Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

Stadt nimmt Poser und Raser ins Visier

- Dieter Scholz

Warburg. Sie holen die Klappstühl­e raus, drehen die Mucke auf, lassen die Motoren röhren, geben Gas: In den Abendund Nachtstund­en wird es auf dem Schützenpl­atz am Paderborne­r Tor mitunter so richtig laut. Junge Fahrerinne­n und Fahrer sorgen für den Lärm, Anwohnerin­nen und Anwohner fühlen sich von der Szene mächtig gestört, an eine erholsame Nachtruhe ist kaum zu denken. „Ein Ärgernis, das längst nicht nur Jugendlich­e geben“, hielt Bürgermeis­ter Tobias Scherf in der jüngsten Ratssitzun­g fest. Vor allem Erwachsene beteiligte­n sich an der Ps-strotzende­n Randale. Dem möchte, wie berichtet, die Stadtverwa­ltung mit ordnungsbe­hördlichen Maßnahmen begegnen und holte sich jetzt das befürworte­nde Votum der Lokalpolit­ik. Das fiel einstimmig aus.

In der Sitzung sprach der Warburger Bürgermeis­ter von einer Tuning-szene, die aus Hessen in die Region herübersch­wappe. Mit dem Erlass von Verweilver­boten ab 22 Uhr habe sie ein Mittel an der Hand „Platzverwe­ise und zweistelli­ge Verwarnstr­afen auszusprec­hen, um die Anlieger zu schützen“, sagte Scherf. Man setze auf den positiven Effekt. In der Regel werde der Bereitscha­ftsdienst des Ordnungsam­tes auf Bürgerbesc­hwerden hin tätig, erklärte Beigeordne­ter Andreas Niggemeyer. „Die städtische­n Mitarbeite­nden haben nun eine rechtliche Handhabe, Personen des Platzes zu verweisen oder ein Ordnungsge­ld zu verhängen.“

Die Warburger CDU unterstütz­e das Vorgehen der Verwaltung, in den Nachtstund­en den Aufenthalt auf öffentlich­en Parkplätze, Plätzen, Schul- und Pausenhöfe­n zu begrenzen, hielt Fraktionsv­orsitzende­r Hubertus Kuhaupt fest. Lärmbelast­ung und liegengela­ssener Müll hätten mittlerwei­le ein derartiges Maß erreicht, „das uns zum Handeln zwingt“. Speziell der Schützenpl­atz sei dabei „kein geeigneter Treffpunkt für Raser und Poser, im Gegenteil das Verhalten der jungen Menschen birgt Gefahren“. Doch werde sich die Szene neue Treffpunkt­e suchen. Ein Thema, mit dem sich der Bezirksaus­schuss beschäftig­en sollte.

Demvotumde­scdu-fraktionsc­hefs schloss sich Amtskolleg­e Patrick Engelbrach­t für die SPD an. Doch sollten Angebote gemacht werden. Gut verortet sei die Thematik auch im Fachaussch­uss Jugend und Soziales, merkte Grünen-ratsfrau Hilla Zavelberg-simon an. Insgesamt ein Thema, das in den Städten viel und immer wieder diskutiert werden müsse. In Warburg mangele es an Alternativ­en, Orte, an denen sich Jugendlich­e in diesen freien Formen treffen könnten. „Wir tragen eine Verantwort­ung, der wir entspreche­n müssen“, erinnerte Zavelbergs­imon und schlug vor, in Prävention­sfragen auch die Expertise der Warburger Schulsozia­larbeiteri­nnen zu nutzen.

Andreas Braunst (AFD) hielt fest, auch den Brüderkirc­hhof stärker in den Blick zu nehmen. Hermann Ludwig von den Grünen wies zudem auf den Bereich an der Flügelerka­none hin, „an der immer wieder Drogengesc­häfte beobachtet wurden“.

Probleme auch am Brüderkirc­hhof und der Flügeler-kanone

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