Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung
„Ein echter Macher“
Nachruf: Früherer Schiri-boss Hans-georg Günther aus Warburg ist im Alter von fast 82 Jahren verstorben. Träger des Flvw-ehrenringes.
Warburg (syn/güs). Als er 1968 die Prüfung zum Fußballschiedsrichter ablegte, hatte Hans-georg Günther sein großes Hobby gefunden. Noch bis ins hohe Alter engagierte er sich für „seine“Schiris. Jetzt ist der Warburger im Alter von fast 82 Jahren verstorben.
„Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen verliert mit Hans-georg Günther einen Fußballverrückten, einen echten Macher und guten Freund", schreibt Flvw-präsident Manfred Schnieders in einem Nachruf. Treffender könnte man den freundlichen Warburger kaum beschreiben.
Zwanzig Jahre, von 1975 und 1995, leitete er als Kreisschiedsrichterobmann die Schirivereinigung des damaligen Sportkreises Warburg, der in besten Zeiten mehr als 120 Unparteiische angehörten. Von 1981 bis 1988 fungierte er zudem als stellvertretender Vorsitzender des Kreissportbundes Höxter.
Als erster und einziger heimischer Schiedsrichter wurde er in die Verbandsschiedsrichterausschüsse des Fußball- und Leichtathletik-verbandes Westfalen (von 1989 bis 2010) und des Westdeutschen Fußballverbandes (2001 bis 2010) gewählt. Für seine Verdienste um das Schiedsrichterwesen erhielt Hans-georg Günther höchste Auszeichnungen wie die Verdienstnadel in Gold des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW), den Ehrenring des FLVW und die Verdienstnadel des Deutschen Fußball-bundes.
Seine ehrenamtliche Laufbahn begann in den 1960er Jahren bei seinem Heimatverein SV Preußen Daseburg. Dort war er als Kassierer im Vorstand tätig und engagierte sich als Jugendobmann. Er ist das einzige Ehrenmitglied des Vereins. Besonders am Herzen lag ihm die Schiedsrichterei. Er leitete Partien bis zur höchsten Amateurklasse, war Mitte der 1970-er Jahre Mitbegründer des Warburger Oktoberwochen-schiedsrichterturniers, das bis heute Bestand hat, und erfand die begehrte „goldene Pfeife“, mit der Jahr für Jahr Schiedsrichter im inzwischen fusionierten Sportkreis Höxter ausgezeichnet werden.
„Das Schönste ist die Kameradschaft“, hat Hans-georg Günther im Gespräch mit dieser Zeitung kurz vor seinem 80. Geburtstag im Juli 2022 gesagt. Und diese Kameradschaft füllte der kontaktfreudige Familienvater wie kaum ein Zweiter mit Leben. Die regelmäßigen Treffen der Ü60schiedsrichter sind nur ein Beispiel dafür. „Hans-georg Günther hat für den ehemaligen Sportkreis Warburg und heutigen Sportkreis Höxter Herausragendes geleistet“, schreiben Kreisvorstand und Kreisschiedsrichterausschuss in einem gemeinsamen Nachruf.
Am 29. April ist Hans-georg Günther verstorben. Sein Wirken für das Schiedsrichterwesen bleibt unvergessen.