Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung
Stadt nimmt Poser und Raser ins Visier
Warburg. Sie holen die Klappstühle raus, drehen die Mucke auf, lassen die Motoren röhren, geben Gas: In den Abendund Nachtstunden wird es auf dem Schützenplatz am Paderborner Tor mitunter so richtig laut. Junge Fahrerinnen und Fahrer sorgen für den Lärm, Anwohnerinnen und Anwohner fühlen sich von der Szene mächtig gestört, an eine erholsame Nachtruhe ist kaum zu denken. „Ein Ärgernis, das längst nicht nur Jugendliche geben“, hielt Bürgermeister Tobias Scherf in der jüngsten Ratssitzung fest. Vor allem Erwachsene beteiligten sich an der Ps-strotzenden Randale. Dem möchte, wie berichtet, die Stadtverwaltung mit ordnungsbehördlichen Maßnahmen begegnen und holte sich jetzt das befürwortende Votum der Lokalpolitik. Das fiel einstimmig aus.
In der Sitzung sprach der Warburger Bürgermeister von einer Tuning-szene, die aus Hessen in die Region herüberschwappe. Mit dem Erlass von Verweilverboten ab 22 Uhr habe sie ein Mittel an der Hand „Platzverweise und zweistellige Verwarnstrafen auszusprechen, um die Anlieger zu schützen“, sagte Scherf. Man setze auf den positiven Effekt. In der Regel werde der Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes auf Bürgerbeschwerden hin tätig, erklärte Beigeordneter Andreas Niggemeyer. „Die städtischen Mitarbeitenden haben nun eine rechtliche Handhabe, Personen des Platzes zu verweisen oder ein Ordnungsgeld zu verhängen.“
Die Warburger CDU unterstütze das Vorgehen der Verwaltung, in den Nachtstunden den Aufenthalt auf öffentlichen Parkplätze, Plätzen, Schul- und Pausenhöfen zu begrenzen, hielt Fraktionsvorsitzender Hubertus Kuhaupt fest. Lärmbelastung und liegengelassener Müll hätten mittlerweile ein derartiges Maß erreicht, „das uns zum Handeln zwingt“. Speziell der Schützenplatz sei dabei „kein geeigneter Treffpunkt für Raser und Poser, im Gegenteil das Verhalten der jungen Menschen birgt Gefahren“. Doch werde sich die Szene neue Treffpunkte suchen. Ein Thema, mit dem sich der Bezirksausschuss beschäftigen sollte.
Demvotumdescdu-fraktionschefs schloss sich Amtskollege Patrick Engelbracht für die SPD an. Doch sollten Angebote gemacht werden. Gut verortet sei die Thematik auch im Fachausschuss Jugend und Soziales, merkte Grünen-ratsfrau Hilla Zavelberg-simon an. Insgesamt ein Thema, das in den Städten viel und immer wieder diskutiert werden müsse. In Warburg mangele es an Alternativen, Orte, an denen sich Jugendliche in diesen freien Formen treffen könnten. „Wir tragen eine Verantwortung, der wir entsprechen müssen“, erinnerte Zavelbergsimon und schlug vor, in Präventionsfragen auch die Expertise der Warburger Schulsozialarbeiterinnen zu nutzen.
Andreas Braunst (AFD) hielt fest, auch den Brüderkirchhof stärker in den Blick zu nehmen. Hermann Ludwig von den Grünen wies zudem auf den Bereich an der Flügelerkanone hin, „an der immer wieder Drogengeschäfte beobachtet wurden“.
Probleme auch am Brüderkirchhof und der Flügeler-kanone