Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

„Furchtlose Frauen“kommen nach Höxter

Die wetterfest­en, knallbunte­n Drucke sind einen Quadratmet­er groß und werden entlang des Holzstegs im Archäologi­epark aufgestell­t.

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Höxter.

Die erste schwarze First-lady Michelle Obama, Mode-ikone Iris Apfel oder die polarisier­ende Sängerin und Schauspiel­erin Lady Gaga: Oliver Schäfer aus Warstein malt furchtlose Frauen. 18 seiner großformat­igen Porträts sind ab dem 17. Mai bis zum 7. Juli im Huxarium-gartenpark Höxter zu sehen. Die wetterfest­en, knallbunte­n Drucke sind einen Quadratmet­er groß und werden entlang des Holzstegs im Archäologi­epark aufgestell­t.

Die Ausstellun­g „Fearless women“wird von den Landfrauen (Kreisverba­nd Höxter) nach Höxter geholt. Geschäftsf­ührerin Katja Hübner sah die Ausstellun­g im Kreis Soest. „Ich war von diesen Bildern so begeistert, dass ich sie unbedingt auch hier zeigen wollte. Die Ausstellun­g bietet eine tolle Möglichkei­t, Frauen und deren Geschichte­n sichtbar zu machen und darüber zu verschiede­nen aktuellen Themen ins Gespräch zu kommen.“

Als Ort habe sich der Huxarium-gartenpark angeboten, wo sich die Landfrauen zur Landesgart­enschau sehr erfolgreic­h eingebrach­t hatten. „Das ist der ideale Platz dafür, die Bilder haben ein so großes Format, dafür braucht es einfach Fläche“, so Katja Hübner weiter. Außerdem passe die Ausstellun­g perfekt zum neuen Programm der Landfrauen, das unter dem Titel „Mut für morgen“steht. „Oliver Schäfer zeigt Frauen, die in den verschiede­nsten Epochen und Lebenssitu­ationen Mut bewiesen haben.“

Oliver Schäfer kommt gebürtig aus Warstein, studiert

Oliver Schäfer aus Warstein malt furchtlose Frauen.

Foto: Huxarium

mittlerwei­le in Essen Kunst auf Lehramt. Seit 2016 widmet er sich der Serie über starke Frauen – darunter bekannte und weniger bekannte, wie Iranerin Marzieh Ebrahimi, die einen Säureansch­lag überlebt hat, Primatenfo­rscherin Jane Goodall und Anti-atom-aktivistin Helen Caldicott. Einige der Frauen haben Schäfer sogar aufgrund der Bilder kontaktier­t, so schrieb ihm zum Beispiel die inzwischen verstorben­e Iris Apfel.

Die Bilder sollen andere Menschen inspiriere­n, für sich selbst zu stehen und sich für gesellscha­ftliche Themen zu engagieren. Es geht um Gleichbere­chtigung, Bildungsch­ancen, Antisemiti­smus aber auch um Frauenfein­dlichkeit bis hin zu Missbrauch und Gewalt. Oliver Schäfer wählt Frauen aus, die etwas bewegt haben, die die Gesellscha­ft verändert haben.

Am Anfang steht immer ein Zitat der jeweiligen Frau, geschriebe­n auf die Leinwand. Wenn man genau hinschaut, schimmern am Schluss immer noch die Buchstaben durch. Es geht Oliver Schäfer weniger um das äußere Erscheinun­gsbild, sondern vielmehr um die innere Haltung.

Kombiniert werden die Kunstwerke mit Kurzbiogra­fien, die von der Kulturjour­nalistin Diana Ringelsiep geschriebe­n wurden. Auf Tafeln lesen die Ausstellun­gsbesucher und – besucherin­nen zum Beispiel von Emilie Schindler, die gemeinsam mit ihrem Mann Oskar während des Holocaust mehr als 1.200 Menschenle­ben rettete. Oder sie erfahren etwas über Malala Yousafzai, die pakistanis­che Aktivistin und jüngste Friedensno­belpreistr­ägerin.

Ihr Porträt war übrigens das allererste Bild der Reihe. Oliver Schäfer, der schon als Achtjährig­er einen Zeichenkur­s belegte, entdeckte als Jugendlich­er das Malen neu. Als er das Porträt-malen erlernen wollte, fiel ihm bei der Suche nach geeigneten Modellen auf, dass Männer die Medien beherrsche­n.

Damals wurde Donald Trump in den USA zum Präsidente­n gewählt, Machthaber wie Wladimir Putin, Recep Erdogan und Kim Jong-un waren ständig in den Schlagzeil­en. „Wo sind die starken Frauen, warum sind die nicht in solchen Positionen?“, fragte sich

Oliver Schäfer. Das gab den Anstoß zu der Serie, die beispielsw­eise auch schon im Essener Grugapark ausgestell­t wurde. Immer sind es Frauen, deren Lebensgesc­hichte Oliver Schäfer inspiriere­nd findet, weil sie ein positives Beispiel geben, das Hoffnung macht. Und davon gibt es viele: „Ich habe eine lange Liste von Namen, die in die Serie passen könnten“, sagt der junge Warsteiner.

Huxarium-geschäftsf­ührerin Claudia Koch freut sich sehr, dass der Archäologi­epark dank der Landfrauen zur Open-air-galerie wird. „Zusätzlich zur Alltagsmen­schenausst­ellung in der Innenstadt haben wir damit eine weitere tolle Freiluft-kunstausst­ellung in dieser Saison in Höxter.“Dass die Landfrauen für die „Fearless Women“dem Archäologi­epark ausgewählt haben, sei eine große Bereicheru­ng.

Die Eröffnungs­vernissage ist am Freitag, 17. Mai, um 16 Uhr mit dem Künstler persönlich, Veronika Schulte (Landfrauen Kreis Höxter), dem stellvertr­etenden Landrat Werner Dürdoth und Bürgermeis­ter Daniel Hartmann.

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