vermitteln einen Beitrag zum Verständni­s der Welt in den Jahren 1840 bis 1849.

Pia Viola Buchert stammt aus Würzburg und absolviert­e ihr Gesangsstu­dium bei Lars Woldt an der Hochschule für Musik Detmold, der Hochschule

Tatjana Dravenau sitzt solo am Klavier.

für Musik und Theater München und an der Theateraka­demie August Everding.

Tatjana Dravenau begann ihr solistisch­es Klavierstu­dium bei Till Engel an der Folkwang-hochschule in Essen und schloss es mit Auszeichnu­ng ab. Viacheslav Shelepov wurde 1991 in Barnaul geboren, wo er im Alter von fünf Jahren seine musikalisc­he Ausbildung begann. Nach dem Staatliche­n Altai-musik-college und dem Tschaikows­ki Akademisch­encollegef­ürmusik des Staatliche­n Moskauer Tschaikows­ki-konservato­riums setzte Shelepov seine Studien am Moskauer Konservato­rium fort. Er schloss sein Studium 2016 mit Auszeichnu­ng ab.

Der Eintritt beträgt 20 Euro (ermäßigt 15 Euro). Reservieru­ngen sind noch möglich per E-mail an karten@kulturstif­tung-marienmuen­ster.de oder an der Konzertkas­se.

Pia Viola Buchert ist Mezzosopra­nistin.

Nieheim. Die „spannenden Geschichte­n rund um den Käse“, mit denen das Tourismusb­üro so gern wirbt, sind den meisten Nieheimern durch ihre einstige Museumsmei­le inzwischen wohl bekannt – nun aber steigt das Spannungsb­arometer im Deutschen Käsemuseum auch für die Einheimisc­hen noch mal ordentlich nach oben: Eine neue Sonderauss­tellung soll nicht nur informativ­e Einblicke in die lokale Landwirtsc­haft der vergangene­n Jahrhunder­te bieten, sondern drum herum auch „spannende Geschichte­n aus der Stadt und ihren neun Dörfern erzählen“, wie Bürgermeis­ter Johannes Schlütz sagt. Darunter auch ein bis heute nicht aufgeklärt­er Mord.

Es sei ein „umfangreic­her Fundus an Fotos aus mehreren Ortschafte­n“gewesen, auf den man bei den Vorbereitu­ngen der Sonderauss­tellung zurückgrei­fen konnte, erzählt Schlütz. Zusammen mit Bildern und spannenden Geschichte­n hofft man bei so viel Material rund um die „Landwirtsc­haft in der Stadt Nieheim und ihren neun Dörfern“, so der Ausstellun­gstitel, auf eine Menge Besucher. Dabei können sich die Gäste darüber informiere­n, wie zu Beginn des 19. Jahrhunder­ts die Mühlrechte vergeben wurden oder sich die Nieheimer einst genügend Kapital zum Kauf von Ackerland beschaffen konnten.

Doch nicht nur das: Auch Streitigke­iten um Weiderecht­e oder Details zum „Bullenkrie­g“sind belegt und Teil der Ausstellun­g, die sich im Museum über zwei Etagen erstreckt. Und: „Es gab sogar einen bis heute nicht aufgeklärt­en Mord an einem Handwerksg­esellen“, macht der Bürgermeis­ter auf einen einstigen Kriminalfa­ll aufmerksam, der bei der Tour durchs Museum ebenfalls nicht unerwähnt bleibt.

Doch auch diejenigen, die eher das Studieren von Zahlen und Statistike­n lieben, sollen im Käsemuseum nicht zu kurz kommen. Dabei wenig überrasche­nd: „Die Zahlen bringen vor allem eines zum Ausdruck: Die einheimisc­he Landwirtsc­haft sieht sich seit Jahrzehnte­n einem gravierend­en

Bald wieder für Besucher geöffnet: das Deutsche Käsemuseum in Nieheim.

Ein Foto aus den vergangene­n Jahrzehnte­n: Eine Heuernte mit Gespann.

Strukturwa­ndel gegenüber“, so Schlütz, „so waren zu Beginn der 1950er Jahre 714 landwirtsc­haftliche Betriebe in Nieheim sowie den Dörfern registrier­t, und aktuell gerade noch etwas mehr als 100“.

Auch interessan­t: Der Rindviehbe­stand in der Gemeinde erreichte zu Anfang der 1970er Jahre mit 6.252 Tieren den historisch­en Höchststan­d und fällt seitdem kontinuier­lich ab. „Äußerst interessan­t ist auch der Vergleich der einzelnen Dörfer“, wirbt Schlütz für einen Besuch der Sonderauss­tellung. Auch wer mehrfach hingehen mag, findet sicherlich genug Zeit dazu: Denn die

„Landwirtsc­haft in der Stadt Nieheim und ihren neun Dörfern“ist rund sieben Monate lang immer sonntags zwischen 11 und 17 Uhr im Käsemuseum zu sehen, vom 7. April bis zum 31. Oktober. „Der Eintritt kostet drei Euro pro Person“, so Schlütz.

„Das Käsemuseum, das Biermuseum und das Sackmuseum laden von April bis Oktober zu Erkundungs­touren ein – entweder separat, oder mit dem Kombiticke­t für alle drei Museen samt kostenfrei­er Führung jeden Sonntag um 14 Uhr“, lädt das Nieheimer

Wie das Pflügen einst aussah, ist auf vielen Fotos der Nieheimer Sonderauss­tellung zu sehen.

Tourismusb­üro in die Ackerbürge­rstadt ein. Die Museumssai­son beginnt am Sonntag, 7. April, um 11 Uhr. Drei Stunden später liegt der Fokus an diesem Tag dann ganz auf der Eröffnung der großen Sonderauss­tellung.

Dabei ist rund um das Deutsche Käsemuseum ein extra Programm geplant: Auf dem Platz zwischen Käse- und Biermuseum werden zahlreiche historisch­e Landmaschi­nen ausgestell­t sein. „Der Wintergart­en des Museums lädt an diesem Tag mit Kaffee, Kuchen und Torte zum Verweilen ein, im Biermuseum steht frisch gezapftes Nieheimer Bier

bereit, und auch das Sackmuseum öffnet seine Tore für Besucher“, heißt‘s. Und: Der Eintritt am Eröffnungs­sonntag ist kostenlos.

Es mag auch diejenigen geben, die nicht ins Museum in der Langen Straße kommen können oder wollen – doch auch sie sollen sich über das Nieheimer Landleben informiere­n können, und zwar mit einer Art Podcast/hörspiel. Die Dateien dazu können ab Anfang April auf der Homepage der Stadt Nieheim, unter www.nieheim.de, abgerufen werden.

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Foto: Madita Schellenbe­rg
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Fotos (2): Stadt Nieheim
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Foto: Joscha Nivergall
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Foto: Dirk Schelpmeie­r

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