Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung
Grundschulkinder starten Friedensprojekt
Die Mädchen und Jungen aus der Klasse 1 der Lüchtringer Grundschule haben Friedenstauben gebacken und im Ort verkauft. Dabei wurden sie zu einem besonderen Zweck gefilmt.
Verwundert rieben sich Lüchtringer Frühaufsteher die Augen. War über Nacht ein intergalaktisches Raumschiff vor der Apotheke des Weserortes gelandet? Jedenfalls stand dort ein knallgelber, vier Meter hoher Zylinder, ähnlich einer Raketenstufe. Wie von Geisterhand öffnete sich eine Tür, Seitenklappen glitten lautlos nach oben und ganz in Weiß gekleidete Wesen wimmelten um das seltsame Objekt.
Was auf den ersten Blick auf den Besuch Außerirdischer hindeutete, erwies sich schnell als harmlos. Keinen Besuch aus dem All erlebten die „Neitschen“an diesem Tag, sondern die Begegnung mit einer schmackhaften Friedensbotschaft.
Mädchen und Jungen der Klasse 1 der Lüchtringer Grundschule präsentierten und verkauften in der gelben Verkaufsdose ihre selbstgebackenen Friedenstauben. Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Ute Lämmchen beteiligen sich die Erstklässler an der Aktion „Singen für den Frieden“des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Höxter und der Musikschule Höxter.
Entstehen soll ein Musikvideo, hinterlegt mit Aktionen für den Frieden aus dem Kreis Höxter. Diese Musikvideobotschaft soll viral verbreitet werden, um ein Zeichen für den Weltfrieden zu setzen.
Schon zwei Tage zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler rund 230 Friedenstauben unter Anleitung von Bäckermeister Friedrich Höke und mit Hilfe eines Elternteams gebacken, die in liebevoll angemalten Tüten verpackt nunmehr verkauft wurden. Bei der Aktion sollte weiße Kleidung getragen werden und alle großen und kleinen Akteure waren entsprechend
ausgestattet. Jeweils vier Kinder bildeten ein Verkaufsteam und wurden halbstündlich abgelöst, so dass alle 28 Mädchen und Jungen zum Zuge kamen.
Am Ende des Vormittags waren sämtliche Friedenstauben verkauft und ein ordentliches Sümmchen, auch dank der großzügigen Kundschaft, zusammen gekommen. Die entstandenen Videosequenzen werden nunmehr dem Kommunalen Integrationszentrum zur Verfügung gestellt.
Die Einnahmen aus dieser besonderen Aktion möchte die
Klasse dem Projekt „Oasen des Friedens“zur Verfügung stellen. Dies sind Zentren in sechs Kirchengemeinden in der Ukraine für durch den Krieg traumatisierte Kinder mit ihren Müttern. Aktuelle Informationen finden Interessierte auf der Webseite www.go4peace.eu.
„Zufriedene Kinder, begeisterte Eltern, Großeltern und Einwohner, dazu ein bedeutsamer Beitrag für Menschen, die aktuell keinen Frieden erleben, wir können von unserem jeweiligen Platz aus ,Tauben der Hoffnung’ starten lassen, die in Herzen landen.“