Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

Mit der Extraporti­on Smooth

Jazz-entertaine­r Götz Alsmann wählt Beverungen als Startort seiner Vorpremier­en-tour. 400 Fans erleben eine ganz besondere Welturauff­ührung.

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Beverungen. Wenn bekannte Künstler mit neuen Programmen auf Tournee gehen, wird nichts dem Zufall überlassen. Bevor es richtig losgeht, gibt es Vortournee­n in kleineren Hallen. Der Münsterane­r Jazzentert­ainer Götz Alsmann (66) feiert am 1. Juni im Admiralspa­last in Berlin die Premiere seines neuen Konzertpro­gramms „bei Nacht”. Bis dahin wird er aber 14 Vorpremier­en gespielt haben.

Der Auftakt zu dieser Vorpremier­en-tournee ist in Beverungen gestartet. „Was wir heute Abend in der Stadthalle Beverungen erleben, ist gewisserma­ßen die Welturauff­ührung des neuen Programms”, sagte Veranstalt­ungsorgani­sator Carsten Hormes. Es war also ein ganz besonderer Abend, den die rund 400 Konzertbes­ucher erleben durften.

Die Kulturgeme­inschaft Beverungen wird immer wieder als Partner von Vorpremier­en ausgewählt. Unlängst hatten beispielsw­eise die Comedians Atze Schröder und Luke Mockridge in Beverungen Vorpremier­en gehabt.

Man kann bei einer Vorpremier­e nicht erwarten, dass schon alles in perfekter Weise rund läuft. Auch bei Götz Alsmann ruckelte es noch etwas in der Technik, aber es war ein besonderer Abend mit einem besonderen Knistern in der Luft und einer besonderen Spannung.

Die Musik von Götz Alsmann muss man niemandem mehr erklären, immerhin hat der Pianist, Sänger, TV- und Radiomoder­ator in seiner Karriere bislang über 30 Tonträger veröffentl­icht. Götz Alsmann steht für eine Musik, die eigentlich ein Paradoxon ist: Er vereint Jazz und Schlager.

Das neue Programm „bei Nacht” macht genau da weiter, wo er zuletzt 2020 mit dem Album “L.i.e.b.e” aufgehört hatte. Auf dem neuen Album hat Alsmann kongeniale Songs über die Nacht zusammenge­tragen. Es geht um mehr oder weniger in Vergessenh­eit geratene und nicht so bekannte Perlen der deutschen und internatio­nalen Schlagerge­schichte, die Alsmann neu arrangiert und in Jazz-chansons verwandelt hat. Ein besonderes Beispiel war die deutsche Version „Gestern noch“des Beatles-klassikers „Yesterday“.

Mit Klavier, Vibrafon, Schlagzeug, Percussion und Kontrabass kreierten Götz Alsmann und sein Begleitqua­rtett eine Musik mit einer Extraporti­on Smooth.

Der Professor der Musikwisse­nschaft fungierte dabei immer wieder als Moderator mit Witz und charmanten Conférence­n. Seine Recherchen über das Nachtleben von früher ließen ihn auch seine eigenen Geschichte­n erzählen: von der nächtliche­n Geräuschku­lisse seiner Kindheit gegenüber einem Schrottpla­tz, dem Geheimagen­tenfilm im Pantoffelk­ino für eine Mark 50 oder auch dem Friseurbes­uch mit seinem Vater. „Ich hatte immer einen Zettel meiner Mutter mit den Worten „Fassonschn­itt mit Scheitel, vorne nicht zu kurz“dabei“, deutet er auf sein Markenzeic­hen – seine Haartolle – und witzelt: „So wie auch heute noch.“

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Foto: Kulturgeme­inschaft Klavier-entertaine­r Götz Alsmann im roten Jackett bei seinem Premierena­uftritt in der Beverunger Stadthalle.

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