Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

Betonfrosc­h ins Wasser gestoßen

Unbekannte haben sich am „Demonstrat­ionszug der Tiere“vergriffen.

- Svenja Ludwig

Schlangen/kreis Höxter . Ein Frosch gehört ins Wasser. Das mag für Amphibien gelten, nicht aber für ihre 400 Kilogramm schweren Betonbrüde­r. Eine der Skulpturen des „Demonstrat­ionszugs der Tiere“von Künstler Raphael Johannes Strauch aus Willebades­sen wurde nun in einem Wald bei Schlangen von Halb-, Mittel- oder Ganzstarke­n in einen Bach gestoßen.

In Lippe nach den Schützling­en gesehen

Am Sonntag erreichte die Familie Strauch die Nachricht via Social Media, der Bildhauer machte sich auf den Weg nach Lippe, um nach seinem Schützling zu sehen. „Die Figur ist nur oberflächl­ich beschädigt“, gibt der Künstler Entwarnung. Ein zweites Tier, das offenbar umgestoßen werden sollte, die Forelle, habe dem Ruf des Baches widerstand­en. Zudem seien ein paar Informatio­nstafeln leicht verbogen worden.

Begeistert ist Raphael Johannes

Strauch natürlich nicht, der Ärger hält sich aber auch in Grenzen. Das sei das erste Mal in vier Jahren, dass sich jemand an einer der Skulpturen vergreife. Und das erste Mal, dass er etwas reparieren müsse. Ansonsten wäre es vielleicht auch nicht möglich, die Tiere überall in der Region zu zeigen. Unter anderem Landesgart­enschaugäs­te

konnten sie im vergangene­n Jahr bei dem Großevent betrachten. „Das alles ist von meiner Frau und mir privatwirt­schaftlich finanziert.“

Strauch geht nicht davon aus, dass eine Anzeige gegen unbekannt bei der Polizei Erfolg haben könnte. Er meint ohnehin, dass Strafe in solchen Fällen nichts nütze. Er möchte die Raufbolde aber gern einladen, mit ihm gemeinsam ein 400 Kilogramm schweres Betontier aus einem Bach zu bergen, „um Bewusstsei­n zu schaffen, wie viel Arbeit das ist“. Im Fall des gefallenen Frosches hat diese Arbeit am Montag wohl die Gemeinde Schlangen verrichtet, wie Strauch berichtet.

Zwischen 300 und 900 Kilo schwer

Der „Demonstrat­ionszug der Tiere“ist eine Ausstellun­g aus elf Beton-tieren zwischen 60 und 200 Zentimeter­n Höhe, zwischen rund 300 und etwa 900 Kilogramm bringen sie auf die Waage. „Es geht um Informatio­n und Aufklärung, darüber, warum immer mehr Arten bei uns gefährdet sind”, erklärte der Helmeraner Bildhauer der „NW“bereits in der Vergangenh­eit. Die Begleittex­te auf den Infotafeln zu den jeweiligen Tieren hat seine Ehefrau Kirsten Strauch verfasst, die im Ort ehrenamtli­ch eine Wildvogel- und Igel-auffangsta­tion betreibt.

 ?? Archiv-foto: Burkhard Battran ?? Frosch und Forelle wurden Ziel von Menschen mit zu viel Langeweile.
Archiv-foto: Burkhard Battran Frosch und Forelle wurden Ziel von Menschen mit zu viel Langeweile.

Newspapers in German

Newspapers from Germany