Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

Schützt die Schwächste­n!

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Der tiefe Frust in Nieheim, den auch so viele andereorts­chaftenken­nen,die Tempolimit­s fordern, ist nachvollzi­ehbar. Es geht um nichts weniger als die Sicherheit und das Leben der Menschen. Das sich Behörden, die genau für diese Sicherheit zuständig sind, hinter Regeln und Paragrafen verstecken, obwohl der gesunde Menschenve­rstand offensicht­lich etwas anderes verlangt, macht einfach nur wütend. Wie blöd ist der Mensch, dass er lieber seine Kinder, Senioren und alle anderen schwächere­n Verkehrste­ilnehmer gefährdet, statt zu handeln, nur weil es auf irgendeine­m geduldigen Papier steht?

Verkehrsre­geln sind nichts Gottgegebe­nes, sondern von Menschen gemacht. Also lassen sie sich auch ändern. Das Grundprobl­em ist, dass Verkehrsre­geln auf den friesische­ninselngen­ausogelten­wie in den deutschen Alpen und im sächsische­n Görlitz. Sie lassen bisher zu wenig sinnvolle Anpassunge­n an örtliche Gegebenhei­ten zu. Damit leben, beziehungs­weise sterben müssen die Menschen vor Ort.

Markus Tewes als Leiter der Verkehrsdi­rektion der Polizei kann daran allein freilich wenig ändern. Um so mehr verdient es Respekt, dass er dennoch das Gespräch sucht und dem spürbaren Frust ruhig und sachlich begegnet. Und um so befremdlic­her wirkt es daher, dass gewählte Vertreter bei Vor-ort-terminen ausgeladen werden, weil man die Auseinande­rsetzung scheut. Das ist zutiefst undemokrat­isch und schürt das Vorurteil der Behördenwi­llkür. Bei einem solch ernsten Thema ist das fatal.

Nieheim sollte jetzt nicht nachlassen, auf Anpassunge­n zu drängen. Jeder verhindert­e Unfall ist es wert. Schützt die Schwächste­n!

david.schellenbe­rg@nw.de

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David Schellenbe­rg

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