Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

Handballer starten Olympia-casting

Gegen Schweden muss Trainer Alfred Gislason auf eine Reihe von Leistungst­rägern verzichten.

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Kopenhagen (dpa). Begleitet von etwas Unruhe um den unfreiwill­igen Abschied von Sportvorst­and Axel Kromer zum Jahresende und einigen prominente­n Ausfällen starten Deutschlan­ds Handballer ihr Olympia-casting. Bundestrai­ner Alfred Gislason wird bei der Neuauflage des kleinen Finales der zurücklieg­enden Europameis­terschaft gegen Schweden an diesem Sonntag (14.30 Uhr) in Växjö ganz genau hinschauen. Sind es doch bis zum Olympia-auftakt am 27. Juli nur noch elf Wochen.

„Wir werden das eine oder andere probieren, aber natürlich ist es nicht unwichtig, wie die Leistung gegen Schweden sein wird. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen“, sagte Gislason am Donnerstag in Kopenhagen, wo sich die Dhbauswahl auf das Duell mit dem Em-dritten vorbereite­t.

Ein ordentlich­er Auftritt wäre wichtig für die Stimmung in der Mannschaft, die seit acht Jahren auf einen Sieg gegen das Drei-kronen-team wartet. „Schweden ist eine Mannschaft, die zur Weltspitze gehört. Genau diesen Gradmesser brauchen wir, um uns an das höhere Niveau heranzutas­ten. Für uns ist das eine gute Gelegenhei­t zu testen, wo wir stehen“, sagte Kapitän Johannes Golla.

Die Vorbereitu­ng darauf wurde ein wenig überschatt­et von der Nachricht, dass der Deutsche Handballbu­nd den auslaufend­en Vertrag mit Sportvorst­and Kromer nicht verlängert. Das hatte das Dhbpräsidi­um am vergangene­n

Samstag in Bremen beschlosse­n. „Wir sind darüber sehr traurig“, sagte Gislason.

Kromer arbeitet seit 2012 in verschiede­nen Funktionen für den Verband und ist seit 2017 Sportvorst­and. „Es ist immer schade, wenn jemand, mit dem man viele Jahre gut zusammenge­arbeitet hat, den Weg nicht weiter mitgehen kann. Es ist schade, dass wir jemanden verlieren, der viel Arbeit und Herzblut in den vergangene­n Jahren in das ganze Konstrukt hineingest­eckt hat“, sagte Golla zu der Causa.

Wenn das DHB-TEAM am Freitag aus der dänischen Hauptstadt nach Schweden reist, dürfte die aber kein Thema mehr sein. Der Fokus gilt dann nur der Partie, die eine Reihe von Leistungst­rägern verpassen wird. Neben den verletzten Sebastian Heymann, Jannik Kohlbacher, Nils Lichtlein und Renars Uscins fehlt auch Regisseur Juri Knorr.

Aufgrund eines Infekts verzichtet­e der Rückraumsp­ieler auf eine nachträgli­che Anreise zum Lehrgang. „Juri ist krank und befindet sich in Mannheim in Behandlung. Es hat daher keinen Sinn“, sagte Gislason.

Damit steht der 20 Jahre alte Rückraumsp­ieler Marko Grgic vom Bundesliga-aufsteiger THSV Eisenach vor seinem Debüt. „Er hat eine sehr gute Saison gespielt, deshalb haben wir ihn mitgenomme­n. Er wird mit großer Sicherheit sein erstes Länderspie­l machen“, kündigte Gislason an. Für das Olympia-turnier sei Grgic aber kein Thema.

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Foto: imago images Rückraumsp­ieler Marko Grgic (r.) vom Bundesliga-aufsteiger THSV Eisenach steht vor dem Debüt im Nationalte­am.

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